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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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ich werde jeden Moment meiner süßen Rache genießen, jedes Stückchen Haut, das ich enthülle, wenn du dich mir hingibst, wie du es schon vor sieben Jahren wolltest. Damals hast du meine Heirat verhindert. Jetzt brauche ich eine Ehefrau. Hältst du es nicht für fair, wenn jetzt du diese Rolle einnimmst?“
    Ein Zittern überlief ihren Körper, und der Grund war nicht Furcht. Er hatte sie in eine Ecke gedrängt. Ihr blieb kein Ausweg.
    „Wie kann ich sicher sein, dass mein Onkel den Kredit erhält?“
    Er zuckte die Schultern. „Ich könnte tatenlos zusehen, wie deine Familie sich abstrampelt, wozu ich, weiß Gott, jedes Recht besäße. Doch entgegen deiner Meinung bin ich nicht so grausam, Kallie. Am Tag unserer Hochzeit kannst du den Kredit als ausgezahlt betrachten.“
    Kallie verspürte den überwältigenden Drang, aufzustehen und so weit zu laufen, wie ihre Füße sie trugen. Jedoch würde er sie immer wieder finden. Dessen war sie sich absolut sicher.
    Aus keinem bestimmten Grund empfand sie auf einmal das Bedürfnis, ihm alles zu erklären. Irgendwo in seinem Inneren musste es doch etwas Menschliches geben. Den alten Alexandros.
    „Alexandros …“ Er wollte sie unterbrechen, doch sie hob die Hand. „Bitte, lass mich eines klarstellen. Ich habe die Geschichte nicht an die Zeitung verkauft. Etwas Derartiges hätte ich nie getan. Du kennst mich …“ Besser als beinahe jeder andere auf der Welt.
    Alexandros schwieg.
    „Warum hätte ich es tun sollen? Nenn mir einen Grund.“
    Die Anspannung, die von ihm ausging, war nahezu mit Händen greifbar. Er zuckte abweisend die Schultern. „Weil du nur eine von vielen in einer langen Reihe warst, die glaubten, sie könnten ihre Verbindung zu den Kouros’ zu Geld machen. Hat dein Vater dich dazu angestiftet, Kallie? War das seine Fahrkarte aus den Schulden? Oder war dir einfach alles egal, und du wolltest nur wissen, ob du mich rumkriegen konntest? Ich habe dir damals gesagt, dass ich nicht auf Siebzehnjährige stehe.“ Seine Mundwinkel zuckten spöttisch. „Aber wenn du heute zu mir kommen würdest …“
    Anerkennend betrachtete er sie. Dieser Blick hätte sie anwidern, hätte sie wütend machen sollen. Stattdessen fühlte sie sich erregt und verwirrt.
    „Um die Wahrheit zu sagen, nach sieben Jahren interessiert mich das Warum nicht mehr sonderlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Du hast dich verändert, Kallie. Das Mädchen, das ich kannte, hätte nie versucht, mich zu verführen, und erst recht keinen Fotografen bestellt, um die Beweise festzuhalten.“
    Kallie biss sich auf die Lippe, dass es schmerzte. Als ob seine Zurückweisung in jener Nacht nicht weh genug getan hätte, musste er jetzt auch noch wiederholen, wie wenig ihm ihre Annäherungsversuche gefallen hatten. Er würde ihr weder zuhören noch einer Erklärung Glauben schenken.
    „Es tut mir leid. Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut.“
    „Dafür ist es jetzt ein bisschen spät.“
    Seine Worte trafen sie wie ein Peitschenhieb, und sie zuckte innerlich zusammen. „Aber ich habe nicht …“
    „Lass es“, unterbrach er sie höhnisch. „Nur drei Menschen wussten davon. Du, ich und dein loyaler Fotograf. Schade, dass es ein Amateur war, aber das Bild zeigte auch so genug.“
    Geschlagen und erniedrigt von seiner Grausamkeit ließ sie sich auf dem Stuhl zurücksinken. Es gab kein Entkommen mehr. Sie konnte nicht länger ihre Unschuld verteidigen und konnte auch nicht erklären, was wirklich passiert war. Denn dann müsste sie Elenis Namen nennen. Fast hysterisch von Reue und Schuld war Eleni zur Beerdigung von Kallies Eltern gekommen. Bei dieser Gelegenheit hatte sie ihr alles gestanden: wie sie Kallie auf die Terrasse gefolgt war, das Foto gemacht, sich das Passwort ihrer E-Mail-Adresse zusammengereimt und alles an die Presse geschickt hatte.
    Für einen Moment vergaß sie Alexandros und dachte zurück an diesen tragischen Tag, an die zusätzlichen Schmerzen, die Elenis Geständnis ihr zugefügt hatten. Schon immer hatte sie insgeheim einen Verdacht gehegt, aber ihn bestätigt zu bekommen … Sie war entsetzt und wütend gewesen. Schockiert und verletzt. Und sie hatte kurz davor gestanden, zurückzuschlagen. Doch dann hatte Elenis Ehemann eingegriffen. Er hatte erklärt, warum Eleni sich so verhalten hatte.
    Ihre Cousine hatte nach mehreren Fehlgeburten einen Nervenzusammenbruch erlitten und befand sich seit Längerem in Therapie. Deshalb verhielt sie sich auch so irrational und

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