Die Rache des Marquis
aber er hielt sie fest. »Nimm mich jetzt in dir auf, Liebste«, bat er und öffnete ihre Schenkel.
Langsam vereinten sie sich und konnten kaum atmen vor Entzücken. Als Caine tief in Jades Wärme eingedrungen war, schlang er die Finger in ihr Haar und zog ihren Kopf hinab, um sie wieder zu küssen. Zunächst bewegte er sich nur zögernd, doch er verlor schon nach kurzer Zeit die Kontrolle über seinen Körper, und der Rhythmus des Liebesaktes beschleunigte sich. »Komm mit mir in den Himmel«, hauchte er.
Während sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten biß sich Jade in die Lippen, um nicht aufzuschreien, dann sank sie erschöpft auf Caines Brust hinab und spürte sein Herz an ihrem schlagen.
»Was denkst du?« fragte er. Als sie nicht antwortete, zupfte er an ihren zerzausten Locken. »Ich weiß, daß du Erfüllung gefunden hast. Oder willst du es leugnen?«
»Nein«, wisperte sie scheu.
Er umarmte sie, hob sie hoch, während er aufstand, und sie landeten wieder im Bett. »Nun, habe ich dich beeindruckt?«
»Vielleicht ein bißchen«, gab sie zu. Plötzlich schob er wieder seine Finger zwischen ihre Schenkel, und sie schnappte nach Luft. »Was machst du?«
»Ich beeindrucke dich wieder, Süße.«
Und er hielt Wort. Dabei bewies er viel mehr Durchhaltevermögen als Jade. Als er endlich von ihr herabglitt, fühlte sie sich völlig ausgelaugt. Sie schmiegte sich in Caines Arme, und seine Liebesworte begleiteten sie in den Schlaf.
In dieser Nacht hatte sie keine Alpträume.
Am nächsten Vormittag kehrten sie in Caines Haus zurück. Matthew und Jimbo konnten gar nicht schnell genug zur Shallow’s Wharf aufbrechen, beide tief betrübt über ihre mangelnde Wachsamkeit in der vergangenen Nacht. Offensichtlich hatten sie den Marquis unterschätzt. Matthew glaubte, die Schande nicht zu überleben, aber Jade versprach immerhin, niemandem davon zu erzählen.
Verdammt, am Morgen hatte Caine ihn sogar wachrütteln müssen. Wie dieser große Mann unbemerkt ins Zimmer gelangt war, verstand Matthew noch immer nicht.
Wieder in Harwythe, kleidete sich Jade um und ging dann in die Bibliothek, um Kopien von den Briefen anzufertigen. Wenig später erschien Caine und erklärte ihr seinen Plan. Sie wandte ein, man könne Richards nicht trauen, und er entgegnete: »Wenn du ihn kennenlernst, wirst du ihn ebenso zuverlässig finden wie Lyon.«
»Ich mag Lyon, aber darin sehe ich keinen Grund, ihm zu trauen.«
»Was stört dich an ihm?«
»Ich habe seine Akte gelesen. Im Vergleich zu Lyon hast du das Leben eines Chorknaben geführt.«
Caine schüttelte den Kopf. »An deiner Stelle würde ich Lyon gegenüber nichts von dieser Lektüre erwähnen.«
»Das habe ich auch nicht vor. Ich erinnere mich nur zu gut an deine schroffe Reaktion auf mein Geständnis, daß ich über dein Vorleben informiert bin.«
Ärgerlich starrte er sie an. »Wie viele solche Dossiers hast du eigentlich gelesen?«
»Nur ein paar. Und jetzt muß ich mich auf die Briefe konzentrieren. Stör mich nicht ständig.«
Die Bibliothekstür öffnete sich, und Nathan trat ein.
»Wie nett du aussiehst!« meinte Jade und musterte anerkennend seine Kleidung.
»Das Hemd kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte Caine gedehnt.
»Es gehört dir«, gestand Nathan grinsend. »Ich finde, es paßt mir sehr gut. Colin hat sich auch ein paar Sachen von dir ausgeliehen. Bevor wir ins Meer geworfen wurden, hatten wir nicht genug eingepackt. Übrigens – dieses Haus liegt so abgeschieden – geradezu ideal für einen Angriff. Es wundert mich, daß noch nichts dergleichen passiert ist.«
»Oh, das ist schon passiert«, bemerkte Jade, ohne von ihrer Schreibarbeit aufzublicken. »Am Tag unserer Ankunft wurde auf Caine geschossen.«
Da sie nicht weitersprach, übernahm es der Marquis den Zwischenfall zu schildern.
Nathan zog die Stirn in Falten und begann umherzulaufen wie ein Tiger im Käfig. »Und danach geschah nichts mehr?«
»Doch.« Caine lehnte sich an die Schreibtischkante.
»Was? Wann?«
»Nichts ist passiert«, warf Jade ein. »Sonst hätte ich’s gemerkt.«
»In den vergangenen zehn Tagen wurde ich noch viermal erfolglos attackiert«, berichtete Caine.
»Warum hast du mir das nicht erzählt?« rief sie empört.
»Ich wollte dich nicht beunruhigen. Und es bestand ja auch gar keine Gefahr. Matthew und Jimbo waren sehr wachsam.«
»Du wußtest also, daß die beiden da waren?« fragte Nathan.
»Ja, und ich ließ sie in Ruhe, bis sie meinen Stall,
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