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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Identität können wir uns später befassen«, fiel Nathan ihm ins Wort.
    Colin nickte. »Ich ging zu William und erzählte ihm alles über die Briefe. Nathan und ich beschlossen, ihm zu vertrauen. Immerhin war er unser Vorgesetzter, und er hatte stets gut für uns gesorgt. Bis zum heutigen Tag glaube ich nicht, daß er in die Aktivitäten des Tribunals verwickelt war.«
    »Du bist ein Unschuldslamm«, murmelte Nathan. »Natürlich steckte er mit den Bastarden unter einer Decke.«
    »Das mußt du erst mal beweisen.«
    Seufzend schüttelte Nathan den Kopf und wandte sich wieder zu Caine. »Wir wurden nach Süden geschickt. Inzwischen wissen wir, daß das ein Trick war. Man hatte uns beauftragt, zwei Informanten im Hafen zu treffen. Wenig später fielen wir gefesselt und geknebelt ins Wasser.«
    »Du brauchst nicht alles zu erzählen. Das ist überflüssig.« Weder Colin noch Nathan bemerkten, wie angstvoll Jades Stimme klang, im Gegensatz zu Caine, der ihr Gesicht prüfend beobachtete.
    »Erzähl weiter, Colin«, sagte Nathan.
    Caine blickte auf Jades fest ineinandergeschlungene Hände. Sie mußte etwas gesehen haben, das sie mit Entsetzen erfüllt hatte. Nun wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf Colin gelenkt, der die weiteren Ereignisse schilderte. »Ich versank als erster im Meer. Nachdem sie mit ihren Messern mehrmals in meine Beine geschnitten halten, warfen sie mich von einer Landebrücke. Nathan wußte sofort, was los war. Ich verstand es damals noch nicht, und dafür danke ich Gott, denn ich glaubte, ich hatte noch eine Chance.«
    Er war noch bleicher geworden, und Nathans Gesicht nahm einen ebenso grimmigen Ausdruck an. »Weil die Shallow’s Wharf in der Nähe lag, hatten wir vor jenem Treffen mehrere Tage bei Jade und Black Harry verbracht. Damals wußte Colin natürlich noch nicht, daß sie Pagan ist, und entwickelte heftige Gefühle für meine kleine Schwester.«
    »Das stimmt.« Colin zwinkerte ihr zu. »Und falls du mich haben willst – ich bin immer für dich da.«
    Errötend schüttelte sie den Kopf. »Du warst einfach unmöglich.«
    »Wie ein junges Hündchen folgte er ihr auf Schritt und Tritt«, fuhr Nathan fort. »Und als er ihr Desinteresse bemerkte, war er so enttäuscht, daß ich eine Sauftour mit ihm unternehmen mußte.«
    »In dieser Nacht verliebte ich mich in zwei andere Damen«, berichtete Colin.
    »Das waren keine Damen«, widersprach Jade.
    »Nein«, bestätigte Nathan. »Wieso erinnerst du dich überhaupt daran, Colin? Du warst sternhagelvoll.«
    Lachend prahlte Colin: »Ich erinnere mich an alles – ganz genau.«
    Caine zwang sich zur Geduld. Wie er aus den düsteren Mienen der beiden schließen konnte, mußten sie zwischendurch scherzen, während sie sich jene schrecklichen Geschehnisse ins Gedächtnis zurückriefen. Sonst hätten sie es nicht verkraftet.
    So geduldig war Jade nicht. »Tommy, einer von meinen Männern, und ich folgten Nathan und Colin, als sie zu ihrer Verabredung gingen. Sie taten so geheimnisvoll, daß ich neugierig war. Außerdem hatte ich ein seltsames Gefühl – irgendwas konnte da nicht stimmen.«
    »Wer ist Tommy?« fragte Caine.
    Abrupt sprang Jade auf und lief zur Tür. »Nathan, erzähl die Geschichte zu Ende, während ich Erfrischungen bestelle. Ich bin es leid, über das alles zu reden.«
    Nathan wollte Sie zurückrufen, aber Colin legte eine Hand auf den Arm seines Freundes. »Es ist immer noch sehr schwierig für sie«, flüsterte er, und Nathan nickte.
    »Natürlich war es schwierig für sie«, stieß Caine hervor, »wenn sie mitansehen mußte, wie ihr beide …«
    »Das tat sie nicht«, unterbrach ihn Nathan. »Wie Colin bereits erwähnte, erriet ich die Pläne dieser Männer, sobald sie seine Beine zerschnitten. Als sie dann mit ihren Messern auch über mich herfielen, wehrte ich mich und wurde angeschossen. Mit blutender Schulter ging ich im Wasser unter.«
    »Die Wunden hatte man uns zugefügt, um die Haie anzulocken«, führ Colin fort. In diesem Hafen wimmelt es von Raubfischen wegen des Abfalls, der ständig hineingeworfen wird. Und die Biester stürzten sich tatsächlich auf uns. Er merkte, wie sein Bruder allmählich die Geduld verlor und sich mit gerunzelter Stirn vorbeugte. »Sei doch nachsichtig mit uns, Caine. Das sind keine angenehmen Erinnerungen.«
    »Da hast du recht«, pflichtete Nathan ihm bei. »Die Sonne war gerade versunken …«
    »Trotzdem sah ich die Haifischflossen«, warf Colin ein.
    Mittlerweile war Caine bis zur

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