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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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beugte sich Caine vor. »Das war also auch nicht gelogen, Jade?«
    »Natürlich nicht.«
    »Zum Teufel, wer hat Blitz erschossen?« schrie Nathan.
    Sie starrte Caine an. »Ich sagte ja, er würde enttäuscht sein.«
    »Das ist wohl kaum meine Schuld«, murmelte er, »also schau mich nicht so an.«
    »Hat Caine ihn erschossen?« brüllte Nathan.
    »Nein«, versicherte Jade hastig. »Er wollte bloß nicht glauben, daß du enttäuscht sein würdest. Damals kannte ich ihn noch gar nicht.«
    Ihr Bruder sank in die Sofakissen zurück und legte eine Hand über die Augen. »Ist denn auf dieser Welt nichts mehr heilig?«
    »Blitz war’s offenbar nicht«, bemerkte Caine trocken, und Nathan bedachte ihn mit einem strafenden Blick.
    »Er war ein verdammt gutes Pferd.«
    »Das bezweifle ich nicht.« Caine wandte sich erneut zu Jade. »Wenn du in dieser Hinsicht die Wahrheit sagst, kann das nur bedeuten …«
    »Ich wüßte es sehr zu schätzen, wenn du mich nicht ständig beleidigen würdest«, zischte sie.
    »Sie sagt immer die Wahrheit«, verteidigte Nathan seine Schwester.
    »Tatsächlich?« fragte Caine gedehnt. »Diese Seite ihres Wesens kenne ich noch nicht. Seit unserer ersten Begegnung hat sie mich immer nur belogen. Das stimmt doch, Süße? Aber das wird sich nun ändern, was?«
    Sie würdigte ihn keiner Antwort.
    »Erzähl deinem Bruder doch die restlichen schlechten Neuigkeiten«, schlug er vor, und Nathan ächzte.
    »Mein Gott, das war noch nicht alles?«
    »Nur noch eine Kleinigkeit …«, begann Jade. »Du erinnerst dich doch an deine hübsche Kutsche?«
    »Nicht die Kutsche, Jade!« protestierte Nathan tonlos.
    Eifrig wandte sie sich zu Colin, während ihr Bruder noch einmal die Liste seiner Flüche durchging. »Du hättest sie sehen sollen. Sie war so groß und komfortabel. Und Nathan ließ die Sitze mit so wundervollem weichem Leder beziehen.«
    Colin versuchte eine mitleidige Miene aufzusetzen. »Sie war groß und komfortabel?«
    »Man hat sie in Brand gesteckt«, verkündete Jade.
    »Warum sollte jemand ein so prächtiges Fahrzeug zerstören wollen?« rief Nathan.
    Diese Frage wurde von Caine beantwortet. »Ihre Schwester hat vergessen, eine wichtige Einzelheit zu erwähnen. Zufällig saß sie im Wagen, als er angezündet wurde.«
    Erschrocken hielt Colin den Atem an. »Um Himmels willen, Jade! Erzähl, was geschehen ist!«
    »Das hat Caine doch gerade gesagt.«
    »Du mußt es ganz genau schildern«, beharrte Colin.
    »Großer Gott, du hättest getötet werden können!«
    »Das hatten die Schurken ja auch vor. Nachdem das Haus abgebrannt war, ließ ich den Wagen anspannen, um nach London zu fahren und dich aufzusuchen, Nathan …«
    »Wie viele Männer haben dich begleitet?« fiel Caine ihr ins Wort.
    »Hudson gab mir zwei mit auf den Weg.«
    Plötzlich erinnerte sich Caine an etwas. »Du sagtest, du wärst erst zwei Wochen vorher nach England zurückgekehrt.«
    »Nun ja – es war ein bißchen länger her«, gab sie widerstrebend zu.
    »Wie lange?«
    »Zwei Monate. Diesbezüglich mußte ich lügen.«
    »Du hättest die Wahrheit sagen können.«
    Er geriet in Wut, aber sie war zu irritiert, um darauf zu achten. »So? Wärst du etwa bereit gewesen, mir zu glauben, wenn ich erklärt hätte, ich sei Pagan und aufgrund gewisser Umstände soeben veranlaßt worden, Winters gefangenzunehmen und meinem Bruder zu übergeben – und daß ich nun versuchen würde … Ach, was, du hättest mir nicht einmal zugehört!«
    »Moment mal, wer ist Hudson?« fragte Nathan. »Du sagtest, er hätte dir zwei Mann mitgegeben.«
    »Er ist der Butler, den Lady Briars für dich engagiert hat.«
    Nathan nickte. »Und was ist dann passiert?«
    »Kurz vor London lauerten uns drei Leute auf. Sie hatten die Straße mit dicken Ästen blockiert. Als der Wagen hielt, beugte ich mich aus dem Fenster, um zu sehen, was los war. Da hörte ich gellendes Geschrei. Irgendwas traf mich seitlich am Kopf. Ich mußte wohl in Ohnmacht gefallen sein, wenn es mir auch sehr unangenehm ist, das zu gestehen.« Zu Caine gewandt, fügte sie hinzu: »Es sieht mir gar nicht ähnlich, die Besinnung zu verlieren.«
    »Du schweifst vom Thema ab, Jade«, mahnte Caine.
    Ärgerlich verdrehte sie die Augen, dann schaute sie wieder ihren Bruder an. »Die Polsterung der Kutsche war mit Messern aufgeschlitzt worden. Als ich den Qualm roch, stieg ich natürlich sofort aus.«
    »Haben diese Bastarde nach den Briefen gesucht?« fragte Colin.
    »Du hast einfach die Tür

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