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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Auf dem Weg zu ihrem Sessel am Kamin gönnte sie Caine keinen einzigen Blick. Sie setzte sich und erklärte Colin: »Sterns läßt zwei Zimmer für dich und Nathan herrichten. Sobald deins fertig ist, mußt du dich hinlegen.«
    »Meinst du wirklich, wir sollten hierbleiben?« Nathan stieß seinen Freund mit dem Ellbogen an. »Mein Landsitz liegt ziemlich abgeschieden. Kurz vor unserem letzten Auftrag wurde die Renovierung des Hauses abgeschlossen. Dort hätten wir es sehr gemütlich.«
    Colin grinste. »Über diesen Palast habe ich so viel gehört, daß ich jeden einzelnen Raum deutlich vor meinem geistigen Auge sehe. Du hast von nichts anderem geredet.«
    »Nun, dann sag doch ja, Caine, mein Haus ist jetzt das schönste in ganz England … Jade, warum schüttelst du den Kopf? Gefällt es dir nicht?«
    Jade lächelte gequält. »Doch, Nathan, es war großartig.«
    Er blinzelte verwirrt. »War?«
    »Leider habe ich betrübliche Neuigkeiten für dich.«
    Gespannt beugte er sich vor. »Wie betrüblich?«
    »Weißt du – da brach dieses Feuer aus …«
    »Ein Feuer?« Nathans Stimme hörte sich an, als würde er an irgend etwas ersticken, und Colin widerstand der Versuchung, seinem Freund auf den Rücken zu schlagen.
    »Es war ein ziemlich großes Feuer, Nathan«, berichtete Jade mitfühlend.
    Ihr Bruder stöhnte. »Wie groß?«
    »Dein wunderbares Haus brannte bis auf die Grundmauern ab.« Während Nathan mehrere Flüche vor sich hinmurmelte, wandte sie sich zu Caine. »Ich sagte ja, er würde enttäuscht sein.«
    Nathan sah nicht nur enttäuscht aus, sondern geradezu mordlüstern. Und Caine verstand ihn nur zu gut, da ihn nach der Zerstörung seiner Ställe ähnliche Gefühle bewegt hatten.
    »Das letzte verdammte Zimmer war eben erst renoviert worden«, sagte Nathan seufzend zu Colin.
    »Und ich dachte, alles wäre gelogen, Jade.« Caine schloß sekundenlang die Augen.
    »Was war gelogen?« fragte Colin.
    »Nicht alles«, versicherte Jade.
    »Und was genau war die Wahrheit?« fragte Caine.
    »Sprich nicht in diesem Ton mit mir! Ich log nur, als Ich die Ermordung jenes vornehmen Gentlemans schilderte. Was Besseres fiel mir nicht ein. Das müßte die einzige Schwindelei gewesen sein. Wenn ich mich noch an was anderes erinnere, werde ich dich informieren, Caine. Und jetzt hör bitte auf, die Stirn zu runzeln. Das ist wirklich der falsche Zeitpunkt, um mein Verhalten zu kritisieren.«
    »Würdet ihr euch diese Streiterei für später aufheben?« hat Nathan. »Wieso brach das Feuer aus, Jade? War jemand unachtsam?«
    »Das Haus wurde angezündet. Und die Brandstifter leisteten gründliche Arbeit. Sogar der Weinkeller ist zerstört.«
    »Um Himmels willen, nicht der Weinkeller!« jammerte Nathan.
    »Ich glaube, man versuchte, die Briefe zu verbrennen. Da die Schurken nichts fanden, als sie das Haus durchsuchten …«
    »Mein Haus wurde durchsucht? Wann?«
    »Am Tag, bevor es in Flammen aufging … Oh, da fällt mir was ein.« Jade warf einen kurzen Blick auf Caine.
    »Daß ich die Treppe hinabstürzte, war auch gelogen.«
    Nathan stieß einen tiefen Seufzer aus und zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wenn wir alles hinter uns haben, baue ich ein neues Haus. Stehen die Stallungen noch?«
    »Ja, die sind unversehrt. Um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    Caine beobachtete Jade. Ihr Unbehagen war offensichtlich, und er überlegte, ob ihr Bruder wohl ahnte, daß weitere »Enttäuschungen« auf ihn zukamen.
    »Es ist wirklich schade um das schöne Haus«, meinte Colin.
    »Allerdings«, stimmte Nathan zu. »Aber wenigstens wurden die Ställe verschont. Du solltest mal meine Pferde sehen. Für den Araberhengst habe ich ein Vermögen bezahlt, aber er ist sein Geld wert. Ich nenne ihn ’Blitz’.«
    »Blitz?« Colin grinste über den absurden Namen. »Das klingt so, als hätte dir Harry bei der Wahl des Namens geholfen.«
    »Hat er auch. Jedenfalls verdient es mein Hengst, so zu heißen. Er läuft schnell wie der Wind. Nur Jade und ich können ihn bändigen. Warte, bis du ihn kennenlernst …« Nathan unterbrach seine Prahlereien, als er seine Schwester den Kopf schütteln sah.
    »Findest du etwa nicht, daß er schnell wie der Wind ist, Jade?«
    »Doch, er war schnell wie der Wind.«
    Nathan schien den Tränen nahe zu sein. »War?«
    »Leider muß ich dir noch eine Enttäuschung bereiten. Da war dieses Mißgeschick – und deinem herrlichen Pferd wurde zwischen die schönen braunen Augen geschossen.«
    Verblüfft

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