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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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die Gentlemen ihre Meinungsverschiedenheit beigelegt?« erkundigte sich Sterns.
    »Ja.« Caine musterte seinen Nebenmann und rammte ihm eine Faust ans Kinn. »Nicht wahr, Nathan?«
    Ehe Nathan antwortete, schlug er zurück. »Klar.« Seine Stimme klang entnervend fröhlich.
    »Die Kinder sollten jetzt in ihre Zimmer geschickt werden, Sterns«, fauchte Jade.
    Die beiden schauten zu ihr auf, wechselten einen Blick und schienen die Beleidigung umwerfend komisch zu finden, denn sie brachen in gellendes Gelächter aus.
    »Dein Bruder hat sich tatsächlich wie ein Kind mit mir rumgebalgt«, bemerkte Caine gedehnt, als er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    »Den Teufel hab’ ich!« konterte Nathan. »Geben Sie den Brandy her, Sterns.«
    Der Butler ließ sich auf ein Knie nieder, reichte jedem Mann ein Glas und schenkte die goldbraune Flüssigkeit ein.
    »Wollen Sie die beiden auch noch betrunken machen, Sterns?« fragte Jade.
    »Das wäre eine eindeutige Verbesserung ihres jetzigen Zustands, Mylady«, erwiderte er trocken, erhob sich und sah sich um. »Ich glaube, ich hatte recht. Es muß das Sofa gewesen sein, das gegen die Wand geprallt ist.«
    Schweigend starrte Jade auf die Reste eines ehemaligen Teewagens.
    »Lassen Sie die Karaffe da, Sterns«, befahl Caine.
    »Wie Sie wünschen, Mylord. Darf ich Ihnen auf die Beine helfen, ehe ich mich zurückziehe?«
    »Ist er immer so überkorrekt?« fragte Nathan, und Caine lachte.
    »Sterns? Gewiß nicht. Wenn ich mich beim Dinner auch nur um eine Minute verspäte, ißt er meine Portion.«
    »Pünktlichkeit ist eine Tugend, die ich Ihnen erst noch beibringen muß, Mylord«, warf der Butler ein.
    »Helfen Sie ihm lieber auf die Füße, Sterns«, schlug Nathan vor. »Er fühlt sich so schwach wie ein Baby.«
    Die beiden grinsten wieder, dann rief Caine: »Nein, helfen Sie lieber ihm, Sterns. Er mußte viel mehr Hiebe einstecken als ich.«
    »Du gibst wohl niemals auf, was, Caine?« fragte Nathan. »Und dabei weißt du ganz genau, daß ich diesen Kampf gewonnen habe.«
    »Unsinn, du hast mich doch nur ein bißchen gekratzt.«
    Jade hatte genug gehört. Entschlossen wandte sie sich üb, um diese beiden Schwachsinnigen zu verlassen. Aber Caine beugte sich blitzschnell vor und hielt ihren Rocksaum fest. »Setz dich, Süße.«
    »Wohin denn?« zischte sie. »Ihr habt alle Sessel in diesem Zimmer ruiniert.«
    »Wir müssen uns unterhalten, Jade. Dein Bruder und ich haben uns geeinigt.« Caine warf Nathan einen kurzen Blick zu. »Sie wird Ärger machen.«
    Eifrig nickte Nathan. »Wie immer.«
    Caine stellte sein Glas auf den Boden und erhob sich langsam. »Würdest du mir erlauben, ein paar Minuten unter vier Augen mit deiner Schwester zu sprechen, Nathan?«
    »Klar.« Mühsam rappelte sich Nathan auf.
    »Ich will nicht mit dir allein sein, Caine«, protestierte Jade.
    »Welch ein Pech …«
    »Deine Eltern sind oben«, warnte sie, als er sie in die Arme nahm. Sie hatte erwartet, ihn mit dieser Mitteilung zu erschrecken, wurde aber bitter enttäuscht. »Sie haben den Lärm gehört«, fügte sie hinzu. »Und Sterns erklärte ihnen, ihr würdet über den Ackerbau streiten.«
    Verwundert drehte sich Caine zu seinem Butler um.
    »Über den Ackerbau?«
    Der Butler nickte. »Was Besseres fiel mir unter diesen Umständen nicht ein, Mylord«, erwiderte er, ehe er Nathan aus dem Salon folgte.
    »Sie haben ihm nicht geglaubt«, wisperte Jade bedrückt, als müßte sie eine schwere Sünde gestehen.
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Caine trocken, dann bemerkte er, daß sie den Tränen nahe war.
    »Und das hat dich so furchtbar aufgeregt?«
    »Nein, das nicht.« Vor lauter Wut konnte sie sich keine passende Beleidigung ausdenken. »Jetzt gehe ich in mein Zimmer. Ich muß mich erholen – und ich möchte dabei nicht gestört werden.« Daß sie ihre Sachen packen wollte, erwähnte sie nicht. Für einen neuen Streit fehlten ihr die Kräfte.
    Ohne ein weiteres Wort eilte sie in die Halle. O Gott, sie hätte sich so gern ausgeweint … Aber das konnte sie erst, wenn sie mit Harry gesprochen hatte. Sicher würde er ihren Entschluß verstehen.
    Sie fand ihn im Speiseraum, wo er das Tafelsilber inspizierte. Als sie nach ihm rief, steckte er gerade eine Gabel in seine Schärpe. Grinsend wandte er sich zu ihr.
    »Das nehme ich alles mit. Caine wird sich freuen, wenn ich es meiner Silbersammlung einverleibe.«
    »Natürlich wird er sich freuen, Onkel. Kann ich dich kurz allein sprechen?«
    Sofort

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