Die Rache des Marquis
Harry und dessen Männer. Nathan dachte hingegen! an dieses Problem. Er erwog, den Marquis zu warnen, oder die Herzogin auf die Gäste hinzuweisen, beschloß dann aber, einfach abzuwarten, was geschehen würde. Außerdem stürmte Caine bereits die Treppe hinauf, und seine Mutter öffnete die Speisezimmertür.
Nathan begann zu zählen. Bei Fünf erklang ein schriller Schrei, der Caine auf den Stufen erstarren ließ. Er drehte sich um und sah Nathan grinsend am Türrahmen des Salons lehnen. »Was zum Teufel …«
»Harry.«
»Verdammt!« Caine rannte die Stufen hinab, während die Herzogin immer lauter kreischte. »Du hättest mich dran erinnern sollen, Nathan.«
Caine rannte die Stufen hinab, während die Herzogin immer lauter kreischte. »Du hättest mich dran erinnern sollen, Nathan.«
»Ja, vielleicht«, stimmte Nathan zu.
Als Caine die Halle erreichte, erschien sein Vater am Treppenabsatz. »Was, um Gottes willen, geht hier vor? Wer macht soviel Lärm?«
Ehe Caine zu Wort kam, erwiderte Nathan: »Ihre Gemahlin, Sir.«
Caine strafte ihn mit einem vernichtenden Blick und wandte sich dann zum Herzog, hin- und hergerissen zwischen zwei Notwendigkeiten – seiner Stiefmutter zu Hilfe zu eilen, und seinen Vater an einem Mord zu hindern.
Henrys eisiger Blick veranlaßte Caine, das zweite Problem zuerst in Angriff zu nehmen. Außerdem konnte Harry die Herzogin zwar zu Tode erschrecken, würde dich aber niemals an ihr vergreifen.
Und so rannte Caine seinem Vater auf der Treppe entgegen und packte ihn am Arm. »Alles in Ordnung, wirklich.«
Henry wirkte nicht sonderlich überzeugt, und Nathan teilte ihm mit: »Ihre Gattin hat soeben Black Harry kennengelernt, Sir.«
Der Herzog riß sich von seinem Sohn los, und im selben Moment flog die Tür des Speisezimmers auf. Alle wandten sich zu der merkwürdigen Prozession, die herausstapfte. Harry bildete die Nachhut und zog die Herzogin hinter sich her.
Nathan begann zu lachen, und Caine schüttelte den Kopf. Der Herzog konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf den riesigen Mann mit dem funkelnden Goldzahn, der zur Haustür stolzierte, eine große Silberschüssel unter dem freien Arm.
Brüllend wollte sich Henry auf ihn stürzen, aber Caine und Nathan versperrten ihm den Weg. »Halt dich da raus«, bat sein Sohn. »Sag ihm, er soll meine Frau loslassen!«
»Tu doch was, Henry!« jammerte Gweneth. »Dieser – Mann glaubt, ich würde mit ihm gehen.«
»Harry, du kannst nicht …«, begann Nathan und trat einen Schritt näher.
»Aus dem Weg, mein Junge«, herrschte Henry seinen Sohn an.
»Vater, Harry ist ein Freund – Jades Onkel. Du stehst in seiner Schuld, weil er mitgeholfen hat, Colin zu retten.«
Ungläubig starrte der Herzog ihn an. »Und zum Dank soll ich ihm Gweneth überlassen?«
»Ich werde das regeln, Harry!«
Der Riese wirbelte herum und riß Gweneth an sich.
Caine sah die grimmige Miene, aber auch das belustigte Funkeln in den Augenschlitzen. Der Schein mußte gewahrt werden und der Stolz immer neue Nahrung bekommen. »Ich nehme sie mit«, verkündete Harry seinem Publikum, und seine Männer nickten begeistert. »Das wäre auch Caines Wunsch.«
»Keineswegs«, bestritt Caine. ’.
»Wollen Sie die Gastfreundschaft verletzen, mein Junge?«
»Harry, Sie dürfen sie nicht mitnehmen.«
»Das wäre ein nur faires Tauschgeschäft. Dafür kriegen Sie auch mein Mädchen. Sie wollen doch Jade haben?«
»Ja.«
»Gut, dann nehme ich die da.«
Caine wandte sich zu seiner Stiefmutter. »Bitte, hör zu wimmern auf, Gweneth. Es ist schon schwierig genug; mit diesem halsstarrigen Piraten zu verhandeln. Nathan, wenn dein blödes Gelächter nicht sofort verstummt, schlag ich dir die Nase noch mal blutig.«
»Was bedeutet Ihnen diese Frau, Caine?« fragte Harry.
»Sie ist die Frau meines Vaters.«
»Aber nicht Ihre Mama?«
»Meine Stiefmutter.«
»Dann kann’s Ihnen ja egal sein, ob ich sie mitnehme oder nicht.«
Caine überlegte, worauf der Mann hinauswollte. »Sie war immer wie eine Mutter zu mir.«
Mit gerunzelter Stirn wandte sich Harry zu seiner hübschen Gefangenen. »Nennen Sie ihn Ihren Sohn?«
Langsam schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube, das wäre nicht sein Wunsch.«
»Also ist er nicht Ihr Lieblingskind.«
Der Herzog von Williamshire gab den Versuch auf, sich an Caine vorbeizuschieben. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Endlich verstand er, was das alles bedeutete, denn er erinnerte sich an Jades Mahnung, er möge alle seine
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