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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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alles über dich wissen.«
    »Wieso?«
    »Du warst in Gefahr.«
    »Kamst du gar nicht auf die Idee, daß ich mich sehr gut selbst verteidigen kann?«
    »Doch. Aber ich hatte deinem Bruder mein Wort gegeben, und deshalb war ich es meiner Ehre schuldig, dich zu schützen.«
    »Und ein Versprechen ist dir sehr wichtig, Jade?«
    »Natürlich.«
    »Ich begreife noch immer nicht, warum du meine Akte lesen mußtest.«
    »Um deine – Schwachstellen zu finden. Starr mich nicht so an! Jeder hat eine Achillesferse. Sogar du.«
    »Und wo bin ich verwundbar?«
    »So wie dein Vater stehst du im Ruf, dich unermüdlich für die Hilflosen und Unglücklichen einzusetzen. Das ist zwar kein Fehler, aber ich nutzte diesen Wesenszug zu meinem Vorteil.«
    »Indem du vorgabst, in Gefahr zu schweben? Jade, du warst tatsächlich gefährdet. Was da alles passiert ist …«
    »Damit hätte ich allein fertig werden können«, prahlte sie. »Als ich Nathans brennende Kutsche verlassen hatte, ging ich zu Shallow’s Wharf. Dort traf ich Matthew und Jimbo. Zu dritt wären wir sicher imstande gewesen, das Problem zu lösen.«
    »Vielleicht.«
    Da er so geistesabwesend wirkte, versuchte sie unter einem seiner Arme hindurchzuschlüpfen. Aber Caine trat sofort näher, um sie aufzuhalten. »Du dachtest, ich sei schwach«, erklärte sie. »Und deshalb wurdest du mein Schutzengel.«
    »Dabei war es umgekehrt.«
    »Verletzt das deinen Stolz?«
    »Nein. Daß ich manipuliert wurde, hat meinem Stolz schon genug geschadet.«
    »Du besitzt genug Selbstbewußtsein, um so was zu verkraften«, meinte sie lächelnd. »Um mich zu schützen, hättest du dein Leben geopfert. Ich hörte, wie du das flüsternd gelobtest, als ich mich schlafend stellte.«
    »Zum Teufel, Jade, gab es eine einzigen Augenblick, wo ich nicht von dir getäuscht wurde?« Da sie nicht antwortete, fuhr er fort: »Ich bot dir meinen Schutz. Und was bekam ich dafür?«
    »Lügen.«
    »Ja, Lügen, aber noch etwas anderes.« Ihr Erröten verriet ihm, daß sie verstand, was er meinte. »Was sonst?«
    »Nun – ich war Jungfrau …«
    »Du hast mir deine Liebe geschenkt.«
    »Keineswegs.«
    »Doch, Jade. Weißt du noch, was ich in jener ersten Nacht sagte?«
    Sie erinnerte sich an jedes einzelne Wort. »Nein.«
    »Jetzt lügst du schon wieder. Du merkst dir alles, was du hörst oder liest.«
    »Nur was ich lese«, flüsterte sie. Von plötzlicher Panik erfaßt, versuchte sie, sich zu befreien.
    Caine kam noch näher, bis seine Schenkel die ihren berührten. »Dann will ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, meine kleine Lügnerin. Ich sagte, daß du jetzt mir gehören würdest. Für immer.«
    »Das hast du nicht erst gemeint. Von diesem albernen Versprechen entbinde ich dich.« Beim Gedanken an die heißen Liebesstunden schloß sie sekundenlang die Lider.
    »Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um … Caine, hör auf!« rief sie, als er ihre Stirn küßte. »Ich habe dich getäuscht und belogen. Außerdem – du wußtest damals nicht, daß ich Pagan bin. Was in jener Nacht gesagt wurde, müssen wir vergessen.«
    »Ich will es nicht vergessen.«
    »O Caine, ich kann unmöglich bei dir bleiben. Du solltest mich verachten. Ich bin eine Diebin.«
    »Du warst eine Diebin. Das ist jetzt vorbei. Von heute an wird sich einiges ändern.«
    »Du würdest es niemals schaffen, dich zu ändern. Dafür bist du viel zu starrsinnig.«
    »Ich rede nicht von mir!« herrschte er sie an. » Du wirst dich ändern!«
    »Nein.«
    »Doch. Du wirst alles aufgeben, was früher war.«
    »Warum?«
    »Weil ich es will. Deshalb.«
    Jade weigerte sich, ihn zu verstehen. »Was ich tue, geht dich nichts an. Meine Männer sind von mir abhängig, ich werde sie nicht im Stich lassen.«
    »Die müssen sich eben einen anderen Anführer suchen!« brüllte er. »Mit deinen Diebereien ist nun endgültig Schluß.«
    Ihre Ohren dröhnten, doch sie war zu wütend und verängstigt, um darauf zu achten. »Wenn ich von hier fortgegangen bin, wirst du mich nie wiedersehen. Keine Bange, ich werde nicht zurückkehren, um dich zu berauben.« Nun hielt sie das Gespräch für beendet. Mit aller Kraft versuchte sie, Caine von sich zu schieben. Und da sah sie Nathan und Black Harry bei der Tür stehen. Vermutlich hatten sie einen Teil der Diskussion belauscht. Sie fürchtete, daß sie ebenso laut geschrien hatte wie Caine. Und das war einzig und allein seine Schuld. Immer wieder verwandelte er sie in eine Xanthippe.
    »Warum interessiert es

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