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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele
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Gefühle erwidern, dessen war sie sicher. Er konnte ganz andere Frauen haben als sie.
    Noch völlig am Boden zerstört stand Clare vom Bett auf. Sie wollte sich duschen und anziehen und Lazar dann noch einmal fragen, ob er sie nicht doch mitnehmen würde. Nicht nur wegen Kit, wie sie zugeben musste, sondern auch, weil sie noch so viel Zeit wie möglich mit Lazar verbringen wollte, bevor ihre Wege sich für immer trennten. Doch als sie ihn dann suchen ging, erfuhr sie zu ihrer großen Enttäuschung von Phoebe, dass Lazar bereits weggefahren war.
    Dieser Samstag wurde zum längsten in Clares Leben. Nicht einmal essen konnte sie etwas. Wie auch, wenn sie ständig daran denken musste, was im Haus von Lazars Eltern in Athen gerade vor sich gehen mochte?
    Sie verbrachte den größten Teil des Tages in der Villa für den Fall, dass Lazar anrief und ihr mitteilte, wie die Dinge liefen. Doch gegen fünf Uhr hielt sie es nicht mehr aus. Sie musste unbedingt ein wenig an die frische Luft. So schlug sie den Pfad zum Strand ein. Diesmal begleiteten sie keine frohen Gedanken, und sie hatte auch keine Augen für die Schönheit der Landschaft.
    Eine halbe Stunde später wurde sie von einem sich nähernden Motorengeräusch aus ihren tristen Grübeleien gerissen. Ein Auto fuhr in die Zufahrt. Clare eilte zur Villa zurück. Der Gedanke, es könnte nicht Lazar sein, kam ihr nicht.
    Als sie um die Hausecke bog, blieb sie wie angewurzelt stehen. Zwei Männer waren aus dem Auto gestiegen und gingen gerade auf die Terrasse zu. Keiner von ihnen war Lazar. Der eine von ihnen sah ihm zwar ein wenig ähnlich, war jedoch nicht so groß und schlank wie er. Der andere war hoch aufgeschossen und hatte dichtes blondes Haar. Es war Kit, und ihm schien nicht das Geringste zu fehlen.
    Grenzenlose Erleichterung durchflutete Clare. „Kit, oh Kit!“, rief sie und stürmte auf ihn zu.
    Bewegt schloss er sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Dann hielt er sie ein Stück von sich.
    „Er hat mir versichert, dass es dir gut geht“, sagte er und blickte sie forschend an. „Stimmt das, Clare?“
    „Oh ja“, bestätigte sie rasch. „Lazar war der perfekte Gentleman.“ Sie wischte sich die Freudentränen von den Wangen und strahlte ihren Bruder überglücklich an. „Aber wie geht es dir?“
    „Körperlich habe ich keinen Kratzer abbekommen, doch seelisch …“ Kit zuckte mit den Schultern. „Die ganze Geschichte war ein einziger Albtraum für mich. Ich hatte keine Möglichkeit, von dieser verdammten Insel wegzukommen, und wusste außerdem nicht, wo ich nach dir suchen sollte. Ich wäre beinahe … Aber reden wir nicht von mir. Bist du wirklich sicher, dass alles in Ordnung ist?“
    Clare bestätigte es ihm noch einmal. Wie ihr ums Herz war, behielt sie jedoch für sich. Dann wurde ihr bewusst, wie unhöflich sie sich dem Mann gegenüber verhielten, der neben Kit stand und geduldig darauf wartete, dass sie ihre Begrüßung hinter sich brachten.
    Kit machte sie mit Lazars Bruder, Aeneas Vardakas, bekannt, aber auch nur, weil es die Höflichkeit erforderte. Clare hatte vermutlich von griechischen Männern genug.
    Etwas zurückhaltend wie allen Fremden gegenüber, streckte Clare ihm die Hand entgegen. Aeneas Vardakas drückte sie und lächelte freundlich.
    „Lazar – er ist nicht mit Ihnen zurückgekommen?“, fragte sie, bemüht, ihm nicht zu zeigen, wie wichtig seine Antwort ihr war.
    „Wir sind zusammen nach Thessaloniki geflogen“, erklärte Aeneas. „Vom Flughafen aus ist Lazar gleich zu unserem Onkel gefahren. Er liegt nach einem Unfall im Krankenhaus.“
    „Oh, richtig“, erwiderte Clare.
    „Wir fliegen noch heute Abend nach Hause“, wandte Kit sich an seine Schwester. „Der Flug ist schon gebucht.“
    „Heute Abend?“, rief Clare entgeistert.
    „Es gibt keinen Grund, noch länger hierzubleiben“, meinte Kit.
    „Nein, natürlich nicht.“ Clare fürchtete, jeden Moment in Tränen auszubrechen. Sie musste jetzt allein sein. „Ich werde gleich packen.“
    Zu dritt gingen sie die Stufen zur Terrasse hinauf. Aeneas wollte etwas zu trinken besorgen, doch Kit lehnte ab. „Danke, nicht für mich. Ich leiste meiner Schwester beim Packen Gesellschaft.“
    Mit gemischten Gefühlen ging Clare voran zu ihrem Zimmer. Sie wünschte, mit ihren Gedanken allein sein zu können, statt die Fragen beantworten zu müssen, die Kit ihr mit Sicherheit gleich stellen würde.
    Sie holte ihren Koffer hervor und begann zu packen. Natürlich wollte

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