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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele
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Hause zu gehen. Ich nahm sie also mit und war froh, als ich sah, dass sie nicht so misshandelt worden war wie du damals. Aber sie war immer noch ganz außer sich. Da sie bereits über achtzehn war, wie sie mir versicherte, öffnete ich die Flasche Brandy. Wir tranken, und schon wenig später hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie bereit war, sich nach Hause bringen zu lassen. Allerdings wollte sie lieber ein Taxi nehmen, das sie dann von meinem Telefon aus rief.“
    „Und damit, dachtest du, sei für dich die Sache erledigt“, fasste Clare zusammen.
    „Ja, so dachte ich. Ich begleitete sie zum Taxi hinaus, trank anschließend noch einen Schluck Brandy und legte mich dann ins Bett. Gegen drei Uhr morgens wurde ich höchst unsanft aus dem Schlaf gerissen, als zwei schwergewichtige Kerle mich hochrissen, meine Sachen packten und mich auf ein Motorboot verschleppten.“
    „Hast du Lazar das alles erzählt?“
    „Soweit seine ständigen Unterbrechungen es zuließen, ja. Dann glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen, als er plötzlich auf seine Schwester losging – Himmel, was für ein hitzigesTemperament dieser Mann hat! – und ihr sagte, dass er alles über dich wisse, und was damals mit dir passiert sei. Ich konnte es nicht fassen, dass du einem Fremden die Vorkommnisse von jener Nacht erzählt hast, während deine eigene Familie dich nie dazu bewegen konnte.“
    Seinem Tonfall nach fand Kit es mehr als suspekt, dass Lazar ihr dieses so sorgfältig gehütete dunkle Geheimnis hatte entlocken können. Clare jedoch interessierte es weitaus mehr, weshalb Lazar seiner Schwester gegenüber so in Zorn geraten war.
    „Du sagstest, Lazar sei auf Sophronia losgegangen?“
    „Und wie! Das war für mich das erste Anzeichen, dass ich vielleicht doch ungeschoren davonkommen würde. Während ich meine Version berichtete, saß Sophronia die ganze Zeit schweigend und mit beleidigter Miene da. Aeneas hielt sich im Hintergrund und überließ das Reden seinem Bruder. Als ich mit meinem Bericht fertig war, fragte Lazar mich, ob ich beschwören könne, dass alles, was ich gesagt hätte, die reine Wahrheit sei. ‚Beim Leben meiner Schwester‘, schwor ich. Dann wandte er sich an Sophronia und fragte sie, was sie dazu zu sagen habe.“
    „Und was hat sie gesagt?“, wollte Clare wissen.
    „Im ersten Moment gar nichts. Sie saß nur da und machte ein störrisches Gesicht. Lazar fragte sie dann ganz ruhig, ob sie immer noch behaupten würde, dass alles sich so abgespielt hat, wie sie es ihrem Vater erzählt hat. Sie schwieg beharrlich und nickte nur. Als Nächstes fragte er sie, ob sie dann nicht der Meinung sei, dass ich dafür bestraft werden sollte. Clare, ich sage dir, ich hatte schon die furchtbarsten Visionen, wie diese Bestrafung aussehen würde! Endlich hob Sophronia den Kopf, und ich dachte, sie wollte dagegen protestieren, aber sie blieb stumm.“
    „Hat sie denn nicht gesagt …“
    „Kein Wort! Da platzte mir der Kragen, und ich nannte sie eine Lügnerin. Lazar fuhr mir über den Mund und befahl mir, still zu sein. Zu meiner großen Verblüffung erklärte er dann seiner Schwester, dass er kein Wort von dem glauben würde, was sie den Eltern erzählt hatte. Drohend baute er sich vor ihr auf und sagte, dass er sofort, nachdem er durch Aeneas von dieser Geschichte erfahren hatte, nach England geflogen sei und sich die Schwester ihres Verführers geschnappt habe mit der Absicht, ihr das Gleiche anzutun, was ich seiner Schwester angetan hätte.
    Dann brach plötzlich die Hölle los. Ich sprang von meinem Sessel auf und hätte ihn für das, was er dir antun wollte, verprügelt, hätte Aeneas mich nicht zurückgehalten. Sophronia fing an, hysterisch zu weinen, und Lazar ging das Temperament durch. Wütend schrie er seine Schwester an: Ob sie es jemals mit ihrem Gewissen hätte vereinbaren können, wenn er einem unschuldigen Mädchen ein solches Leid zugefügt hätte. Noch dazu, wenn dieses Mädchen als Fünfzehnjährige die Erfahrung machen musste, dass Männer auch zu Bestien werden konnten. Ich war völlig geschockt darüber, dass du ihm alles erzählt hattest. Dann ließ Lazar eine Tirade auf Griechisch los, und schließlich rückte Sophronia mit der Wahrheit heraus, ebenfalls auf Griechisch.“
    Inzwischen war Clare mit dem Packen fast fertig. Ganz automatisch hatte sie ein Teil nach dem anderen in den Koffer gelegt. „Aber dann konntest du ja gar nicht verstehen, was sie sagte!“
    „Oh doch. Lazar wartete, bis

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