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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sofort tot.«
    »Aber du hast es versucht.«
    »Ja. Der Krankenwagen muß Minuten später hier gewesen sein ... sie haben mich dabei gesehen.«
    »Ein Kinderspiel. Die Kommission kann dir nichts anhaben. Entspann dich einfach und beruhige dich.«
    »Du hast gut reden.« Marge schüttelte den Kopf. »Jedesmal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich diesen roten Strom auf mich zuschießen. Frisches Blut ist richtig warm ... heiß. Und klebrig. Entsetzlich!«
    »Kann ich was für dich tun?«
    »Sieh zu, daß du was über den Kerl rausfindest. Vielleicht ist das der Durchbruch bei den Carjacking-Fällen. Ist alles genauso abgelaufen wie bei Farin Henley ... bis hin zu dem VolvoKombi.«
    »Das war ein Witz. Du klärst deinen eigenen Fall auf. Natürlich wäre es hilfreich gewesen, wenn du den Kerl nicht erschossen hättest.«
    »Zu dumm.« Marge brach in Lachen aus - trotz ihrer feuchten Augen.
    Decker sprang über das Absperrband. Bevor Rina protestieren konnte, drückte er sie fest an sich. Sie wollte nicht weinen, aber ein paar Tränen kamen doch. »Brauchst du einen Arzt?« fragte Decker. »Ein Seelenklempner wäre besser.«
    »Das läßt sich machen.« Decker hielt sie auf Armeslänge von sich entfernt, zog sie wieder an sich. »Wo ist Hannah?«
    »Da drüben ... « Rina räusperte sich. »Mit Vega im Park. Siehst du sie? Auf der Rutsche?«
    Decker sah hinüber. Hellrote Locken hüpften, als Hannah durch all die Kurven der Rutsche schoß.
    Seine Kleine, die beinahe zu einer Zahl in der Statistik geworden wäre ...
    »Das arme Ding muß halb verhungert sein«, sagte Rina.
    »Lieutenant ... «
    »Jetzt nicht!« blaffte Decker.
    Der Uniformierte zog sich zurück. Decker atmete tief durch. »Ich hab deine Eltern angerufen.«
    »Warum das denn, um alles in der Welt?«
    »Weil sie es besser von mir erfahren sollten als aus dem Fernsehen.« Decker wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wir werden beide eine Weile beschäftigt sein. Ich dachte, sie könnten auf Hannah aufpassen.«
    »Ich will nicht, daß das Kind da mit hineingezogen wird! Hannah hat nichts gesehen, und sie weiß nicht mal, was passiert ist.«
    »Ich weiß. Deswegen brauch ich ja deine Eltern. Wir bringen Hannah so schnell wie möglich weg. Normalerweise hätte ich Cindy gebeten, aber die ist momentan nicht in der Verfassung dazu.«
    »Armer Peter«, sagte Rina. »Du mußt fix und fertig sein.«
    »Armer Peter? Arme RRinal Ein Wunder, daß du dich überhaupt auf den Beinen halten kannst.« Decker wischte sich über das Gesicht. »Da kommt man schon ins Grübeln. Möchte am liebsten ... den Tag küssen!«
    »Ich habe Gott ununterbrochen gedankt.« Rinas Unterlippe zitterte. »Peter, was soll ich Hannah sagen? Sie glaubt, daß ich böse auf sie bin, weil sie auf dem Rücksitz rumgehüpft ist. Ich sollte sie trösten, aber ich bin so nervös. Was soll ich bloß tun?«
    Decker lockerte die Umarmung. »Gib mir ein paar Minuten, hier ein bißchen Ordnung zu schaffen , dann kümmere ich mich um sie. Hat jemand deine Aussage aufgenommen?«
    »Irgendein Officer wollte mir Fragen stellen, aber Marge hat ihn weggescheucht.«
    Decker nickte, löste sich von seiner Frau, schaute sich um. Uniformierte regelten den Verkehr und hielten die Neugierigen zurück. Der Wagen des Coroners war eingetroffen, die Männer warteten darauf, daß der Polizeifotograf fertig wurde, damit sie die Leiche wegbringen konnten. Aber davor würde die interne Untersuchungskommission die Leiche nach Eintritts- und Austrittswunden untersuchen, um entlastendes Material für Marges Schüsse zu finden. Außerdem mußte Martinez noch die Taschen des Opfers nach Ausweispapieren durchsuchen.
    Marge stand bei Oliver, gestikulierte, während sie sprach.
    Decker rief ihn. Scott drehte sich um, klopfte Marge noch mal auf die Schulter, lief zum Absperrband und stieg vorsichtig darüber. Seine Glieder waren wie betäubt vom mangelnden Schlaf.
    »Es tut mir so leid, Mrs. Decker«, sagte er. »Brauchen Sie einen Arzt oder sonst etwas?«
    »Nein, ist schon gut.«
    Decket sagte: »Nimm Rinas Aussage auf. Wenn du fertig bist, fahr ich sie nach Hause.«
    »Ich kann fahren, Peter«, protestierte Rina.
    »Erstens muß der Volvo noch hierbleiben. Zweitens denke ich nicht im Traum daran, dich nach dem, was passiert ist, fahren zu lassen.«
    »Wenn ich fertig bin, kann ich mit Hannah und Vega nach Hause gehen?« Decker nickte.
    »Warum hast du dann meine Eltern angerufen?«
    »Nur, falls du dich ausruhen willst.

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