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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Tim Waters?«
    »Der ist auch merkwürdig. Aber von ihm steht nichts in den Notizen.«
    »Sie hat auch von einem Jungen gesprochen, der mit ihr zusammen auf der Akademie war - Andy Lopez. Was wissen Sie über den?«
    »Ein ziemlicher Dummkopf, aber er kommt mir nicht gefährlich vor. Auf den Zetteln wird er nicht erwähnt.«
    »Sie hatte einen Zusammenstoß mit einem Sergeant ... «
    »Clark Tropper. Sie hat Berichte für ihn getippt. Ich dachte, die Sache wäre ausgebügelt.«
    »Vielleicht nicht. Haben Sie die Telefonnummern dieser Leute?«
    »Die kann ich besorgen. Ich rufe die Männer an, wenn Sie wollen.«
    »Nein, das mache ich. Besorgen Sie mir nur die Nummern.«
    »Sir, es wäre weniger auffällig, wenn ich Bederman anrufe. Aber ich mach alles, was Sie wollen.«
    Sie hat recht, dachte Decker. »Glauben Sie, Bederman würde ihr was antun?«
    »Ja, wenn sie ihn zu sehr auf die Palme bringt. Diese Männer sind alle leicht reizbar.«
    Decker bat sie, einen Moment zu warten. Er fragte Oliver: »Diese Marx. Kann man ihr trauen?«
    Oliver überlegte. »Sie ist eine Nervensäge. Sarkastisch, gehässig, aufdringlich. Aber ich kann mich nicht erinnern, daß sie unaufrichtig ist. Was will sie?«
    »Sie will Bederman anrufen und ihn aushorchen. Wenn sie aufrichtig ist, dann ist das eine gute Idee, weil es nicht so verdächtig wirkt. Aber wenn sie uns hinters Licht führen will, sitzen wir in der Tinte.«
    »Wenn Bederman dahintersteckt, weiß er von dem Anruf, Deck. Marx ist keine große Leuchte, aber ich würde es riskieren. Weil sie momentan viel näher dran ist als wir.«
    Decker hoffte, daß Oliver recht hatte. Zu Marx sagte er: »In Ordnung. Nehmen Sie Bederman und Waters und Lopez. Die sind Ihnen gleichgestellt. Tropper ist Sergeant. Wenn Sie ihn anrufen, sind Sie in der unterlegenen Position. Als Lieutenant steh ich im Rang über ihm. Ich nehme Tropper.«
    »Klingt vernünftig.« Wieder räusperte Hayley sich. »Sir, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll ... ich hab ein Ortungsgerät an Cindys Wagen angebracht ... «
    » Was?«
    »Ich hab ein Ortungsgerät an Cindys Saturn angebracht. Nachdem der Camry sie verfolgt hat, hab ich mir Sorgen gemacht. Als ich bei der Polizei anfing, hat ein Spaßvogel vom Revier dafür gesorgt, daß mein Auto mitten in der Wüste stehenblieb. Das war so traumatisch, daß ich mir geschworen habe, so was nach Möglichkeit bei anderen Anfängerinnen zu verhindern. Ich weiß, das muß idiotisch klingen. Aber Gott ist mein Zeuge, ich mag Ihre Tochter.« Hayleys Augen wurden feucht. »Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr was passiert.« Sie kämpfte gegen die Tränen an. »Soll ich das Ortungsgerät aktivieren?«
    »Teufel noch mal, ja, aktivieren Sie es!«
    Hayley zuckte vor seiner Aggressivität zurück. »Okay, Sir. Der Empfänger ist bei mir zu Hause. Etwa fünfzehn Minuten von hier. Ich ruf Sie an, sobald ich ein Signal empfange. Dann kümmere ich mich um Bederman. Es tut mir alles so leid, Sir.«
    »Mir auch.« Decker gab ihr sechs Telefonnummern. »Rufen Sie unter diesen Nummern an, wenn Sie irgendwas hören, egal, wie unwichtig es Ihnen erscheint.«
    »Mach ich.«
    Decker legte auf. Zu Oliver sagte er: »Hayley behauptet, sie hätte sich Sorgen um Cindy gemacht und ein Ortungsgerät an ihrem Wagen angebracht. Verdammt, ich hätte das tun sollen! Was ist bloß los mit mir?«
    Was zum Teufel ist los mit uns beiden? Laut sagte Oliver: »Marx ist klüger, als ich dachte. Das war schon immer mein Fehler ... Frauen zu unterschätzen. Deshalb fährt meine Ex jetzt einen Mercedes und ich einen zehn Jahre alten Plymouth.«

34
    Zuerst spürte sie das Hämmern im Kopf, scharfe, stechende Stöße hinter den Augäpfeln, ein dumpfer, pochender Schmerz in den Rippen. Der Schmerz war so stark, daß sie kaum etwas anderes wahrnahm. Aber das durfte sie nicht zulassen, weil sie leben wollte. Sie konzentrierte sich auf ihre anderen Sinne, zwang sich dazu. Die Vibration des Motors ließ ihren bewegungsunfähigen Körper auf und ab rucken. Nur ein paar Millimeter, aber das reichte, um ihr Stromstöße durch die Wirbelsäule zu jagen. Sie hatte das Gefühl, von innen aufgefressen zu werden, Sehne um Sehne, Knochen um Knochen.
    Konzentrier dich!
    Allmählich nahm sie auch andere Reize wahr: ihre Hände waren aneinandergefesselt, die Fußknöchel fest verschnürt. Die strammen Stricke schürften ihr die Haut auf und schnitten ihr ins Fleisch. In ihrem Mund steckte etwas Dickes, das leicht

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