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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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trinken?«
    »Ich nicht, danke.« Oliver setzte sich neben Marge. »Wie weit seid ihr bisher gekommen?«
    Cindy brachte ihn auf den neuesten Stand. Als sie fertig war, sagte sie: »Mir ist klar, daß ihr auf den Racheaspekt aus seid. Aber ich hatte nichts mit Craytons Geschäften zu tun. Warum sollte jemand auf mich schießen?«
    »Crayton war verheiratet. Könnte eure Bekanntschaft als Affäre mißdeutet worden sein?«
    »Das haben wir gerade besprochen. Ich vermute, wenn jemand es so sehen wollte ...« Cindy setzte sich wieder. »Wart ihr bei seiner Frau?« Oliver sah zu Marge. »Heute morgen.«
    »Jung, sieht blendend aus, großer Busen und hat wahrscheinlich keine Geldsorgen mehr, seit Craytons Versicherung gezahlt hat«, sagte Marge.
    »Aha! Sie hat also gezahlt. Wann denn?« wollte Decker wissen.
    »Vor drei Wochen, sagt sie.«
    Decker hob die Augenbrauen. »Nach über einem Jahr. Müssen sehr gründlich nachgeforscht haben.«
    »Wir holen uns die Unterlagen, Loo«, sagte Oliver.
    Decker überlegte. »Sie hat die Polizei gerufen. Glaubt ihr, sie hat die ganze Entführung in Szene gesetzt?«
    »Der Unfall war nicht vorgetäuscht«, meinte Marge. »Soviel ist sicher.«
    »Der Wagen ist den Abhang runtergestürzt und explodiert.« Decker hob den Finger. »Ich frag mich, wieviel Zeit zwischen dem Aufprall und der Explosion vergangen ist. Denn egal, was man in Filmen sieht, ein Auto, das über einen Abhang stürzt, explodiert für gewöhnlich nicht direkt nach dem Aufprall - außer, es fällt sehr tief. Zuerst muß die Benzinleitung reißen und Treibstoff auslaufen. Dann muß er sich entzünden, und die Explosion passiert erst, wenn der Funke den Benzintank erreicht.«
    »Meinst du, jemand hat das Auto in die Luft gejagt, nachdem die Entführer abgehauen sind?« frage Oliver.
    »Oder das Auto wurde vor der Entführung präpariert. Vergeßt nicht, daß Crayton ein ausgekochter Ganove war. Wenn jemand Frauen überfällt und ihnen die Autos klaut, um seinem Haß auf Crayton Luft zu machen, sollten wir uns noch mal mit seinen Geschäften befassen.«
    »Armand redete wie ein Betrüger«, warf Cindy ein. »Immer voller Ideen, wie er das große Geld machen würde. Wie diese Landkäufe.«
    »Worum ging es da?« fragte Oliver.
    »Armand hat mir erzählt, daß er billig kauft und es teuer weiterverkauft.«
    »Ich hab inzwischen ein paar Nachforschungen angestellt«, mischte Decker sich ein. »Er hat nach dem Schneeballsystem gearbeitet, hat den ersten Investor dazu gebracht, Land oder Anteile an Spekulationsobjekten zu kaufen. Dann hat er das als Sicherheit für weitere Darlehen benutzt und noch mehr gekauft. Wenn alles gut läuft, beschwert sich keiner. Aber wenn der Markt zusammenbricht, sitzt er ohne Geld zur Abdeckung der anderen Investitionen da.«
    »Seine Frau hat uns erzählt, daß er einen Haufen Schulden hinterlassen hat«, sagte Marge. »Sie war sauer auf ihn.«
    »Aber die Schulden waren doch durch die Lebensversicherung abgedeckt«, meinte Cindy.
    »Wer sagt, daß er die Versicherung abgeschlossen hat?« bemerkte Decker. »Vielleicht hat seine Frau sie auf ihn abgeschlossen.«
    »Wir arbeiteten daran«, murmelte Oliver.
    »Ihr scheint ja an vielem zu arbeiten.«
    »Ich weiß. Wollt ihr hören, was ich zu Elizabeth Tarkum habe?«
    »Schieß los.«
    »Keine Investitionen bei Crayton unter ihrem Namen. Aber Crayton hatte geschäftlich viel mit Tarkums Mann zu tun. Dexter Bartholomew. In bestimmten Kreise besser als >Dex the Tex< bekannt. Obwohl er nicht aus Texas, sondern aus Tulsa, Oklahoma stammt.«
    »Wie hast du das erfahren?« fragte Decker.
    »Aus dem ursprünglichen Bericht - Geschäftspartner, die man ausfindig gemacht hatte. Bartholomew hat bei den Geschäften mit Crayton Geld verdient, also wurde er als Verdächtiger ausgeschlossen. Außerdem hat niemand eine Verbindung zwischen Crayton und Tarkum hergestellt, weil sie einen anderen Nachnamen hat als ihr Mann. Die Investitionen liefen auf Dex' Namen, nicht auf Tarkum. Und zudem fand der Überfall auf Tarkum in Hollywood statt, nicht in Devonshire. Nur wenn man die beiden Fälle parallel durchgeht, macht es klick.«
    »Tulsa ist eine Ölstadt«, sagte Decker. »Ist er in der Branche tätig?«
    »Und wie«, bestätigte Oliver. »Er stellt Rohre und Verbindungsstücke und Druckventile her, alles, was man braucht, um das Öl von den Quellen zu den Raffinerien zu transportieren.«
    »Und er hat bei Crayton investiert?«
    »Ja. In Grundstücksspekulationen.

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