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Die Rache ist Dein

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Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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richtig erinnere ... nagel mich nicht fest ... wollte er Land kaufen und einen raschen Profit damit machen. Solange die Zinsen niedrig und Immobilienwerte hoch waren.«
    »Warum hat er mit dir darüber gesprochen, obwohl er wußte, daß du kein Geld hast?« wollte Decker wissen.
    Er hat geprahlt, Dad. Wollte angeben. Mich beeindrucken. Was er nicht geschafft hat.«
    »Hat er dich angemacht?« fragte Marge.
    »Nicht auf die plumpe Tour«, erwiderte Cindy. »Aber wenn was draus geworden wäre, hätte er wohl nicht nein gesagt.«
    »Hat er je vorgeschlagen, sich außerhalb des Fitneßzentrums mit dir zu treffen?«
    »Ja, ein- oder zweimal, auf einen Kaffee. Ich habe abgelehnt. Dabei blieb es.« Sie wandte sich an ihren Vater. »Das hab ich dir doch alles erzählt.«
    »Ich weiß. Aber es klingt anders, jetzt, wo Marge dabei ist.«
    »Als auf dich geschossen wurde, Cindy, hat da jemand was gesagt?« fragte Marge. »Niemand hat auf mich geschossen.«
    Marge formulierte die Frage anders. »Als auf Armand und dich geschossen wurde, hat da jemand was gesagt?«
    »Nein.«
    »Überhaupt nichts?« hakte Decker nach. »Nein. Warum auch?«
    »Tja«, meinte Decker, »wenn das ein Racheakt an Crayton war, hätte derjenige seine Wut rausgebrüllt.«
    »Wie im Film? >Nimm dies, du Drecksack<«. Cindy verzog das Gesicht. »Ist das nicht ein bißchen abgedroschen, Dad? Ein Klischee.«
    Verbrecher sind Klischees. Pappfiguren. Austauschbare Teile. »Es ist also kein Wort gefallen?«
    »Ich hab nichts gehört.«
    »Seid ihr gegangen oder habt ihr gestanden, als geschossen wurde?«
    »Ich ... wir ... haben in der Nähe seines Autos gestanden, glaube ich.«
    »Du hast ihn zu seinem Auto gebracht?« fragte Marge. »Nicht umgekehrt?«
    »Sein Auto parkte näher am Eingang«, sagte Cindy. »Und das würde doch auch Sinn ergeben, oder? Jemand hat sich in der Nähe von Crayrons Auto versteckt. Weil Crayron das Ziel war, stimmt's?«
    Keiner antwortete, was Cindy noch nervöser machte. Schließlich sagte Marge: »Wie viele Schüsse wurden abgegeben?«
    »Keine Ahnung. Ich hab sie nicht gezählt.«
    »Einer, zwei ... mehr?«
    »Vielleicht mehr.«
    »Waren die Kugeln nahe?«
    »Mir kam's wenigstens so vor.«
    »Wie nahe?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich hab mich sofort hinter das Auto geduckt.«
    »Sein Auto?« fragte Decker.
    »Ja, sein Auto. Die rote Corniche.«
    »Hat das Auto was abbekommen?«
    »Höchstwahrscheinlich. Aber allzu schlimm kann es nicht gewesen sein. Weil er das nächste Mal wieder mit dem Auto zum Training kam.«
    »Er kam wieder ins Fitneßstudio?« fragte Decker.
    »Ja. Hat es wahrscheinlich für sicher gehalten. Daß der Schütze nicht zweimal dasselbe versuchen würde.«
    »Wie kann man bloß so naiv sein!« rief Decker. »Und du weißt genau, daß er die rote Corniche gefahren hat?«
    »Ja, weil ich ihn gefragte habe, was mit seinem Auto ist. Und er sagte, es sei alles in Ordnung. Dann haben wir das Thema gewechselt. Danach habe ich ihn vielleicht noch drei- oder viermal gesehen. Später, nach meinem Dienstantritt, hatte ich nicht mehr so viel Zeit, darum hab ich im Fitneßraum des Reviers trainiert.«
    »Als die Schießerei begann, wart ihr beide so was wie starre Ziele, oder?« sagte Marge. »Kann man so sagen.«
    »Wenn der Schütze ein Profi war, hätte er jeden von euch treffen können.«
    »Schon möglich.« Cindy zuckte die Schultern. »Wenn du darauf hinauswillst, daß er es auf mich abgesehen hatte, dann hätte er mich mit einem Schuß erledigen können.« Sie bekam eine Gänsehaut, rieb sich die Arme, sagte aber nichts.
    »Marge will damit sagen, daß die Schüsse auch die Warnung einer eifersüchtigen Frau hätten sein können«, erklärte Decker.
    »Oh. Aber genausogut hätten es Kids sein können, die es toll fanden, auf einen Rolls zu ballern.«
    »Darum hab ich gefragt, ob das Auto was abbekommen hat«, sagte Decker. »Du sagst, der Schaden war nicht groß.«
    »Vielleicht doch. Ich kann mich nicht erinnern, Daddy!«
    Es klingelte. Decker stand auf, aber Cindy kam ihm zuvor. »Das ist meine Wohnung, Dad!« Decker ließ sich zurücksinken. »Ich wollte nur höflich sein.« Oliver kam rein. »Entschuldigt, ich hab mich verspätet.«
    »Hast du was rausgekriegt?« fragte Decker.
    »Ich glaube, du wirst dich freuen.« Oliver zog das Jackett aus, sah sich um. »Kann ich das irgendwo aufhängen?«
    »Ich mach das schon. Setz dich doch, Scott.« Cindy wich seinem Blick aus. »Möchte jemand was zu

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