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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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fragte der Ältere: »Sag mal, als du draußen warst, ging’s da wirklich hart zu?«
    »Paarmal, bei Schießereien. Wissen Sie, es war meistens dunkel, und ich habe auf alles geschossen. Keine Ahnung, ob ich jemand erwischt habe. War aber trotzdem die Hölle. Und wie war’s bei Ihnen?«
    »Korea war hart. Ihr habt euch wenigstens nicht den Arsch abgefroren. Das schlimmste war für mich ’ne Verfolgungsjagd. Ich war hinter ’n paar Jungen her, die ’n Schnapsladen überfallen hatten. Die fuhren ’ne Corvette, weißte, un’ ich mein’ Streifenwagen. Auf ’ner Geraden hab’ ich sie eingeholt, aber immer wenn’s um ’ne Ecke ging, konnten sie runterschalten und abhauen. Ich dachte, mit hundertzwanzig kannste sie kriegen. War das ’n Glück, als die ins Schleudern kamen! Mit ’n paar von der State Police haben wir’s dann mit denen ausgeschossen.
    Überall flogen Kugeln rum, aber ich hatte wenigstens Boden unter den Füßen, wenn du mich verstehst.«
    Der jüngere Mann nickte, und beide lachten.
    »Dabei kannst du schnell alt werden«, sagte der Ältere grinsend.
    Vor der Bank hielt das Fahrzeug an.
    »Okay, gehen wir, ich nehme die Flinte …«
    »Ach, Mr. Howard, wenn es Ihnen recht ist, möchte ich sie nehmen.«
    »Wieso? Irgendwas nicht in Ordnung?«
    »Wissen Sie, ich hab’ noch nie soviel Geld geschleppt, und das macht mich nervös. Ich möchte wenigstens die Knarre tragen.«
    Der ältere Mann lachte. »Nur ’ne kleine Summe. Aber das nächste Mal, mein Junge, schleppst du die Säcke, nicht ich.«
    Der Jüngere nickte zustimmend, grinste und lud das Gewehr durch. Dann löste er den Riemen über seinem Revolver.
    »Mach’ mir sonst nicht viel aus den Vorschriften«, sagte der Ältere, »wir brauchen nur die Säcke auf die Karre laden, durch die Tür gehn, in den Tresorraum rein, das Papier abzeichnen, und wieder weg.«
    »Beim Training haben die sich wie wild auf die Vorschriften gestürzt. Wir wurden richtig getrimmt.«
    »Hör mal, mein Junge, nur weil du’s bist, heute machen wir mal alles genau so, wie’s in den Büchern steht. Wirst schon sehen, das ist reine Routinesache. Keine große Angelegenheit. Also, der Kollege da drinnen ist Ted Andrews. War früher Polizist in Frisco, hat vor ’n paar Jahren einen Schuß ins Bein bekommen. Weiß nich’, was du von Schwarzen hältst, aber er is’ ’n prima Kerl, mußt nett zu ihm sein.«
    »Ja, Sir.«
    »Kannst dir mal von ihm ’n paar Geschichten erzählen lassen. Kannst ’ne Masse über Polizei lernen. Wie’s da so zugeht.«
    »Ja, Sir.«
    Der Ältere löste den Riemen seiner Pistole.
    »So, alles nach Vorschrift.« Er grinste. Dann warf er einen Blick durch die Windschutzscheibe vorne auf die Straße. Dann sah er in den Rückspiegel nach hinten.
    »Linke Seite klar!«
    »Rechte Seite klar!«
    »Ich geh’ raus, gib mir Deckung!«
    »Okay.«
    Der ältere Mann stieg aus und ging zur Beifahrerseite.
    »Alles klar, ich übernehme die Deckung.«
    »Ich komme.«
    Der Jüngere stieg mit entsicherter Waffe aus.
    »Ich gehe nach hinten«, sagte der Ältere.
    »Geb’ dir Deckung, der Kollege kommt gerade raus.«
    »Tür ist geöffnet. Ich habe das Geld. Geld ist auf dem Karren.«
    »Decke Sie, Sir, ’s kann losgehen.«
    »Okay, mein Junge, bin schon dabei.«
    Der ältere Mann hielt eine Hand am Revolver, mit der anderen schob er den Handkarren, auf dem drei Geldsäcke lagen, durch die erste Eingangstür. Als er dem Bankwächter drinnen zuwinkte, bemerkte er einen Schwarzen, der sich von hinten auf den Kollegen zubewegte. Er überlegte nicht lange, sondern schrie: »Aufpassen, ’s gibt Stunk!«
    Der Jüngere drehte sich hastig um und sah einen anderen Schwarzen, der um die Ecke bog und nur wenige Meter vor ihm stehenblieb. Er stutzte und griff nach etwas.
    »Träume ich?« fragte sich der junge Wachmann, schrie aber laut: »Halt, stehenbleiben!«
    Der Schwarze hörte nicht auf ihn, zog eine Schrotflinte unter seinem Regenmantel hervor und legte auf ihn an.
    Damit haben wir wirklich nicht gerechnet, dachte er, und als er den Schuß hörte, rief er laut: »Sie schießen!«, schoß zurück und ging hinter dem Lieferwagen in Deckung. Er war jedoch nicht schnell genug und wurde von Kwanzi in die Hüfte getroffen. »Hilfe, Mr. Howard! Helfen Sie mir! Ich bin verletzt! Einen Arzt, einen Arzt! Schnell!«
    Der Ältere drehte sich nicht um, sondern versuchte, den Karren weiter vorwärts durch die Tür zu schieben. Als er die Pistole in der Hand des

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