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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Margaritas wurde ein Abendessen und aus dem Abendessen eine Verabredung für den übernächsten Tag. Bald trafen sie sich regelmäßig auf einen Cocktail zur Happy Hour oder zum Sonntagsbrunch. Manchmal schaute Andy auch kurz auf ein Pausenschwätzchen bei Harper’s Bazaar vorbei, wo Emily vor Kurzem erst zur stellvertretenden Moderedakteurin befördert worden war und sogar ihr eigenes kleines Büro besaß – mit Fenster!
    Andy begleitete Emily zu allen angesagten Modepartys, Emily kam zu Andys Promi-Interviews mit. Sie tauschten sich über ihre Arbeit aus, machten sich gegenseitig über ihre Outfits lustig. Andy vermisste Alex und Lily, und an der Trennung ihrer Eltern hatte sie auch noch zu knabbern, aber wenn sie mal wieder richtig mies drauf war, rief meistens auch schon Emily an oder schickte ihr eine SMS , um mit ihr einen neuen Japaner in SoHo zu testen oder sie zum Shoppen mitzuschleppen, weil sie einen roten Lippenstift, eine neue Espressomaschine oder flache Sandalen brauchte.
    Auch wenn es nicht von heute auf morgen geschah: Das Unwahrscheinliche wurde wahr. Aus ihrer Erzfeindin Emily Charlton wurde ihre Freundin – ihre beste Freundin, die Erste, an die sie sich wandte, wenn ihr irgendetwas Gutes oder auch Schlechtes passiert war. Als Emily ein paar Jahre später bei Harper’s Bazaar aufhörte und Andy sich bei Happily Ever After allmählich unterfordert fühlte, kam es ihnen deshalb fast wie selbstverständlich vor, das Projekt The Plunge gemeinsam anzugehen. Die ursprüngliche Idee für die Zeitschrift kam von Emily, aber Andy erarbeitete das inhaltliche Profil, lieferte Vorschläge für die Artikel und die Covergestaltung und zog die ersten Hochzeiten an Land, über die sie berichteten. Mit Emilys Geschäftskontakten und Erfahrungen in den Printmedien und Andys Schreibtalent und Know-how in Sachen Heiraten gelang es ihnen, ein wirklich einzigartiges Magazin zu entwickeln. Fehlte nur noch Max – und schon waren ihre Leben so untrennbar ineinander verwoben, dass sie sich kaum noch daran erinnern konnten, einander irgendwann einmal spinnefeind gewesen zu sein. Und Miranda hatten sie im Laufe der Zeit vor lauter Arbeit irgendwann komplett aus den Augen verloren. Bis heute.
    Vor Angst wie zur Salzsäule erstarrt saß Andy bei Emily im Büro, die schweißnassen Hände so fest ineinander verkrampft, dass sich die Fingernägel in ihre Handballen gruben. Sie hielt den Atem an, während Agatha die Nummer der Elias-Clark-Telefonzentrale wählte.
    »Sind wir eigentlich übergeschnappt, dass wir da anrufen?«, ächzte sie, zwischen Neugier und Panik hin- und hergerissen.
    »Guten Tag, hier die Redaktion von The Plunge . Würden Sie mich bitte mit Stanley Grogin verbinden?« Agatha nickte selbstzufrieden vor sich hin. Augenscheinlich genoss sie es, im Mittelpunkt des dramatischen Interesses zu stehen.
    »Mr Grogin? Hier das Büro von Emily Charlton. Sie ist zurzeit geschäftlich unterwegs, hat mich aber gebeten, Sie zurückzurufen. Was können wir für Sie tun?«
    Andy rann ein Schweißtropfen am Brustbein hinunter.
    »Mm, verstehe. Eine Telefonkonferenz. Dürfte ich erfahren, worum es geht?« Agatha verzog das Gesicht, als hätte sie einen unappetitlichen Bissen im Mund, und verdrehte die Augen, genau wie Emily. »Selbstverständlich. Ich richte es ihr aus und würde mich dann wieder melden.«
    Emily konnte nicht einmal mehr das Auflegen des Hörers abwarten. Sie beugte sich über die Telefonanlage und drückte auf den Aus-Knopf.
    »Was hat er gesagt?«, fragten Andy und sie im Chor.
    Agatha nippte bedächtig an ihrem grünen Smoothie. Es schien ihr zu gefallen, sie auf die Folter spannen zu können. »Er hätte gern eine Telefonkonferenz mit Ihnen beiden.«
    »Eine Telefonkonferenz? Aber worüber?«, fragte Andy. Was um alles in der Welt wollte nach all den Jahren ein Anwalt von Elias-Clark von ihnen? Es sei denn, der Verlag hätte tatsächlich spitzgekriegt, mit welchen irreführenden Andeutungen über Miranda sie sich Zutritt zu Prominenten verschafften.
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Was soll das heißen? Er muss doch irgendwas geantwortet haben, als Sie ihn gefragt haben, worum es geht.« Emilys Stimme stand kurz vor dem Überschnappen.
    »Nur dass er meistens vormittags bis um elf zu erreichen ist und dass er diese vertrauliche Angelegenheit mit Ihnen persönlich besprechen möchte … plus einigen seiner Anwaltskollegen.«
    »O Gott! Sie hat uns auf dem Kieker! Sie will uns verklagen. Sie macht uns

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