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Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)

Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)

Titel: Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyler Hamilton
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Ergebnis auf einen simplen
Fehler zurückging. »Nick [Batres] machte manchmal einen etwas verwirrten
Eindruck«, sagt er. »Ich musste ihn immer an meinen Codenamen erinnern.«
    Interessant ist in diesem Zusammenhang noch, dass Dr.   Ashenden
nach den Geständnissen von Hamilton, Landis und anderen das Dopingproblem
schließlich aus der Fahrer-Perspektive betrachtete. »Bis dahin hielt ich sie
für schwache, schlechte Menschen«, sagte er. »Heute erkenne ich, dass sie sich
in einer unmöglichen Situation befinden. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen,
hätte ich dasselbe getan.«
    4   Das
war natürlich nicht die ganze Geschichte, denn Armstrong war ebenfalls in eine
Reihe von Rechtsstreitigkeiten verwickelt, dazu gehörten:
    1. eine Klage gegen Mike Anderson, einen ehemaligen
persönlichen Assistenten, der sagte, er sei gefeuert worden, weil er in
Armstrongs Wohnung in Girona zufällig Dopingmittel entdeckt habe. Armstrong
verklagte Anderson; der Fall wurde später außergerichtlich beigelegt;
    2. Verleumdungsklagen gegen, unter anderem, La Martinière,
den französischen Verlag von David Walshs und Pierre Ballesters Buch L.A. Confidentiel, sowie die Londoner Sunday
Times . Armstrong zog später die Klage gegen Martinière zurück, und die Sunday Times entschuldigte sich bei ihm;
    3. eine Klage gegen SCA Promotions, das
Versicherungsunternehmen, das die Bonuszahlungen für Armstrongs Tour-Siege
hatte leisten sollen. Als die SCA-Verantwortlichen 2004 einen Dopingverdacht
gegen Armstrong schöpften, hielten sie seinen Fünf-Millionen-Dollar-Bonus
zurück. Armstrong klagte, und im Herbst 2005 kam es zu einer
Schiedsgerichtsverhandlung, bei der Armstrong, Greg LeMond, Frankie und Betsy
Andreu und andere Zeugen unter Eid aussagten. Die Rechtsprechung orientierte
sich ausschließlich an den Bestimmungen des Originalvertrags – der sah vor,
dass SCA
bei einem Sieg Armstrongs zahlen musste, ungeachtet jedweder Fragen nach den
Methoden, mit denen er diesen Sieg möglicherweise errang –, deshalb lenkte SCA
schließlich ein und bezahlte die fünf Millionen Dollar plus zweieinhalb
Millionen Dollar Zinsen und Rechtsanwaltsgebühren.
    Armstrong begnügte sich jedoch keineswegs mit der defensiven
Rolle. Nach einem Bericht des Wall Street Journal nahmen er und sein Agent Bill Stapleton im Herbst 2006 Gespräche mit
potenziellen Investoren auf, mit denen sie dem Eigentümer der Tour de France,
der Amaury Sport Organisation, für 1,5   Milliarden Dollar die Rechte abkaufen
wollten. Der Handel kam aus verschiedenen Gründen, unter anderem auch wegen der
weltweiten Wirtschaftskrise, nie zustande. Die Vorstellung, die Tour zu kaufen,
reizte Armstrong weiterhin. Er bezeichnete sie noch im Jahr 2011 als
»großartige Idee«, die aber nur schwer zu verwirklichen sei.
    5   Fuentes’
Zuversicht scheint sehr berechtigt gewesen zu sein. Die Operación Puerto kam
vor spanischen Gerichten nicht voran, weil es in Spanien kein Gesetz gegen
Doping gibt. Fuentes wurde letztlich wegen eines Vergehens gegen die
öffentliche Gesundheit angeklagt. Die Verteidigung führte in ihrem Schriftsatz
aus, alle von ihm verantworteten Transfusionen seien unter hygienisch
einwandfreien Bedingungen von zuverlässigem, qualifiziertem Personal
vorgenommen worden.
    6   Landis
gab später zu, während der Tour zwei BBs und EPO-Mikrodosen
zu sich genommen zu haben, erklärte aber weiterhin, er habe kein Testosteron
benutzt.
    7   Landis
sagte, er habe daran gedacht, reinen Tisch zu machen, nachdem er von seinem
positiven Testergebnis erfahren hatte. Nach weiterem Nachdenken und einem
Gespräch mit Armstrong habe er beschlossen, sich gegen die Vorwürfe zu wehren.
Er schrieb ein Buch, Positively False: The Real Story of How
I Won the Tour de France, und über den Floyd-Fairness-Fonds sammelte er
mehrere Hunderttausend Dollar zur Finanzierung des Rechtsstreits. »Wenn du
schon lügen willst, musst du im großem Stil lügen«, sagte Landis. »Das hat mir
Lance beigebracht.«
    8   
Armstrong hatte die Verbindung zu Ferrari 2004 offiziell gekappt, nachdem der
Arzt von einem italienischen Gericht wegen Dopingbetrugs und
Medikamentenmissbrauchs verurteilt worden war (die erste Verurteilung wurde
später wegen Verjährung aufgehoben, die zweite im Berufungsverfahren), doch die
beiden hielten Kontakt. Armstrong sagte, die Verbindung sei rein persönlicher
Art und Ferrari würde ihn nicht mehr trainieren. Mehrere Postal-Fahrer
berichteten allerdings, sie hätten

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