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Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)

Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)

Titel: Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyler Hamilton
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lachte. »Er
ist Ihr Mann«, antwortete er, »fragen Sie ihn.«
    3   Vaughters
berichtete, er habe mit den Ärzten bei Crédit Agricole ein offenes Gespräch
geführt, bevor der Vertrag unterzeichnet worden sei. Dabei habe er eingeräumt,
dass er bei Postal gedopt habe und man deshalb von ihm nicht dieselben
Ergebnisse erwarten könne. »Es kam alles auf den Tisch, bevor der Vertrag
unterschrieben wurde«, sagt er.
    DIE NÄCHSTE EBENE
    1   Betsy
Andreu sagt, Armstrong habe Frankie erzählt, dies sei Thom Weisels Entscheidung
gewesen. »Lance sagte: ›Ich war das nicht, ich will dich im Team. Thom kürzt
das Budget.‹ Das ergab aber überhaupt keinen Sinn. Warum sollten sie denn das
Budget kürzen, wenn sie eben erst zum zweiten Mal die Tour gewonnen haben?
Frankie glaubte Lance, und das war ein Fehler.«
    KLEINE HILFEN UNTER NACHBARN
    1   Nach
den Vorschriften der Welt-Anti-Doping-Agentur mussten Sportler 24 Stunden
täglich für Tests zur Verfügung stehen. In der Praxis hielten die Tester aber
meistens das Zeitfenster zwischen 7   Uhr morgens und 10   Uhr abends ein. In
Frankreich regelt sogar ein Gesetz, dass Testagenturen, egal ob national oder
international, Testtermine nur zwischen 6   Uhr morgens und 9   Uhr abends ansetzen
dürfen. In Spanien wurde im Jahr 2009 ein ähnliches Gesetz erlassen. Man wollte
damit die Privatsphäre der Fahrer schützen und ging fälschlicherweise davon
aus, dass jedes Mittel, das sich zur Schlafenszeit im Körper eines Sportlers
befand, auch am nächsten Morgen noch nachweisbar war.
    Bernhard Kohl, ein österreichischer Radfahrer, der bei der
Tour de France 2008 Dritter wurde, bevor man einen Blutbildner bei ihm fand und
ihm die Platzierung aberkannte, erzählte der New York Times: »Ich wurde im Laufe meiner Karriere 200-mal getestet, und in 100 Fällen hatte
ich Medikamente im Körper. Ich wurde zwar erwischt, aber in den anderen 99
Fällen merkte niemand etwas. Die Fahrer glauben deshalb, dass sie mit Doping
durchkommen, weil sie es meistens auch schaffen.«
    2   Dies
erwies sich als gutes Beispiel für das Informationsgefälle zwischen Testern und
Sportlern. Dr.   Michael Ashenden, der Hämatologe, der an der Entwicklung der EPO-
und Transfusionstests mitarbeitete, wusste nichts von der Mikrodosierung direkt
in die Vene, bis Floyd Landis ihm 2010 davon erzählte.
    3   Es gab
offensichtlich auch noch einfachere Möglichkeiten, um den Testern zu entgehen.
Der Kelme-Fahrer Jesús Manzano erzählte, der Postal-Arzt Luis del Moral sei
vorgewarnt worden, wenn Tester zu ihm unterwegs waren – und zwar durch Walter
Viru, den ehemaligen Kelme-Arzt, der das von der UCI anerkannte spanische
Hämatologie-Labor leitete, das die Tests durchführte. »Die Welt des Radsports
in Spanien ist durch und durch korrupt«, erzählte Manzano der französischen
Sporttageszeitung L’Equipe 2007. Viru wurde im
November 2009 von der spanischen Polizei mit der Begründung verhaftet, er habe
ein Dopingnetzwerk geleitet.
    4   Für
Armstrong gab es inzwischen noch einen weiteren Anreiz. Im Frühjahr 2001 nahm
Tailwind Sports (die Managementfirma, die Postal leitete und deren
Miteigentümer Armstrong war) Kontakt mit SCA Promotions auf, einer Firma, die
Werbeaktionen im Sport und bei anderen Veranstaltungen versicherte, wie etwa
einen mit einer Million Dollar dotierten Korbwurf über das halbe Spielfeld im
Basketball. Tailwind wollte bei SCA Prämienzahlungen
versichern, die Armstrong erhalten würde, wenn er die Tour von 2001 bis 2004 in
Folge gewann. Die Chancen, dass Armstrong die Tour sechsmal hintereinander
gewann, galten als äußerst gering, bei der Vereinbarung handelte es sich
praktisch um eine Wette. Tailwind bezahlte 420   000   Dollar an SCA, und im
Gegenzug erklärten sich SCA und Partner bereit, die steigenden
Bonuszahlungen an Armstrong für die Touren von 2001 bis 2004 abzudecken. Der
Vertrag sah vor, dass Armstrong 3   Millionen Dollar erhalten sollte, wenn er die
Tour zwei weitere Male in Folge gewann, 6   Millionen Dollar, wenn er drei gewann
und 10   Millionen Dollar, wenn er alle vier gewann. Insgesamt ging es um eine
mögliche Auszahlungssumme von 19   Millionen Dollar.
    5   Nach
     einer 60-Minutes -Dokumentation, die im Mai 2011
gesendet wurde, bezeichnete das Labor in Lausanne Armstrongs Originalprobe als
»verdächtig« und gab an, sie »deutet auf den Einsatz von EPO
hin«. An diesem Punkt schaltete sich, nach Quellen im FBI, ein UCI-Funktionär
ein und

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