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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Ripleys verantwortlich?
    Aber als die Spurensicherung ihre Arbeit am Tatort abgeschlossen hatte und er endlich einen Blick auf den Leichnam werfen konnte, strich er den Dicken von der Liste der Verdächtigen. Das Stilett war eindeutig nicht seine Waffe. Er hätte ihr den Kopf abgerissen.
    Mit derartig abwegigen Gedanken lenkte er sich ab, wenn er sich mit Toten befassen mußte – sein unerfreulichstes Berufsrisiko. Aber nun war eine bessere Ablenkung im Anmarsch. Zunächst klang es wie ein mächtiger Sturm, der aus der Ferne heranbrauste und in das Gebäude hineinfuhr. Pascoe vergewisserte sich mit einem Blick nach oben, ob sich in dem großen Spiegel über dem Bett nicht etwa gespaltene Feuerzungen zeigten, aber natürlich war es nur der höchst unheilige Geist von Andrew Dalziel, der ins Zimmer gerauscht kam.
    »So eine Sauerei«, sagte er, als er knapp vor dem Fußende des Bettes zum Stehen kam. »Eine Riesensauerei. Gestern abend habe ich ihr noch Tod und Teufel an den Hals gewünscht, wirklich. Man sollte sich nie was wünschen, Junge, außer, man ist sich sicher, daß man’s auch ertragen kann, wenn’s in Erfüllung geht. Wann?«
    »Schätzungsweise vor acht bis zehn Stunden, nach der Körpertemperatur und dem Grad der Zyanose zu schließen. Aber wir müssen noch …«
    »… die Autopsie abwarten. Ja, ich weiß schon. Immer das gleiche mit diesen Quacksalbern. Die haben mehr Schiß, sich festzulegen, als ein geiler Itaker. Praktischer Spiegel.«
    Pascoe, der schon seit langem an solche Gedankensprünge gewöhnt war, betrachtete die Szene in dem großen Wandspiegel am Kopfende. Ripley lag ganz friedlich da. Ihr seidener Morgenmantel war zur Untersuchung der tödlichen Wunde aufgeschlagen worden, aber Pascoe hatte ihn wieder zugezogen, um ihren Oberkörper zu bedecken.
    »Beim Sex, meinst du?« fragte er.
    »Also, wasch dir mal das Hirn mit Karbolsäure aus! Hast wohl schon wieder Schmuddelbücher gelesen. Hat man sie bewegt?«
    »Nur soweit es nötig war, damit der Rechtsmediziner seine Arbeit machen kann. Ich hab’ gesagt, du willst sie
in situ
sehen.«
    »Ah? Ist das so ein japanisches Bett? Dieses hier scheint mir aber ein altmodisches Yorkshire-Modell zu sein. Schönes kräftiges Fußende, da hat ein Mann was, woran er sich abstoßen kann. Nein, Junge, schau sie dir doch mal an, im Spiegel. Was siehst du da?«
    Pascoe sah genau hin.
    »Die Haarwurzeln?« riet er. »Sie hat sich die Haare blond gefärbt?«
    »Ja«, sagte der Dicke ungeduldig. »Aber das hätten wir spätestens gesehen, wenn wir sie in der Leichenhalle auf dem Tisch haben. Nein, ich meine das andere Ende.«
    Pascoe sah zum Fußende des Bettes, das Dalziel so gelobt hatte. Ripley trug ein paar bequem aussehende Lederpantoffeln. Stand man am Fußende, waren sie gar nicht zu sehen. Von der Seite fielen sie nicht auf. Aber wenn man in den Spiegel schaute, dann hatten sie etwas … es war schwer zu sagen, sie waren so formlos, aber …
    »Sie hat sie falsch herum an?« sagte er zögernd.
    »Genau. Und wie kommt das?«
    »Wahrscheinlich sind sie heruntergefallen, als der Wordman sie durchs …«
    »Der Wordman? Wer hat sich eigentlich diesen dämlichen Namen ausgedacht?«
    »Ich glaub’, das war Bowlers Spitzname für den Irren, der diese Dialoge schreibt.«
    »Der Schwachkopf hat sich den einfallen lassen, sagst du? Und Ripley hat ihn in ihrer Sendung verbreitet?« Dalziel zog ein finsteres Gesicht. »Ich glaub’, ich muß mal ein Wörtchen mit dem jungen Mann reden. Wo steckt er eigentlich?«
    »Ich hab’ ihn zur Bibliothek geschickt, um den neuen Dialog zu holen –, den, der uns … hierhergeführt hat.«
    »Du hast
ihn
geschickt? Na, ist ja eigentlich egal. Wem kann er’s jetzt noch stecken, wo Jax the Ripper hinüber ist? Hat der Wordman sie gebumst, von vorne oder hinten, vorher oder nachher?«
    Pascoe konnte nur hoffen, daß Dalziels Gefühllosigkeit angesichts dieses Mordes seine Art war, mit der unangenehmen Situation fertig zu werden. Vielleicht war er aber auch wirklich gefühllos.
    »Wir müssen noch die Ergebnisse der Autopsie abwarten, aber die vorläufige Untersuchung ergab keine Anzeichen auf sexuellen Verkehr gleich welcher Art. Chef, diese Schuhe …«
    »Pantoffeln, Junge. Der Wordman muß sie ihr wieder angezogen haben. Ergo, er hat sie berührt. Und man hat sie nicht auf Fingerabdrücke untersucht, richtig?«
    Das stimmte. Sämtliche anderen in Frage kommenden Flächen der Wohnung zeigten Spuren von

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