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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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Doktortitel zu dieser dummen Entscheidung getrieben hat.« Hatte sie schlimme Erfahrungen gemacht? War sie womöglich vergewaltigt worden? Hatte Franklin ihr irgendetwas angetan, das sie nicht verkraften konnte? War sie heimlich mit einem verheirateten Mann liiert? Oder gab sie ihm einfach nur zu verstehen, sie habe kein Interesse an ihm? Hoffentlich nicht …
    Nun wechselte sie das Thema, was ihn ziemlich frustrierte. Aber er fand wenigstens heraus, wie viel sie miteinander verband – viel mehr, als er vermutet hatte. Gemeinsame Freunde, Vorlieben und Abneigungen, Ansichten über medizinische Fragen – und er fühlte sich immer stärker zu ihr hingezogen. Er schätzte ihren Humor, ihren messerscharfen Verstand, ihre Fähigkeit, Situationen präzise zu analysieren, die aufrichtige Liebe zu ihren Patienten.
    Schon lange war er nicht mehr mit einer Frau zusammen gewesen, die ihn so gefesselt und verzaubert hätte. Natürlich gefiel sie ihm seit vielen Jahren, doch er hatte stets gezögert, an sie heranzutreten. Erst bei diesem Dinner wurde ihm richtig bewusst, was sie ihm bedeutete. Und mit ihrer Absage an die Liebe zog sie ihn noch unwiderstehlicher in ihren Bann. Wenn er bloß wüsste, was sie dazu veranlasste … Schließlich hielt er die Liaison mit einem verheirateten Mann für die plausibelste Erklärung.
    Nach dem Essen tranken sie einen Cappuccino. Während sie ihn beobachtete, erkannte sie, wie sehr sie ihn mochte. Er war klug und freundlich, ein Mann, auf den sie jederzeit bauen konnte, er setzte sich genauso engagiert für die Aidspatienten ein wie sie selbst, und das bestätigten seine nächsten Worte. »Von allen Kliniken, die ich kenne, gefällt mir deine am besten. Bei dir arbeite ich am liebsten. Und ich bewundere die Art und Weise, wie du die Todkranken behandelst – insbesondere die Menschen, die daheim sterben wollen.«
    »Darin liegt ein gewisses Problem. Es ist schwierig, vertrauenswürdige Pfleger und Pflegerinnen zu finden, die man nicht ständig überwachen muss. Natürlich behalte ich sie im Auge, aber sie haben ziemlich viel Spielraum. Auch die Patienten übernehmen eine große Verantwortung.« Einige Lebenspartner betreuten die Kranken ohne professionelle Hilfe und brachten sie erst in die Klinik, wenn sich das Ende abzeichnete.
    Dann erklärte sie noch einmal in allen Einzelheiten, was er in ihrer Abwesenheit beachten musste, und er hörte lächelnd zu. Er wusste, wie schwer es ihr fiel, die Klinik für eine Weile zu verlassen, und er versicherte, ihre Patienten seien bei ihm in guten Händen. Daran zweifelte sie nicht.
    »Erzähl mir von Wyoming«, bat er bei der zweiten Tasse Cappuccino. Er merkte, dass sie müde aussah, wie so oft in letzter Zeit. Kein Wunder, bei ihrem anstrengenden Job. Aber sie war auch dünner geworden, was ihm erst jetzt auffiel. Offenbar hatte sie den Urlaub dringend nötig. »Nimmst du jemanden mit? Du willst doch nicht zelten?«, fragte er und wünschte für einen verrückten Augenblick, er könnte sie begleiten.
    »O nein«, erwiderte sie lächelnd. »Ich treffe mich mit einer alten Freundin vom College, einer wunderbaren Frau, die ich lange nicht gesehen habe. Neulich rief sie mich an und lud mich zum Urlaub ein. Ich erklärte ihr, dafür hätte ich keine Zeit, und dann fühlte ich mich so lausig, dass ich die Gelegenheit beim Schopf packte. Wie ich meine Freundin kenne, werden wir sicher nicht zelten, denn sie ist noch verwöhnter als ich.« Genauso wie Sam hasste Tanya Schlangen und Ungeziefer. »Sie lebt in L.A., und ich nehme an, wir werden in einer luxuriösen Ranch im Hollywood-Stil wohnen.«
    »Wer ist sie?«, fragte er beiläufig. In diesem Augenblick wurde die Rechnung auf den Tisch gelegt, und er zog seine Brieftasche hervor. »Eine Ärztin?«
    »Nein, eine Sängerin. Seit unserer gemeinsamen College-Zeit hat sie sich nicht verändert, aber das glaubt kein Mensch. Die Medien machen ihr die Hölle heiß…« Zögernd fügte sie hinzu: »Wer sie ist, verrate ich nicht gern, weil die meisten Leute auf abenteuerliche Ideen kommen.«
    »Faszinierend.« Nachdem er die Rechnung beglichen hatte, wandte er sich wieder Zoe zu und schaute in ihre schönen grünen Augen. »Also, wer ist sie?«
    »Tanya Thomas.« Für sie war das nur ein Name, für unzählige andere Menschen eine goldene Stimme, eine Legende voller Widersprüche. Sam zeigte die übliche Reaktion, schnappte nach Luft und lachte etwas verlegen.
    »Unglaublich! Du kennst sie?«
    »Auf dem College

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