Die Ratte des Warlords (German Edition)
dachte er, dass er sein Leben doch noch retten könnte.
Kepler senkte die Hand nicht.
"Was denn noch?"
"Ich gebe Ihnen Geld..."
" Wir beide sind fertig miteinander."
Kepler trat einen Schritt zurück, schüttelte angewidert den Kopf und schoss ihm zwischen die Augen. Der Körper des Generals rutschte an der Wand zum Boden, verschmierte blutige Spuren en an der Wand hinterlassend.
Kepler senkte die Glock und dachte müde, dass er U rlaub brauchte. Aber erst musste er die Ausreise schaffen. Er sah sich um. Der Safe war zu. Er ging zu Abudis Schreibtisch und durchwühlte die Schubladen. Er fand etwa zwanzigtausend Dollar und etwa die gleiche Summe in sudanesischen Dinaren. Er steckte das Geld in die Taschen. Dann sah er zwei Notizbücher und eine topografische Karte, auf der Beschriftungen angebracht waren. Sie und die beiden Büchlein steckte er ebenfalls ein. Mehr war nichts da, was brauchbar aussah.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Kepler ging hin und öffnete sie so, dass sie die Glock in seiner Rechten verdeckte. Draußen standen zwei Soldaten.
"Ja?"
"Wir haben Geräusche gehört, Sir", sagte einer. "Es klang fast wie Schüsse."
"Wo?", fragte Kepler und hob in einer erstaunten Bewegung die Augenbrauen.
"Hier, Sir ."
"Wo – hier? In diesem Gebäude?"
"Ja, Sir. Sie schienen von hier zu kommen, Sir."
Kepler blickte zurück ins Zimmer, als ob er jemanden fragend ansehen würde, dann blickte er zurück zu den Soldaten und schüttelte den Kopf.
"Alles in Ordnung, Sir?", fragte der Kommandierende.
" Klar." Kepler zuckte die Schultern. "Willst du dich davon überzeugen?", fragte er mit drohender Schärfe in der Stimme und öffnete die Tür ein Stückchen.
"Nein, Sir", beeilte der Soldat sich zu sagen.
"Wer ist noch hier?" , wollte Kepler wissen.
"Die Putzkolonne, die Fahrer, Sir, und wir."
"Und wieviele sind – wir?", erkundigte Kepler sich beißend.
"Zwölf, Sir."
"Wenn eure Gewehre gesichert sind, dann geht ihr die zehn anderen überprüfen, würde ich sagen. Wenn ich gehe, will ich die Sache geklärt wissen."
"Ja wohl, Sir."
D ie Soldaten drehten sich um und gingen. Dann sah einer über die Schulter zurück. Die sind bald wieder da, dachte Kepler.
Er ging zum Fenster und blickte hinaus. Drei Meter bis zum Boden. Er ging zurück und schloss die Tür ab. Dann schaltete er das Licht ein, öffnete das Fenster und blickte sich um. Er sah niemanden und sprang. Sich in den Schatten des Gebäudes duckend, lief er davon.
So schnell er konnte, ra nnte er zu seinem Haus.
Dort packte er das Geld und die Unterlagen, sowie ein paar Anziehsachen und seinen Pass in den Rucksack. Zu essen hatte er nichts da und nur noch eine volle Wasserflasche. Merisa ließ er stehen, auch wenn im Hirsebier nur wenig Alkohol war. Er packte die Wasserflasche und eine Jacke ein und steckte die Vierunddreißiger Glock ins Seitenhalfter.
Die Siebzehner unter der Weste in der Hand haltend lief Kepler zum Haus se iner Männer. Er hämmerte gegen die Tür, aber es war niemand da. Kepler zog das Messer heraus und ritzte verschwindet schnell auf Deutsch an die Tür.
Dann lief er zum Hauptquartier se iner Einheit. Dort hielt er die erste Wache an, die ihm über den Weg lief.
"Tank einen Wagen voll und leg Kanister mit Sprit rein, so viele du auf die Schnelle besorgen kannst", wies er den Mann an. "Dann brauche ich zwei Panzerfäuste mit Phosphorgranaten und eine Kiste Pistolenmunition. Los, schnell."
Er holte das AWSM aus dem Bür o und ging wieder hinaus. Das Auto war noch nicht da. Kepler zwang sich zur Ruhe und steckte eine Zigarette an. Er hatte sie aufgeraucht, als der Soldat mit einem alten Jeep vorfuhr.
"Sir", berichtete er, "alles , wie Sie gewünscht haben. Aber es war keiner von den Toyotas mehr da..."
"Das ist okay, danke", sagte Kepler schnell im Einsteigen, "weiterm achen."
Er griff nach der Glock. Der Soldat salutierte lächelnd.
"Jawohl!"
Kepler blickte ihn kurz an, ließ die Waffe los und hoffte, es später nicht zu bereuen. Er schüttelte unmerklich den Kopf, salutierte zurück und fuhr los.
Er fuhr in die Richtung des Stabes. Etwa s weniger als einen Kilometer entfernt hielt er an. Von hier aus konnte er das beleuchtete Fenster von Abudis Büro gut sehen. Er blickte sich um. Es war niemand da. Er stieg aus, nahm eine Panzerfaust, machte sie scharf, richtete sie auf das Fenster und drückte ab.
Das Geschoss explodie rte genau im Zimmer und setzte es in Brand.
V.
68. Kepler warf das jetzt nutzlose Rohr
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