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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Kinos und setzte sich neben Männer seiner eigenen Art. Nur zweimal geriet er an den Falschen; einmal ging es sehr leise und mit Drohungen vorüber, das andere Mal lautstark und mit Fausthieben, während alle im Kino auf seine Schande starrten.
    Doch nun war er sogar dafür zu ungepflegt. Seine Kleidung stank, und sein Körper roch nach dem Dreck der Markthallen und Schuppen, in denen er schlief. Jedes restliche sexuelle Verlangen in seinem Körper war von dem billigen Schnaps ausgelöscht, den er ständig trank.
    Jetzt kam es ihm nur noch darauf an, seine mageren Verdienste zum Kauf von weiterem Vergessen zu sparen.
    In dieser Woche hatte Guilfoyle hart gearbeitet. Er hatte seine Gier nach Alkohol besiegt und konnte sich an diesem Samstag eine ganze Flasche billigen Gin kaufen. Er wußte nicht, wie er das überlebt hatte, aber irgendwie hatte er es geschafft, und das Bild einer vollen Flasche Gin war ständig vor seinem geistigen Auge gewesen. Als er jetzt durch die dunklen Straßen bei den Docks schlenderte, trank er aus der Flasche, bis es sich in seinem Kopf drehte und seine Schritte unsicher wurden.
    Er stieg durch das scheibenlose Fenster eines verfallenen Gebäudes, das von den Slumsanierern noch nicht abgerissen worden war. Er stolperte über Schutt und Abfall und bahnte sich einen Weg nach hinten ins Haus, um nicht entdeckt zu werden, falls Polizisten, die nichts Besseres zu tun hatten, in den verfallenen Bau leuchten sollten.
    In einer Ecke dessen, was einst die Küche gewesen sein mußte, setzte er sich auf den Boden. Bevor die Flasche ganz leer war, verfiel er in trunkene Benommenheit.
    Stunden später schreckte Guilfoyle aus dem Schlaf. Seine umnebelten Sinne hatten irgend etwas wahrgenommen, aber er wußte nicht, was. Er trank den Rest Gin, bevor er den scharfen Schmerz in seiner linken Hand spürte. Als er die Hand zu seinem Mund hochriß, hörte er etwas da vonhuschen. Er warf die Flasche zu dem Geräusch hin und schmeckte Blut auf seinem Handrücken. In der Hand war ein pochender Schmerz, und beim Geschmack seines Bluts wurde ihm übel.
    Henry Guilfoyle wälzte sich auf die Seite, als der Gin aus ihm hervorbrach, und blieb dort liegen, während er würgte.
    Plötzlich spürte er wieder den Schmerz in seiner ausgestreckten linken Hand. Henry schrie auf, als er erkannte, daß etwas an den Sehnen nagte. Er versuchte, sich aufzurappeln, doch er stolperte und stürzte schwer, wobei er sich das Gesicht aufriß. Als er wieder die Hand zum Gesicht hob, spürte er, daß etwas Warmes daran hing. Etwas Schweres.
    Er versuchte, es abzuschütteln, doch es klammerte sich fest. Er zerrte daran mit der anderen Hand und spürte Fell. Trotz seiner Panik erkannte er, was ihn in schauriger Umklammerung hielt. Es war eine Ratte. Aber sie war groß. Sehr groß. Man hätte sie irrtümlich für einen kleinen Hund halten können, doch sie knurrte nicht und hatte keine Beine, die den Körper trugen. Nur rasiermesserscharfe Krallen, die wild auf seinen Unterarm schlugen.
    Henry versuchte von neuem, auf die Füße zu kommen, während er Schmerzen im Bein spürte. Er schrie.
    Die rasenden Schmerzen schienen sein Bein hinauf bis zu seinen Hoden zu stechen. Weitere Zähne gruben sich in seinen Oberschenkel.
    Als er stand, spürte er, daß winzige Füße an seinem Körper hinaufliefen. Er schaute hinab, um zu sehen, was mit solcher Schnelligkeit an ihm heraufklettern konnte. Heißer, stinkender Atem schlug ihm ins Gesicht. Riesige Zähne, die es auf seine Kehle abgesehen hatten, gruben sich in seine Wange und rissen ein großes Stück heraus.
    Henry drosch um sich, und aus seinem Körper strömte jetzt Blut. Er flüchtete und glaubte schon, die Tür gefunden zu haben, doch etwas Schweres sprang auf seinen Rücken und riß ihn zurück auf den Boden.
    Ratten! schrie eine Stimme in ihm. Ratten fressen dich bei lebendigem Leib! Gott, hilf mir!
    Fleisch wurde ihm aus dem Nacken gerissen. Er konnte sich nicht aufrichten, weil ihn das Gewicht des sich windenden, pelzigen Nagetiers niederdrückte, das sein Blut trank.
    Schauer liefen ihm über den Rücken bis zum Gehirn. Die verschwommenen Schatten schienen vor ihm zu schweben, dann senkte sich ein rötlicher Schleier vor seine Augen, der in blutiges Rot überging, das immer dunkler wurde, während unglaubliche Schmerzen in ihm tobten. Henry konnte nichts mehr sehen - die Ratten hatten bereits seine Augen gefressen.
    Dann spürte er nichts mehr, nur das Gefühl zu schweben, das sich in

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