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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Er war im dunklen Kino über den Mittelgang hin und her geirrt, bis ihm seine verlegene Freundin gewunken hatte. Und das war dann das letzte Rendezvous mit ihr gewesen.
    Er bewegte sich unruhig auf seinem Platz. Schließlich legte Stephen den Arm um Vikkis Schultern, und sie schmiegte sich an ihn und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. Das Gebiet unter seiner Hand wurde zum
    Mittelpunkt seiner Gefühle, bis sich durch ihre Berührung etwas anderes regte. Er küßte sie sanft auf die Wange und dann heftiger auf den Mund, als sie ihm den Kopf zuwandte. Sie verstärkte den Druck ihrer Hand auf seinem Oberschenkel. Nun, Stephen hatte zwei Wochen auf diesen Augenblick gewartet, daß er sich jetzt nichts durch voreiliges Handeln verderben wollte; aber vielleicht war es jetzt an der Zeit, den ersten Schritt zu tun. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, und der Wunsch, zur Toilette zu gehen, ging in ein stärkeres Verlangen über. Stephen legte die freie Hand auf Vikkis Handgelenk und streichelte über den seidigen Stoff ihrer Bluse. Er schob seine zitternde Hand vorsichtig zu den mittleren Knöpfen und stieß einen Finger durch die Öffnung; es wurde ihm fast schwindlig bei dem Gefühl, Vikkis warme Haut zu spüren. Eine Weile machte er kreisende Bewegungen mit der erkundenden Hand und wartete auf Vikkis Reaktion. Dann schob er die Hand zu ihren Brüsten, tastete zu einem der sanften Hügel und umfaßte ihn. Vikki legte ihre Hand auf seine und versuchte schwach und nur halbherzig, sie fortzuziehen. Statt dessen schob er sie zwischen die Knöpfe ihrer Bluse.
    Seine Hand schlängelte sich so gut es ging weiter vorwärts, bis einer der Knöpfe aufsprang, und er hörte sie stöhnen, als er wieder ihre Brüste erreichte.
    Meine erste, dachte er. Mein erstes gutaussehendes Mädchen! Nach all diesen fetten, mageren, denen mit zu großen Nasen und zu großen Zähnen - endlich eine hübsche! Oh, ich bin verknallt. Was werden die Jungs sagen, wenn ich ihnen erzähle, daß sie mich rangelassen hat!
    Er schob die Hand unter Vikkis spitzenbesetzten BH und spürte ihre harte, kleine Brustwarze. Er nahm sie zwischen zwei Finger und drückte sie wie einen Knopf.
    Plötzlich schrie Vikki, sprang auf und zog seinen Arm mit hoch.
    »Ich - ich wollte nicht...«, stammelte er und wurde rot, als Leute den Kopf wandten und zu ihnen schauten.
    »Etwas hat mich gebissen!« stieß Vikki hervor. »Da ist etwas auf dem Boden! Es hat mich ins Bein gebissen!«
    Stephen blickte hinunter, konnte jedoch nichts in der Dunkelheit erkennen. Er beugte sich hinab, mehr um den vorwurfsvollen Blicken der Leute zu entkommen, als das >Etwas< zu entdecken.
    »Da ist nichts«, sagte er kläglich.
    »Doch, doch, da ist was!« Vikki begann zu weinen. Sie wich zurück auf den Schoß der Person, die neben ihr saß. Jemand in der nächsten Reihe zündete ein Feuerzeug an und neigte sich damit über die Lehne seines Sitzes, um mit der Flamme den Boden zu beleuchten.
    Ein großer, schwarzer Schatten huschte unter dem Sitz davon.
    Vikki schrie, und eine Frau in der nächsten Reihe sprang kreischend auf. Dann war auf einmal im Kino die Hölle los. Leute sprangen auf und traten um sich oder stürzten von etwas fort, das zu ihren Füßen war.
    »Ratten!« Der entsetzte Schrei hallte durch das Kino.
    Vikki hüpfte hysterisch auf und ab, als sei sie durch die Berührung des Bodens von den Ratten gefährdeter. Stephen packte Vikki an den Schultern und versuchte, sie zu beruhigen. Das Licht im Kino ging an. Jetzt wurden die Leute erst richtig vom Grauen gepackt. Ratten strömten die Gänge hinab, bogen in die Sitzreihen ein, huschten über die Plätze und sprangen in die Menge, die in Panik geriet. Frauen und Männer schrien und behinderten sich gegenseitig bei der Flucht, weil überall der Weg durch taumelnde Gestalten blockiert war. Die Ausgangstüren waren verstopft, und Leute stürzten übereinander bei dem Versuch, der tödlichen Bedrohung zu entkommen. Der große Cowboy im Film begann sein letztes Revolverduell mit den Bösewichtern.
    Stephen riß eine Ratte aus Vikkis Haar und schleuderte sie von sich. Seine Hände wurden von ihren scharfen Zähnen aufgerissen. Er packte Vikki am Arm und zog sie die Sitzreihe entlang, bis er an die Leute vor ihnen stieß. Unerklärlicherweise ging die Beleuchtung langsam aus, bis das Chaos nur noch von dem Licht erhellt war, das die große Leinwand reflektierte. Etwas biß den Jungen ins Bein, und er versuchte, es gegen einen Sitz zu

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