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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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kräftig ausgeprägte Kiefer.
    Kana fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. »Tif!«
    »Was …?« Soong warf einen Stein auf die kleinen Raubfische. Sie zogen sich einen Meter zurück, blieben jedoch in der Nähe des Ufers. Wartend sahen sie die Menschen an.
    »Das sieht gar nicht gut aus«, brummte Kana. »Du hast ja gesehen, wie sie mit dem Khat umgesprungen sind. So wird es jedem ergehen, der hier einen Fuß ins Wasser setzt.«
    »Aber es sind doch nur drei zu sehen, und sie sind kaum einen Fuß lang …«
    »Ja, aber es sind bestimmt noch viel mehr da, denn sie treten stets in Schwärmen auf. Wenn man drei von ihnen sieht, sind bestimmt noch Hunderte von ihnen in der Nähe. Sie warten nur auf eine Gelegenheit zum Angriff.«
    Damit war ihnen die Möglichkeit genommen, den Fluß zu durchqueren. Sie gingen am Ufer entlang, und die kleinen Raubfische folgten ihnen auf Schritt und Tritt.
    Sie erreichten eine Stelle, wo in unregelmäßigen Abständen Felsblöcke aus dem Wasser aufragten. Hier konnte man von einem Felsblock zum anderen springen und den Fluß auf diese Weise verhältnismäßig sicher überqueren. Doch das kam nur für wenige Männer in Betracht, nicht aber für die gesamte Horde, denn sie führten ja eine Anzahl Verwundeter mit sich.
    Unvermittelt trug der Wind Kana einen Geruch an die Nase, den er seit jener Nacht im Fort der Cos nicht mehr bemerkt hatte. Er warf sich der Länge nach ins Gras und zog Soong mit sich in Deckung.
    Am jenseitigen Flußufer tauchte ein berittener Llor auf. Er war mit einem Luftgewehr bewaffnet. Am Ufer stieg er ab und stieß ein paarmal mit dem Gewehrkolben ins Wasser. Offensichtlich beobachtete er die Tif.
    Er setzte sich ans Ufer, zog eine rötliche Wurzel hervor und begann zu kauen. Kana und Soong drückten sich noch tiefer ins Gras. Sie konnten sich nicht unbemerkt zurückziehen.
    Der Llor spuckte rötlichen Saft ins Wasser und schleuderte gelegentlich einen Stein auf die Tif. Er hielt sich jedoch stets in sicherer Entfernung vom Wasser.
    Aus einem Waldstück am jenseitigen Ufer erscholl ein Schrei, und der Llor sprang hastig auf. Eine Gruppe von Reitern tauchte zwischen den Bäumen auf. Der Anführer trug ein scharlachrotes Ttsorfell, und auf seinem Sattelhorn hockte ein gezähmter und abgerichteter Hork. Augenscheinlich gehörte dieser Llor zum unmittelbaren Gefolge des Gatanu. Unter den Reitern befand sich die vermummte Gestalt eines Venturi.
    Bei diesem Venturi handelte es sich zweifellos um einen Gefangenen, denn seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Der Anführer der Gruppe ritt ans Ufer und bückte neugierig ins Wasser, während die anderen abstiegen und den Gefangenen vor sich her stießen.
    Zum Entsetzen von Kana und Soong packten sie den Venturi und warfen ihn in das von Tif wimmelnde Wasser.
    Kanas Kugel schleuderte den Anführer aus dem Sattel, so daß auch er im Wasser landete. Soong und weitere Männer der Horde eröffneten ebenfalls das Feuer auf die Llor. Fünf von ihnen brachen tödlich getroffen am Flußufer zusammen, während die restlichen drei auf das Waldstück zu flohen. Keiner von ihnen erreichte die Deckung.
    Die Tif stürzten sich auf den unerwarteten Segen. Kana wagte nicht zu der Stelle zu blicken, wo der bedauernswerte Venturi im Wasser gelandet war.
    »Bei allen guten Geistern!« Soong zupfte aufgeregt an Kanas Ärmel und deutete ins Wasser.
    Da schlug eine Gestalt mit gefesselten Händen um sich. In weitem Umkreis um den Venturi schwammen reglose Tif mit dem Bauch nach oben.
    Kana sprang auf den nächsten Felsblock im Fluß und dann auf einen weiteren. Auf dem Grund lag der vollkommen abgenagte Schädel eines Llor. Der Venturi kam zu dem Felsblock gewatet, und Kana half ihm ans Ufer. Dort zückte er sein Messer.
    »Ich schneide die Fesseln durch«, sagte er in der intergalaktischen Sprache der Handelsflotten.
    Der Venturi wich einen Schritt zurück. Selbst im Wasser war seine Vermummung intakt geblieben.
    »Freund«, sagte Kana im gleichen Tonfall und deutete auf den Schädel des Llor. »Unser Feind – euer Feind …«
    Der Venturi dachte eine Weile nach. Dann kehrte er zu Kana zurück und streckte ihm die gefesselten Hände entgegen. Kana durchschnitt die Fesseln.
    Der Venturi ergriff die Zügel des Gu, auf dem der Anführer der Llor geritten war. Er deutete mit einem graugrünen Finger auf die reglos mit dem Bauch nach oben im Wasser treibenden Tif. Dann deutete er auf einen kleinen Sack und machte eine

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