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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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keine Miene.
    Kana ergriff eines der vorbereiteten Kontaktpäckchen und gab es Hansu. Es enthielt ein Päckchen Zucker und ein mit Edelsteinen besetztes Armband.
    Hansu hielt dem Gefangenen das Armband vor die Augen. Die Steine blitzten im Widerschein der zuckenden Flammen. Der Cos schien das glitzernde Armband gar nicht zu sehen. Den Zucker ebenfalls nicht. Weder die Menschen noch ihre Geschenke schienen für ihn zu existieren.
    »Es ist, als ob man gegen eine Wand redet«, brummte Hansu. »Wir können ihn nur …«
    »… laufen lassen und weiterhoffen, Sir?« beendete Kana den Satz für ihn.
    »Ja.« Hansu stand auf und zerrte den Cos hoch. Er führte ihn etwa hundert Meter aus dem Lager, ließ ihn dort stehen und kam zurück.
    Eine ganze Weile verharrte der Cos reglos auf der Stelle. Nicht ein einziges Mal wandte er den Kopf, um sich nach dem Lager umzusehen. Dann verschwand er in einem für die Menschen atemberaubenden Tempo irgendwo in der Canonwand. Ein Stein rollte die Felswand herunter, aber es war nicht zu sehen, auf welchem Weg der Cos verschwand.
    Die Horde verbrachte die Nacht im Lager. Die Posten richteten ihr besonderes Augenmerk auf die Berghöhen, aber es waren keine weiteren Lichtsignale zu sehen.
    »Vielleicht haben sie mit der Flut ihren letzten Trumpf ausgespielt«, meinte Mic hoffnungsvoll. »Als sie sahen, daß sie damit kaum etwas erreichten, haben sie sich in ihr Versteck zurückgezogen und werden uns nun nicht weiter behelligen …«
    »Wir haben nicht die geringste Ahnung, was in ihren Köpfen vorgeht«, warnte Kana. »Vielleicht spornt dieser Fehlschlag sie nur zu noch größeren Anstrengungen an. Vielleicht aber halten sie es für einen Fingerzeig ihres Gottes, oder wie immer sie die über ihren Köpfen schwebende Macht bezeichnen mögen. Unsere Zukunft kann von den Aussagen dieses Cos abhängen, die er nach der Rückkehr in sein Lager macht. Wir müssen jedenfalls mit allem rechnen.«
    Frühzeitig zogen sie am nächsten Morgen los und kamen gegen Mittag an einen kleinen Gebirgsbach, der sich in einen Bergsee ergoß. Hier wuschen sie sich den Staub ab und füllten ihre Feldflaschen mit dem klaren Wasser.
    Die Vorhut der Horde meldete rechtzeitig eine weitere Maßnahme der Cos. Diesmal kehrten sie zu ihrer alten Taktik zurück und setzten auf den Höhen größere Felsblöcke in Bewegung, die Steinlawinen auslösten.
    Die Scharfschützen der Horde knallten ein paar der Burschen auf den Berghängen ab, so daß sie mitsamt den Felsblöcken in die Tiefe stürzten. Ihre Kameraden suchten ihr Heil in überstürzter Flucht.
    Die Horde erreichte ein Bergtal, in dessen Mitte ein Fort aufgebaut war. Es gab keine Möglichkeit, dieses Fort zu umgehen.
    Die Cos versuchten nicht länger, ihre Anwesenheit zu verbergen. Bei Einbruch der Dunkelheit flammten am Fort viele Lichter auf. Es war nicht daran zu denken, das Fort im offenen Sturm zu erobern.
    Hansu rief seine Männer zusammen.
    »Wir müssen dieses Fort in die Hand bekommen«, begann er ohne Umschweife. »Es gibt nur eine Möglichkeit: von oben.« Er nahm seinen Helm ab und warf eine Anzahl weißer und schwarzer Steinchen hinein. »Jeder zieht einen Stein!«
    Als Kana an die Reihe kam, nahm er einen Stein und hielt ihn in der geschlossenen Hand. Auf Kommando öffneten sie die Hände. Er hatte einen schwarzen Stein gezogen; Rey ebenfalls. Zu seiner Enttäuschung sah er, daß Mic einen weißen erwischt hatte.
    Hansu gab der Abteilung, die den Hang zu erklimmen hatte, letzte Anweisungen. Die Männer hängten sich die Gewehre auf die Schultern; jeder von ihnen hatte fünf Explosiv-Patronen bei sich.
    Die Abteilung zog sich an eine Stelle zurück, wo ein Aufstieg nach Aussage der Kundschafter möglich war. Im letzten Lichtschein der Abenddämmerung begannen sie den mühsamen Anstieg. Bald waren sie oberhalb des Forts und konnten sich nach den Lichtern orientieren.
    Wenn sie jetzt von einem Posten der Cos bemerkt wurden, wäre es unweigerlich um sie geschehen. Zum Glück gingen sie gegen den Wind vor. Sie kannten den penetrant öligen Körpergeruch der Cos.
    Dieser Geruch warnte sie rechtzeitig von der Anwesenheit eines Postens. Der Mann stand an einer Stelle, wo er die Horde im Tal gut beobachten konnte.
    Kana schmiegte sich flach gegen den Boden, und richtig, da zeichnete sich eine dunkle Gestalt gegen den hellen Hintergrund des Forts ab. Kana spannte sich und zückte das Messer. Da kam ihm ein besserer Gedanke. Er schob das Messer zurück und nahm

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