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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Bewegung, als wollte er den Inhalt ins Wasser streuen. Als Kana nickte, warf der Venturi ihm den Sack zu. Dann schwang er sich in den Sattel und trabte auf das Waldstück zu.
    »Ob man damit die Tif ausschalten kann?« fragte Soong. »Glaubst du, sie wußten das, als sie ihn ins Wasser warfen?«
    »Das glaube ich kaum, sonst hätten sie ihm den Sack bestimmt abgenommen. Vielleicht ist es eine Art Gift, denn die Tif bewegen sich noch immer nicht…«
    Kana sah, daß die anderen Tif sich ihren reglosen Artgenossen nicht zu nähern wagten. Mit diesem Sack konnte er der ganzen Horde vielleicht ein gefahrloses Durchqueren des Stromes ermöglichen.
    Das weiße Pulver wurde über die Wasseroberfläche verteilt und trieb die Tif in die Flucht, so daß die Horde wohlbehalten das Jenseitige Ufer erreichte. Sie vermochten nicht zu sagen, ob das Gift die Tif tötete oder nur vorübergehend lähmte.
    An den Abzeichen des Anführers der Llor erkannte Hansu, daß es sich tatsächlich um das Gefolge des Fürsten handelte. Er hörte sich den Bericht über den Zwischenfall mit dem Venturi an. Seines Wissens war es seit der Anwesenheit der Horde auf diesem Planeten noch zu keiner offenen Auseinandersetzung zwischen den Llor und den Venturi gekommen. Und nun hatte ein Anführer der Llor einen Venturi einem grauenvollen Tod überantworten wollen. Die Verhältnisse auf diesem Planeten mußten sich grundlegend verändert haben, während die Horde sich einen Weg durch die Berge gebahnt hatte. Anscheinend kämpften die Llor jetzt gegen die Venturi, mit denen sie bislang in Frieden gelebt hatten. Vermutlich verließen die Llor sich jetzt auf die zugesicherte Unterstützung irgendwelcher Wesen. Steckte hinter diesen Wesen mehr als nur eine Legion desertierter Mechs?
    Die Horde setzte ihren Marsch nach Süden fort. Jetzt waren die Männer noch wachsamer als an den vorhergegangenen Tagen. In diesem flachen Gelände konnten die Mechs jederzeit ihre modernen und überlegenen Waffen ausspielen.
    Immer wieder richteten sich die Blicke der Späher zum Himmel, um beim ersten Anzeichen eines Flugkörpers Alarm geben zu können. Seit dem Durchqueren des Stromes ließ sich weit und breit kein Feind blicken.
    Das flache Land schien allein von Ttsor und Byll bevölkert zu sein – und natürlich von wilden Khat, die den Raubtieren als willkommene Beute dienten.
    Am zweiten Tag nach dem Durchqueren des Stroms erblickte die Vorhut der Horde ein Dorf. Es war wie eine Art Fort angelegt, und in den einzelnen Koppeln am Dorfrand wimmelte es von Guen, die hier zusammengetrieben, gezähmt und zugeritten wurden. Beim Anblick dieser Herden faßte Hansu den Entschluß, diesem Dorf einen Besuch abzustatten. Er wollte sich genügend Guen verschaffen, um aus der Horde eine Einheit der Kavallerie zu machen. Eine berittene Truppe kam wesentlich schneller voran als eine Infanterieeinheit.

 
10
     
    Während sich die Horde in fächerförmig auseinandergezogener Formation dem Dorf näherte, kam ihnen eine Gruppe berittener Llor entgegen. Der vorderste Reiter schwang eine provisorisch angefertigte weiße Fahne über dem Kopf.
    Die Männer dachten an das Schicksal, das Yorke und seine Offiziere erlitten hatten und legten sich in Deckung.
    Der Llor zügelte unvermittelt sein Gu und winkte mit der Fahne. Offensichtlich verblüffte es ihn, daß die Männer sich nicht blicken ließen.
    »Fürst … Fürst von Terra!« rief er, und seine Stimme hallte über das Land.
    Ohne sich aus der Deckung zu erheben, antwortete Hansu: »Was willst du, Corban?« Das war der Titel eines Dorfältesten.
    »Was willst du, Fürst von Terra?« kam die Gegenfrage des Llor. Er drückte einem seiner Begleiter die weiße Fahne in die Hand und blickte in die Richtung, wo er Hansus Stimme gehört hatte. »Bringst du uns Krieg?«
    »Wir kämpfen nur, wenn wir dazu gezwungen werden. Wenn man uns friedlich begegnet, verhalten wir uns ebenso. Wir haben nur den Wunsch, in unsere Heimat zurückzukehren.«
    Der Llor stieg ab und kam zu Fuß auf die in Deckung liegenden Männer zu. Einer seiner Begleiter versuchte, ihn zurückzuhalten, doch er stieß seine Hand zurück und ging weiter.
    »Ich komme mit offenen Händen, Fürst. Ich entbiete dir Frieden.«
    Hansu stand auf und breitete die Hände aus.
    »Was willst du, Corban?«
    »Ich will dich bitten, unser Dorf nicht dem Erdboden gleichzumachen und unser Blut von euren Schwertern tropfen zu lassen, Fürst des Krieges.«
    »Habt ihr nicht zuerst das Schwert

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