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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Allenberg zog sich gerade zurück. Er wollte nur höflich zu mir sein.«
    Korta schmollte beim Anblick dieses Engelsgesichts erneut und musterte Eline dann mit kaltem Blick.
    »Euer Vater hat mich über den Anlass seines Besuchs in Kenntnis gesetzt.«
    Er beobachtete bewundernd, wie ihre Brust sich dank ihrer Furcht schneller in ihrem spitzenbesetzten Mieder hob und senkte.
    »Ihr glaubt, dass ich zulassen werde, dass ein anderer Mann Eure Jugend ausnutzt. Zu meinem großen Bedauern kann ich Euch jetzt schon ankündigen, dass dieser Bote die Burg nicht wieder verlassen wird. Ihm wird ein großes Unglück widerfahren«, verkündete er mit geheucheltem und übertriebenem Bedauern.
    Eline presste die Lippen zusammen.
    »Eure Grausamkeit ist schiere Dummheit. Der Bote ist schon abgereist. Ihr habt vergessen, dass es Geckenstolze gibt! Der Vogel muss schon zu seinen Herren gelangt sein, und der Tod des Grafen wird Euch nichts nützen. Oh! Mir wäre es lieber zu sterben, als Euch zu gehören!«, schrie sie verzweifelt.
    Korta ließ ihre Handgelenke los und versetzte ihr eine schallende Ohrfeige.
    »Ich werde nie hinnehmen, dass meine Frau in diesem Ton mit mir spricht. Elisa wird für Eure Unverschämtheit bezahlen! Kehrt in Euer Gemach zurück und verlasst es nicht mehr, wenn Ihr nicht wollt, dass ich ihren Tod beschleunige.«
    Eline war wie vom Donner gerührt und blieb, die Hand auf die schmerzende Wange gepresst, stehen. Wie hatte er es wagen können, die Hand gegen sie zu erheben? Sie rannte aus dem Gang und floh in die Korridore der Burg: Der Herzog hatte mit seinen Worten und seiner Geste ihre kühnsten Träume zerschmettert.
    Korta sah ungerührt zu, wie der schimmernde Moiréstoff unter Schluchzen verschwand. Eline würde gehorchen. Er wusste, dass sie jedes Mal, wenn die Verzweiflung sie überkam, ans Krankenbett ihrer Schwester eilte und dort die Nacht verbrachte.
     
    Ize, das letzte Dorf der Großen Ebene, das zwischen dem Verbotenen Wald und der Furt der Fünf Flüsse eingezwängt lag, war der bevorzugte Treffpunkt von Vic und ihren Gefährten. Es wurde am häufigsten von Korta angegriffen, der den Schlupfwinkel der Maske in der Gegend verzweifelt suchte, und wurde daher äußerst aufmerksam bewacht. San, der Wolf, hatte es seinem Revier hinzugefügt, ein Spähervogel kreiste fast ständig darüber, und die beiden ehemaligen Soldaten, Allan und Theon, gaben den Bauern Unterricht im Schwertkampf.
    Auch all diese Maßnahmen gestatteten es nicht immer, den Gewalttaten der Wachsoldaten des Königreichs entgegenzutreten. Einige geschwärzte Mauern zeigten noch die letzte Wunde an. Aber es war nicht diese Besorgnis, die den Dorfbewohnern an diesem Abend das Herz zusammenzog. Alle suchten den Himmel ab, an dem eine Vielzahl von Sternen sich hinter den Wolken versteckte, die vom Wind mitgerissen wurden. Stille war der Freude darüber gefolgt, dass die Kinder von Eade gerettet waren. Doch es fehlten zwei Personen.
    Sten und Ceban waren ebenfalls dort. Kortas vorzeitige Rückkehr hatte sie erschreckt, und sie waren hergekommen, um sich vom Erfolg der Unternehmung zu überzeugen. Kein Fetzen Himmel entging den Blicken Cebans, der nach seiner Milchschwester suchte. Ophelia konnte seine Besorgnis an dem wachsenden Druck ablesen, den seine um sie geschlungenen Arme ausübten.
    »Da!«, rief er plötzlich und schwenkte den Zeigefinger in die Richtung, in der er Joran zu erkennen glaubte.
    Alle scharten sich um ihn, und bald brachen alle Anwesenden in begeisterte Freudenschreie aus. Zwei Köpfe schienen sich oberhalb des Rückens des seltsamen Tiers abzuzeichnen. Ausrufe und Rippenstöße folgten auf Jorans Ankunft. Erwan und Virgine waren erleichtert, Tanin unter Eleas Schleiern hervorkommen zu sehen, unter denen sie ihn vor der Nachtkälte zu schützen versucht hatte.
    Der Zwerg war noch immer ganz aufgeregt – es hatte ihm einen Schreck eingejagt, als er das Fehlen des Kindes feststellte. Er wandte sich Elea zu, die Virgine gerade in einen Umhang hüllte.
    »Melice! Wie kommt es, dass dieses Kind dir so ähnelt?«
    Über Victorias endlich freiliegendes Gesicht huschte ein Lächeln, und mit einem Schulterzucken zeigte sie an, dass sie es auch nicht wusste. Ganz verwirrt trat Tanin an ihn heran, entschuldigte sich und küsste den Akaler, der seinen Zorn schon vergaß.
    Joran wollte nicht länger bleiben. Er war immer noch ein wenig verärgert über die junge Frau und konnte mit all dem Überschwang ohnehin wenig anfangen.

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