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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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nachgesehen, als sie auf den brennenden Horizont zugeritten waren. Er war nicht ganz sicher, ob er seine Rolle als Beschützer zu schätzen wusste, während die anderen sich in eine Schlacht mit ungewissem Ausgang stürzten. Er hätte sich nie träumen lassen, dass seine Schützlinge und er den zehn Reitern im Weg standen. Beim ersten Hufgetrappel in der Stille der dunklen Nacht begriff er jedoch sogleich, was vorging, und begann zu bedauern, dass er allein war.
    » Ophelia, Virgine, bildet eine Barrikade aus den Karren! Versteckt euch mit den Kindern in der Mitte! Da kommen Männer!«
    Er sprang ab, löste die Planen von den Lebensmittelladungen und rannte einige Schritte weit, um einen Mehlsack auf dem Boden auszuleeren. Dann zerschmetterte er eine der Laternen: Die lange, weiße Mehlspur fing sofort Feuer. Ceban vervollständigte seine Sperre, indem er eine von Erwans Pillen hineinwarf. Die Flammen, die bisher etwa einen Fuß hoch gewesen waren, loderten nun fünf Fuß hoch über den Boden auf.
    Die Reiter näherten sich im Galopp. Das verschwommene Licht der Laternen hatte die Soldaten angezogen, das Feuer trieb sie zu noch größerer Eile. Sie wussten jetzt, dass sie niemanden überrumpeln würden, und fürchteten, dass einer der Kumpane der Maske fliehen und diese über den Angriffsplan in Kenntnis setzen würde. Um die Flammen von beiden Seiten zu umgehen und anzugreifen, teilten sie sich in zwei Gruppen.
    Ceban war auf den Rand eines Karrens geklettert; er hatte die Köcher mit den Pfeilen über die Schultern gehängt und trug den Bogen in der Faust. Sobald er über die Flammen hinweg, die die Nacht erhellten, einen Mann erkennen konnte, begann er zu schießen. Er tötete drei Männer, bevor die Soldaten nahe herangekommen waren. Zwar hatte er gehofft, dass die Angreifer verunsichert sein und einen Moment lang zögern würden, so dass er noch mehr von ihnen niedermachen könnte, aber sie drangen auf ihn ein, als sei nichts gewesen. Ohne abzuwarten, bis er seinerseits von Pfeilen durchbohrt werden konnte, warf Ceban seinen Bogen weg und sprang auf die Fässer mit Pökelfleisch, um ein wenig zurückzuweichen. Er zog sein Schwert und wusste im Voraus, dass er allein gegen sieben keine Chance hatte.
    Aber er hatte Tanins und Erbys kleine Hände nicht mit einberechnet. Der erste Junge war schon auf den Gedanken gekommen, die Blasrohre und Schlafspitzen hervorzuholen, bevor er mit den jungen Frauen zwischen die Karren geschlüpft war.
    » Schieß, schieß, schieß!«, hatte er Erby zugerufen und ihm dabei ein Blasrohr und einen Beutel mit Spitzen gereicht. » So fest du kannst!«
    Die ersten Geschosse trafen nur ein Pferd, das auf der Stelle zusammenbrach. Aber Ceban begriff, was die beiden taten.
    » Schießt nach links, Jungs, ich kümmere mich um die beiden da rechts!«
    Die Soldaten hatten ihn schon erreicht und brandeten gegen die Karren an. Tanin traf einen Mann in die Schulter, einen weiteren in den Schenkel. Erby gelang es, einen Treffer in die Hand eines dritten zu landen, der ebenso wie die anderen zusammenbrach. Aber zwei andere Soldaten waren auf die Karren gesprungen und stürzten sich auf die Kinder, die nicht die Zeit hatten, ihre Blasrohre neu zu bestücken. Als Ophelia Ceban auf den Fässern wanken hörte und spürte, dass der Tod nahe war, packte sie endlich fieberhaft die Lanze, die Andin ihr gegeben hatte, und sprang auf einen Soldaten zu. Der Mann wurde von der Lanze aufgespießt und fiel in seinem Schwung zwischen Frauen und Kinder. Die Waffe zerbrach unter seinem Gewicht, und als der Leichnam beiseiterollte, ritzte die Spitze der Waffe, die jäh aus dem Rücken des Soldaten hervorgedrungen war, Tanin die Stirn. Zur selben Zeit glitt das Schwert des Angreifers von Ophelias Kettenhemd ab und schnitt ihr den Handrücken auf.
    Virgine wollte den zweiten Soldaten auf die gleiche Weise angreifen, aber er ließ sich nicht so wie der erste übertölpeln: Mit einem Schwerthieb trennte er die Lanzenspitze ab und führte dann einen Schlag gegen die Brust der jungen Frau. Das Kettenhemd rettete Virgine das Leben, aber einige Stahlglieder gaben nach: Die Klinge konnte ins Fleisch ihrer rechten Brust dringen. Ceban ließ dem Soldaten nicht die Möglichkeit, seine Arbeit zu Ende zu führen. Obwohl er noch einen weiteren Soldaten zu töten hatte, wandte er seine Waffe gegen den Mann, der Virgine angriff, und schnitt ihm mit der Schwertspitze die Kehle durch. Der Mann stürzte seinerseits in das Loch zwischen

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