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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und
brachten das Chaos mit einem so lauten telepathischen Bellen
zum Schweigen, daß selbst Finlay es hören konnte. Alles verstummte, hielt sich den Kopf und wimmerte. Mister Perfekt,
das Mandala und der um seinen Baum gewickelte Drache
blickten sich mit funkelnden Augen um, und nur wenige Leute,
einschließlich Finlay, waren imstande, ihre Blicke zu erwidern.
»Wenn jetzt alle damit fertig sind, wie kopflose Hühner
durcheinanderzurennen«, sagte Mister Perfekt eisig, »könnten
wir die Situation vielleicht sachlich und intelligent und vor
allen Dingen leise besprechen. Zuallererst: Die Dinge stehen
nicht so schlecht, wie es im Augenblick aussehen mag. Die
meisten von uns haben den Angriff der Fremden überlebt, weil
wir zum Glück tief unter der Oberfläche leben. Unsere Stützpunkte an der Oberfläche können wiederaufgebaut werden, und
die Kommunikation ist auch leicht wiederherzustellen. Allerdings sind wir nicht in der Lage, irgendwen oder irgend etwas
anzugreifen. Ganz zu schweigen von Imperialen Einrichtungen,
zu denen wir im augenblicklichen Chaos erst gar nicht vorstoßen könnten. Andererseits ist Finlay Feldglöck zusammen mit
Julian Skye sicher zurückgekehrt. Finlay hat Julian entgegen
aller Wahrscheinlichkeit befreit, bevor er reden konnte. Wenigstens etwas, worum wir uns keine Gedanken mehr machen
müssen. Fühlt Euch frei, Finlay zu applaudieren, doch macht
nicht so viel Krach dabei. Wir alle leiden an Kopfschmerzen.«
Vereinzelt wurde Beifall geklatscht, doch der größte Teil der
Anwesenden verhielt sich abwartend. Einige Leute schienen
sogar unzufrieden zu sein. Skye wirkte wegen der gedämpften
Reaktion auf seine sichere Rückkehr enttäuscht, doch Finlay
war es vollkommen egal. Er hatte es nicht wegen des Beifalls
getan. Er blickte sich suchend nach Evangeline oder sogar
Adrienne um, doch die Menge war einfach zu groß. Mister
Perfekt begann von neuem zu reden, und ein Stirnrunzeln entstellte das klassisches Gesicht wie ein Graffiti auf einem berühmten Porträt.
»Es ist von allergrößter Bedeutung, daß wir mit der neuen
Rebellengruppe so bald wie möglich in ständigen Kontakt treten. Wir haben Alexander Sturm und die drei Stevie Blues geschickt, um den Überfall auf die Steuerbehörde zu unterstützen
und anschließend mit den Rebellen in ihr Hauptquartier zurückzukehren; aber uns ist vollkommen klar, daß wir in Zukunft einen kühleren, politisch weitsichtigeren Gesandten benötigen, um unsere Ansichten zu vertreten. Wir benötigen einen Botschafter, um uns mit den Rebellen zu verbünden. Es ist
lebenswichtig, daß zukünftige Angriffe von beiden Gruppen
gemeinsam beschlossen werden, um sicherzustellen, daß genau
diese Art von Unglücksfällen nicht wieder vorkommt. Die wenige Sympathie, die unsere Bewegung in der Bevölkerung besaß, verschwand mit dem ersten Beschuß durch das fremde
Schiff. Der Rat hat sich eingehend mit dieser Angelegenheit
beschäftigt, und wir haben eine Freiwillige als Botschafterin
gefunden. Evangeline Shreck.«
Finlays Mund formte das Wort NEIN!, doch seine Reaktion
ging im donnernden Applaus der Menge unter. Plötzlich stand
Evangeline vor den Anführern und beugte respektvoll den
Kopf. Sie wandte sich zu der Menge um und bedankte sich für
den Beifall. Ihre Augen fanden die Finlays, als hätte sie ihn
genau dort erwartet, wo er stand. Sie wandte sich rasch wieder
ab, doch in ihrem kalten, gefaßten Gesicht war kein Anzeichen
von Schuld oder Schwäche zu erkennen. Finlay drängte durch
die Menge nach vorn. Skye versuchte ihm zu folgen, doch er
besaß nicht genügend Kraft, um sich einen Weg durch die dicht
an dicht stehenden Leute zu bahnen. Er rief Finlays Namen,
doch wenn Finlay ihn hörte, dann achtete er nicht darauf, und
Skye blieb rasch allein zurück.
Finlay brach durch die letzten Reihen, ohne Rücksicht, ob er
anderen weh tat oder sie brüskierte. Niemand empörte sich.
Finlays Ruf als Schwertkämpfer und verrückter Bastard war
wohlbekannt. Schließlich stand er vor Evangeline. Sie erwiderte ungerührt seinen starren Blick. Finlay packte sie am Arm
und zog sie ein wenig zur Seite. Evangeline folgte ihm ohne
Widerstand. Ihr Gesichtsausdruck blieb die ganze Zeit über
hart.
»Warum tust du das, Evie?« fragte Finlay schließlich. »Warum gehst du weg und läßt mich allein?«
»Ich verlasse dich nicht«, erwiderte Evangeline kühl. »Ich
habe lediglich einen Auftrag angenommen. Ich werde zurück
sein,

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