Die Rebellion
Betonbrocken
und vermied die gelegentlich vorspringenden scharfen Kanten
zerrissenen Stahls. Einer der Soldaten bewegte sich noch, als
die beiden Rebellen vorüberkamen. Finlay blieb gerade lange
genug stehen, um die Kehle des Mannes durchzuschneiden.
»War das wirklich notwendig?« fragte Skye.
»Ja«, entgegnete Finlay. »Jetzt kann er niemandem mehr verraten, in welche Richtung wir geflohen sind. Gib dem Feind
niemals etwas in die Hand, das er gegen dich verwenden könnte.«
Skye schüttelte bewundernd den Kopf. »Ihr seid ein wahrer
Kämpfer, mein Freund. Ich habe jemanden wie Euch seit meinem Bruder Auric nicht mehr gesehen.«
»Was macht Euer Bruder?«
»Nichts mehr. Er starb in der Arena. Niedergemetzelt vom
Maskierten Gladiator. Der Teufel soll diesen Schlächter holen!«
Finlay Feldglöck, der einst der Maskierte Gladiator gewesen
war, erwiderte nichts. Gemeinsam mit Julian Skye suchte er
einen Weg durch die zerstörten Korridore des Verhörzentrums,
und niemand versperrte ihnen den Weg, um sie herauszufordern. Als sie eine ganze Weile später durch den Haupteingang
ins Freie marschierten und erkannten, was mit der umliegenden
Stadt geschehen war, da wußten sie den Grund.
Finlay Feldglöck und Julian Skye bahnten sich einen Weg
durch die Ruinen des Raumhafens, ohne von irgend jemandem
behelligt zu werden. Die Straßen waren von den Trümmern
zerstörter Gebäude blockiert, doch Sicherheitstrupps waren
nirgendwo zu sehen. Die Behörden schienen im Augenblick
andere Sorgen zu haben. Skye fand eine Möglichkeit, in die
größtenteils unbeschädigten Wartungstunnel hinunterzukommen, und von dort aus war der Weg zurück zum Zentrum des
Untergrunds relativ einfach. Nur, daß dort jedermann viel zu
beschäftigt war, um mit den beiden zu sprechen. Die ehemalige
Werkstatt, in der die Versammlungen stattfanden, war ein einziges Chaos, voller Leute, die wild durcheinander liefen, Befehle brüllten und Informationen an Leute weitergaben, die
nicht zuhörten.
Finlay packte sich den nächsten Mann und warf ihn gegen
die Wand. Er brachte sein Gesicht dicht vor das des anderen
und verlangte mit drohender Stimme zu wissen, was vorgefallen war. Sein Opfer starrte ihn ungläubig an.
»Wo, zur Hölle, seid Ihr gewesen? Golgatha wurde von einem Raumschiff einer fremden Rasse angegriffen! Vollkommen unbekannt, überhaupt keine Ähnlichkeit mit irgend etwas,
das wir jemals gesehen haben. Es hat den Raumhafen zum
größten Teil zerstört, bevor es vertrieben werden konnte.«
Finlay schnitt eine Grimasse. »Was ist mit den Verteidigungseinrichtungen geschehen?«
»Sie sind seit dem Angriff der Rebellen auf die Steuerbehörde noch nicht wieder einsatzfähig. Als das fremde Raumschiff
eintraf, war nichts mehr da, um es aufzuhalten. In der Stadt hat
es entsetzlich viele Tote und Verwundete gegeben. Die Schäden sind gewaltig. Hier unten haben wir nicht besonders viel
abbekommen, aber oben scheint alles vor die Hunde gegangen
zu sein, sowohl für das Imperium als auch für uns. Die meisten
unserer Agenten an der Oberfläche sind tot. Unsere Kommunikationsverbindungen sind zerstört.«
Der Mann fing an zu stammeln, und Finlay schüttelte ihn
heftig, damit er wieder zur Besinnung kam. »Was unternimmt
der Untergrund jetzt? Können wir keinen Vorteil aus der Situation ziehen?«
»Das weiß Gott allein. Jeder hat eine andere Idee oder einen
Plan, um zu retten, was zu retten ist, oder wenigstens die Schäden so gering wie möglich zu halten, doch keiner hört auf den
anderen. Es gibt Dutzende von Plänen. Von Angriffen auf Imperiale Einrichtungen, solange sie noch verwundbar sind, bis
hin zu einem Rückzug noch tiefer unter die Oberfläche, um den
unweigerlichen Schlag des Imperiums zu vermeiden, wenn die
Bevölkerung erst erkennt, daß der Angriff des fremden Raumschiffs nur möglich war, weil die Rebellen die Verteidigungseinrichtungen des Planeten außer Funktion gesetzt haben. Kann
ich jetzt bitte gehen? Ich war auf dem Weg zur Toilette, und
ich muß jetzt dringender als je zuvor.«
Finlay ließ den Mann gehen und führte Skye durch das Gedränge, während er so vielen Stimmen gleichzeitig lauschte,
wie er nur konnte. Die Leute waren sich alle in einem Punkt
einig: Die Schuld an der Katastrophe ging auf das Konto der
neuen Rebellen. Eine Menge Vorschläge, was man mit ihnen
machen sollte, wurden geäußert. Dann erschienen plötzlich die
drei Anführer der Esper im Zentrum der großen Kammer
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