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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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herausfinden, wer lügt.«
»Das wird nicht funktionieren«, entgegnete Giles. »Sie könnten beide wirklich davon überzeugt sein, daß sie genau der
sind, der sie zu sein behaupten. Die Imperialen Hirntechs bringen einen dazu, alles zu glauben. Das war bereits zu meiner
Zeit so. Nein, wir benötigen einen Gentest. Nur damit können
wir herausfinden, wer der echte Ohnesorg ist.«
»Kein Problem«, sagte der junge Jakob Ohnesorg. »Ich bin
auf dem Weg zur Wolflingswelt , um mich mit Euch zu treffen.
Dann könnt Ihr gerne ein paar Gewebeproben haben. Ich werde
schon bald da sein. Und dann werde ich Euch in eine Rebellion
führen, die endlich die Eiserne Hexe von ihrem Thron stoßen
wird.«
Die Menge brach in begeisterten Applaus aus. Viele jubelten
dem jungen Ohnesorg zu. Es war ganz offensichtlich, daß sie
es viel einfacher fanden, dem jungen, charismatischen Helden
zu folgen anstatt dem alten, hageren, heruntergekommenen
Mann, der zuvor den berühmten Namen für sich in Anspruch
genommen hatte. Owen konnte das gut verstehen, obwohl er
den Gedanken an den Grund dafür haßte. Er hatte Ohnesorg
auf Nebelwelt kennengelernt, und er hatte ihm anfangs auch
nicht glauben wollen. Der Todtsteltzer hatte ebenfalls nach
dem Helden aus der Legende gesucht. Nach jemandem wie
dem jüngeren Mann, dessen Hologramm jetzt vor ihm stand.
»Ich werde bald bei Euch sein«, wiederholte der junge Ohnesorg, nachdem der Applaus sich endlich gelegt hatte. »Und
dann wird es an Euch liegen, zu entscheiden, wer von uns beiden der echte Ohnesorg ist und wie Ihr mich in der bevorstehenden Rebellion am besten verwendet. Die Zeit der Helden ist
gekommen, meine Freunde. Zeit für Männer mit gutem Willen
und Ehre, Zeit, vereint gegen das Böse vorzugehen, das wir
nicht länger dulden dürfen!«
Er mußte erneut eine Pause einlegen, als weiterer Applaus
aufbrandete. Hochrufe wurden laut. Der junge Ohnesorg lächelte, verbeugte sich, und dann verschwand sein Hologramm.
Rasch erstarb auch der Applaus, und Stille fiel über die Versammlung, als sich einer nach dem anderen umwandte und den
alten Jakob Ohnesorg musterte. Der alte Mann biß sich auf die
Unterlippe und senkte den Blick. Ruby stieß ihm den Ellbogen
in die Rippen.
»Sag schon was!«
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, entgegnete Jakob leise,
ohne aufzublicken. »Ich weiß nicht mehr, wer ich bin. Ich bin
müde. Ich denke, ich werde mich für eine Weile hinlegen.«
Und mit diesen Worten trat er vom Podium und verließ mit
schleppenden Schritten die Halle. Niemand hob eine Hand, um
ihn aufzuhalten. Nicht einmal Owen.
Die anschließende Diskussion war hitzig und wirr, doch es
konnte keinen Zweifel geben, daß das Auftauchen des jüngeren
Ohnesorg die Menge stärker aufgerüttelt hatte, als der alte es
jemals vermocht hätte. Sie hatten jemanden gebraucht, der ihren Enthusiasmus und ihr Engagement wachrüttelte, und jetzt
waren sie zum Kampf bereit. Giles, Owen und Hazel leiteten
das Treffen, so gut sie konnten, aber soweit es die drei anging,
besaß keiner von ihnen genügend Autorität, um bindende Entscheidungen zu treffen. Jakob Ohnesorgs Name hatte die Menschen zu der Versammlung in der Todtsteltzer-Fluchtburg geführt, und sie waren nicht bereit, sich von jemand anderem
führen zu lassen. Am Ende übernahmen Alexander Sturm und
die beiden Stevie Blues als Repräsentanten der Untergrundbewegung von Golgatha den Vorsitz. Sie hatten sich seit vielen
Jahren auf eine Rebellion vorbereitet, die das gesamte Imperium überziehen sollte, doch ihnen fehlten die finanziellen Mittel
und die Gefolgsleute, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen.
Schließlich beruhigte sich alles ein wenig, und ein paar Entscheidungen wurden zur Abstimmung gebracht. Jedermann
wußte, daß die Rebellen in einem offenen Krieg gegen die
Streitkräfte Löwensteins unweigerlich untergehen würden. Sie
besaßen weder genug Leute noch die Disziplin und die Ressourcen der Imperialen Armeen. Statt dessen schlug der Untergrund von Golgatha vor, auf jedem Planeten des Imperiums
gleichzeitig Aufstände zu organisieren, zusammen mit Sabotageaktionen und zivilen Unruhen, um die Imperialen Streitkräfte
so weit auseinanderzureißen, daß sie in individuellen Auseinandersetzungen und Schlachten bekämpft und besiegt werden
konnten.
Allerdings waren vier Planeten von elementarer Bedeutung.
Wer immer die Kontrolle über diese Planeten besaß, würde am
Ende gewinnen. Erst wenn das

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