Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
herumstanden, verantwortlich für die
Festsetzung und das Eintreiben der Steuereinnahmen des gesamten Imperiums. Billionen von Kredits wurden auf Befehl
dieser Apparate hin Tag für Tag bewegt. Entscheidungen, die
hier getroffen wurden, konnten von niemand Geringerem als
der Imperatorin Löwenstein persönlich in Frage gestellt werden. Die Tatsache, daß die Kirche von Christus dem Krieger – mit einiger Wahrscheinlichkeit die paranoideste Religion jener
Tage – diesen Rechnern auch das Einsammeln ihres Zehnten
anvertraute, sprach Bände über die Effizienz und Sicherheit der
Apparate. Die Maschinen verwalteten alles Geld des Imperiums, und jeder, von den Untersten bis zu den Obersten, trug
seinen Teil dazu bei. Selbst die Familien zahlten Steuern, durch
ihre Geschäfte. Eine Menge Geld war vonnöten, um das Imperium zu regieren und Löwenstein den Wohlstand zu garantieren, an den sie gewöhnt war. Jedermann vertraute der Unbestechlichkeit der Lektronen. Natürlich waren sie noch nie zuvor
mit Technologie aus den Labors der Hadenmänner konfrontiert
worden. Nur wenige waren das. Owen grinste breit. Die gesamte finanzielle Basis des Imperiums ruhte in diesem Raum, und
er, ein geächteter Gesetzloser, stand im Begriff, das Kartenhaus
zum Einsturz zu bringen.
Owen gab die notwendigen Kodes ein, zog das Paket mit
Disketten aus seiner Innentasche und schob sie in die verschiedenen Laufwerke. Dann hielt er inne, um den Augenblick zu
genießen, bevor er den letzten Befehl eingab. Nichts geschah,
jedenfalls nichts Offensichtliches. Die Maschinen arbeiteten
genauso weiter wie zuvor. Doch tief im Innern der Datenbänke
gab es Veränderungen. Als erstes wurden gewaltig große
Summen aus den Truhen des Imperiums auf vorbereitete Konten der Rebellen transferiert. Milliarden von Kredits, die von
einem Konto zum anderen gehetzt wurden, bis sich ihre Spur
hoffnungslos verloren hatte. Es schien Owen nur gerecht, daß
das Imperium seinen eigenen Untergang finanzieren würde.
Wenn das Programm diese kleine Aufgabe erledigt hatte,
würde es damit beginnen, jedes Bit an Daten in den Rechnern
zu löschen oder zumindest bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln. Es würden keinerlei Aufzeichnungen übrigbleiben,
wer was bezahlt hätte und wann. Kurz gesagt: Das totale Chaos
würde ausbrechen. Aus Sicherheitsgründen gab es nirgendwo
Kopien der Daten. Löwenstein war überzeugte Anhängerin der
Idee einer zentralen Verwaltung. Die Dinge waren leichter zu
kontrollieren, wenn alles an einem Platz konzentriert war. Und
wer hätte je gedacht, daß die ausgedehnten Sicherheitssysteme
des Chojiro-Clans von zwei unbedeutenden Individuen auf
Gravschlitten, ausgerüstet mit Technologie von Haden , so spielerisch überwunden werden könnten?
Wenn die Nachricht sich erst herumgesprochen hätte – und
das würde sie früher oder später, ganz gleich, was das Imperium dagegen unternahm –, würden eine Menge kleiner Leute
herausfinden, daß es ihnen dank der Rebellion schlagartig ein
ganzes Stück besserging als zu vor. Das Imperium auf der anderen Seite würde nicht nur plötzlich mit knappen Mitteln dastehen, es würde darüber hinaus auch noch jede Menge Geld
und Arbeit investieren müssen, nur um ein Bild davon zu bekommen, wie schlimm es wirklich stand. Es würde Jahre dauern, bis Löwenstein wieder Steuern erheben konnte. Und während das Imperium mit seinen Sorgen beschäftigt war, könnte
sich die Rebellion ernsthafteren Projekten zuwenden.
»Wie lange dauert das noch?« fragte Hazel.
Owen drehte sich um und zuckte die Schultern. »Ich weiß es
nicht. Ich habe zwar nachgefragt, aber weil noch nie jemand so
etwas getan hat, kann auch niemand mit Bestimmtheit sagen,
wie lange es dauert. Im Grunde genommen müssen wir nur
warten, bis die Lektronen unsere Disks wieder auswerfen, und
fertig. Laßt uns hoffen, daß es nicht allzulange dauert, Hazel.
Die Sicherheitskräfte des Chojiro-Clans befolgen ganz ohne
Zweifel die übliche Standardprozedur und arbeiten sich Stockwerk um Stockwerk nach oben, während wir hier reden. Sie
werden jede Etage sichern, bevor sie weitermachen, aber selbst
dann wird es nicht mehr lange dauern, bis sie an unsere Tür
hämmern. Ich hoffe sehr, daß das Programm bis dahin fertig
und der Abgesandte des Untergrunds, Stevie Blue, mit uns in
Kontakt getreten ist. Je früher, desto besser. Ansonsten sitzen wir ganz schön in der Tinte.«
»Ich liebe es, wenn du Tacheles

Weitere Kostenlose Bücher