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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Der Gestank
offener Eingeweide und von Kot und Urin war überwältigend.
Plötzlich hielt Beatrice inne. Ihr schien, als würde sie ein Gesicht wiedererkennen. Sie kniete neben dem sich windenden,
delirierenden Mann nieder und runzelte nachdenklich die Stirn.
Die Hälfte seines linken Arms fehlte. Er war oberhalb des Ellbogens abgetrennt. Der Mann hatte auch noch andere
Schwertwunden erlitten. Beatrice biß sich auf die Lippe. Natürlich kannte sie das Gesicht. Sie hatte es schließlich oft genug
im Fabrikkomplex gesehen. Das war kein Söldner und kein
Kirchensoldat. Das war ein Klon! Und weil das Imperium nicht
gestattete, daß Klone Waffen trugen, mußte es ein entflohener
Klon sein. Wahrscheinlich einer der Rebellen, die am letzten
Überfall teilgenommen hatten. Sie zuckte die Schultern und
stand wieder auf. Beatrice war eine Barmherzige Schwester,
und alle Verwundeten waren hier willkommen. Zur Hölle mit
dem, was die verdammten Wolfs sagten. Sie winkte eine der
Schwestern herbei.
    »Dieser hier ist ein Rebell«, sagte sie leise. »Gibt es noch
mehr unter den Verwundeten?«
»Bisher sind es zweiunddreißig. Ihr habt befohlen …«
»Ja, das habe ich. Verdeckt ihre Gesichter. Mit Bandagen,
wenn es sein muß. Was die Wolfs nicht wissen, macht sie nicht
heiß, und wir kommen gut ohne weitere Komplikationen zurecht. Gibt es Neuigkeiten über weiteren Nachschub?«
»Das meiste wird noch immer im Orbit zurückgehalten. Seit
dem Überfall gestatten die Wolfs nur noch absolut lebenswichtigen Transporten die Landung. Aus Sicherheitsgründen, wie
sie sagen.«
»Bastarde. Ich werde mich noch einmal mit der Schwesternschaft in Verbindung setzen, wenn sich eine Möglichkeit bietet.
Vielleicht können sie ein wenig Druck ausüben.«
»Was machen wir mit den Rebellen, wenn sie sich so weit
erholt haben, daß man sie verlegen kann? Wir dürfen sie nicht
einfach hier liegenlassen. Wir brauchen den Platz. Und was
macht es für einen Sinn, sie zu heilen, wenn wir sie anschließend an die Sicherheitsleute der Wolfs übergeben müssen?«
»Macht Euch deswegen keine Gedanken. Die Rebellen werden ihre Verwundeten stehlen, sobald sie halbwegs sicher
transportiert werden können. Das machen sie jedesmal so.«
Beatrice blickte über die Schulter nach hinten, als am Eingang
zum Zelt Stimmen laut wurden. Sie sah, wer der Neuankömmling war, und runzelte die Stirn. »Da kommt neuer Ärger.
Macht, daß diese Gesichter verdeckt werden. Rasch!«
Die Schwester nickte hastig und wandte sich ab. Beatrice
ging, so rasch sie konnte, zurück zum Eingang und blockierte
ihn mit ihrem Körper. Sie nickte der hochroten Nonne zu, alles
Weitere ihr zu überlassen. Die Schwester erwiderte Beatrice’
Nicken dankbar und ging davon. Beatrice lächelte den Neuankömmling eisig an.
»Kardinal Kassar! Was verschafft uns die Ehre Eures Besuchs in dieser extrem geschäftigen Zeit?«
»Ihr habt verwundete Rebellen hier drin«, entgegnete Kassar
tonlos. »Man hat mir davon berichtet. Ich will, daß sie meinen
Leuten zum Verhör übergeben werden. Augenblicklich. Sie
sollten eigentlich gar nicht hier sein. Ich habe noch mehr verwundete Männer, die zu Euch kommen werden.«
»Ist denn noch mehr schiefgegangen?«
»Das geht Euch nichts an.«
»Ihr seid derjenige, der mein Zelt mit Verwundeten füllt.
Deshalb geht es mich auch etwas an. Und als Barmherzige
Schwester helfe ich jedem, der meine Hilfe braucht. Das ist
meine Aufgabe.«
Kassar grinste kalt. »Steckt Euch Eure Aufgabe sonstwohin.
Entweder übergebt Ihr mir augenblicklich diesen Rebellenabschaum, oder ich lasse meine Männer kommen.«
Beatrice nickte gelassen. »Ich habe immer gewußt, daß Ihr
ein kleiner Bastard seid, James. Aber laßt Euch nicht von Eurer
Wut über eine verlorene Schlacht zu etwas hinreißen, das Ihr
später bereuen könntet. Die Schwesternschaft besitzt eine
Menge Einfluß in der Kirche, daheim auf Golgatha. Und zur
Zeit bin ich die Lieblingstochter der Schwesternschaft. Ich
vollbringe große Dinge für ihr Ansehen in der Öffentlichkeit.
Legt Euch mit mir an, und meine Vorgesetzten werden dafür
sorgen, daß Eure Vorgesetzten wie eine Lawine auf Euch niedergehen.«
»Wir sind weit weg von Golgatha , Beatrice. Bis Ihr Eure
Schwesternschaft benachrichtigt habt, ist längst alles vorbei.
Eure kostbaren Rebellen besitzen Informationen, die ich benötige, und ich werde sie tropfenweise aus ihnen herausquetschen. Sie werden genauso leiden, wie

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