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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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meine Männer gelitten
haben. Und es gibt nichts, was Ihr tun könntet, um mich daran
zu hindern.«
»Falsch«, widersprach Beatrice. »Werft einen Blick nach unten, Kardinal.«
Sie blickten beide nach unten, und da war Beatrice’ Hand
und hielt ein Skalpell ganz leicht gegen Kassars Unterleib gepreßt. Beide standen vollkommen regungslos da.
»Das würdet Ihr nicht wagen«, knurrte Kassar.
»Führt mich nicht in Versuchung«, entgegnete Beatrice.
»Wie Ihr selbst gesagt habt, wir sind ziemlich weit weg von Golgatha . Unfälle geschehen nun mal. Ihr gebt doch einen
Dreck auf die Schmerzen Eurer Männer. Ihr versucht nur verzweifelt, wenigstens einen kleinen Erfolg aus diesem unheiligen Chaos für Euch zu verbuchen, damit Eure kostbare Karriere nicht die Toilette hinabgespült wird. Nun, James, Ihr befindet Euch auf meinem Territorium, und hier wird getan, was ich
sage. Versucht nur, an mir vorbeizukommen, und ich schwöre,
ich schlitze Euch auf, so wahr ich Beatrice heiße.«
Kassar blickte in Beatrice’ entschlossene Augen – und glaubte ihr.
»Ich werde zurückkommen. Mit bewaffneten Männern.«
»Das werdet Ihr nicht. Unsere Unterhaltung wurde von einer
versteckten Kamera aufgezeichnet. Wollt Unwirklich, daß Eure
Männer zu sehen bekommen, wie Ihr vor nichts weiter als einer
einfachen Barmherzigen Schwester den Schwanz eingekniffen
habt? Das würde Eurer Karriere endgültig den Todesstoß versetzen. Und jetzt macht, daß Ihr wegkommt. Mir wird übel von
Eurem Anblick.«
Kassar nickte ruckhaft und trat vorsichtig einen Schritt zurück. »Das werde ich nicht vergessen, Hexe.«
»So war’s gedacht, Kardinal. Und jetzt verpißt Euch. Auf
mich wartet Arbeit.«
Kassar wandte sich um und marschierte davon. Sein steifer
Rücken strahlte hilflose Wut aus. Gott mochte der erstbesten
Person beistehen, die ihm in der Fabrik über den Weg lief.
Beatrice blickte ihm hinterher, das Skalpell nachdenklich erhoben. Natürlich gab es keine versteckte Kamera, aber Kassar
würde es glauben. Er hätte schließlich selbst so gehandelt. Es
wäre nicht verkehrt, nach diesem Zwischenfall ein wachsames
Auge auf den Kardinal zu richten. Er war ein boshafter Mann
und vergaß niemals eine Beleidigung. Doch Beatrice kümmerte
das im Augenblick nicht. Es gab Wichtigeres zu tun. Beatrice
drehte sich um, als einer der Chirurgen dringend nach ihr rief,
und trottete durch Blut und Tod zurück, um zu helfen, wo sie
helfen konnte.
    Kardinal James Kassar war noch immer vollkommen außer
sich, als er zu einem vorher arrangierten Treffen mit dem Halben Mann in dessen Quartieren ging. Er würde die Hexe ans
Kreuz nageln. Vielleicht nicht persönlich und ganz bestimmt
nicht, bevor er nicht das Band in den Fingern hatte. Es war
nicht gut, wenn irgend jemand herausfand, wie sehr sie ihn
gedemütigt hatte. Der Kardinal nickte dem Halben Mann
knapp zu, der entspannt neben einem Bett stand, von dem Kassar insgeheim vermutete, daß es niemals benutzt wurde. Es war
schwer, sich vorzustellen, der Halbe Mann könnte etwas so
Menschliches und Verwundbares tun wie Schlafen. Das knisternde und funkensprühende Energiefeld, aus dem seine rechte
Körperhälfte bestand, wirkte aus nächster Nähe noch unheimlicher als sonst. Es schien farblos und gleichzeitig aus allen Farben zusammengesetzt zu sein, die es nur gab, und wenn man es
zu lange betrachtete, verschluckte es den Blick, bis man darin
versank. Kassar hielt die Augen angestrengt auf das gerichtet,
was vom Gesicht des Halben Mannes noch übrig war – obwohl
selbst diese Hälfte nicht mehr sonderlich menschlich wirkte.
    »Laßt uns direkt zur Sache kommen«, sagte Kassar rauh.
»Ich muß mich um das kümmern, was nach dem heutigen Debakel noch von meinen Männern übrig ist. Ihr bringt Instruktionen von meinen Vorgesetzten, wie mit den Wolfs zu verfahren ist?«
    »Sehr einfache Instruktionen«, stimmte der Halbe Mann zu.
Als er den Mund zum Sprechen öffnete, konnte Kassar die
Energie darin schäumen sehen. Der Kardinal zwang sich dazu,
sich auf das zu konzentrieren, was der Halbe Mann sagte. »Ihr
werdet an bestimmten strategischen Stellen Bomben legen, die
ich von Golgatha mitgebracht habe. Ich besitze eine Karte, die
Euch die exakten Positionen zeigt. Die Bomben werden gerade
ausreichend Schaden anrichten, um die Produktion des neuen
Antriebs zu verzögern, ohne sie ernsthaft zu gefährden. Der
Zweck ist, die Wolfs inkompetent erscheinen zu lassen. Die
Kirche

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