Die Rebellion
Arbeit. Aber nur das
Imperium hat Verwendung für einen Investigator, und ich hoffe sehr, daß zwischen hier und zu Hause irgend etwas geschieht, das uns vom Haken hilft.«
»Und wenn nicht?« erkundigte sich Schwejksam. »Falls ich
fliehen sollte, später … Würdet Ihr mit mir kommen, Investigator?«
»Nein. Ich kann nicht. Ich muß sein, was sie aus mir gemacht
haben.« Frost blickte ihm lange in die Augen. »Ich kann die
Herrscherin warnen. Wir müssen nicht beide zu ihr. Und es
macht ganz sicher keinen Sinn, wenn wir beide sterben.«
»Es geht nicht, Frost. Ich kann Euch nicht im Stich lassen.«
»Ich würde es tun, wenn ich könnte.«
»Das weiß ich.« Schwejksam grinste sie an. Sie lächelte nicht
zurück, aber das kümmerte ihn nicht. Frost war Investigator.
Und obwohl sie angeblich nicht mehr als eine kalte, berechnende Mordmaschine war, hatte Schwejksam das Gefühl, Frost
zu verstehen. Selbst dann, wenn sie nichts sagen wollte … oder
konnte. Er brauchte keine geheimnisvolle Verbindung dazu.
»Was macht Stelmach?« fragte er schließlich, um das Thema
zu wechseln.
»Er schmollt noch immer, weil wir sein kostbares Schoßtier
auf der Wolflingswelt zurücklassen mußten. Offensichtlich hat
er nur durch Zufall herausgefunden, wie man das fremde Wesen von Grendel kontrolliert, und er ist nicht sicher, ob er seinen Erfolg bei einem anderen Wesen wiederholen kann. Aber
Ihr könnt sicher sein, daß er sich bereits eine heiße Geschichte
ausgedacht hat, die ihn besonders gut und uns sehr, sehr
schlecht aussehen läßt.«
»Ganz ohne Zweifel«, stimmte Schwejksam zu. »Ich könnte
schwören, daß dieses verdammte Ungeheuer Stelmach nähergestanden hat als jemals irgendein menschliches Wesen. Wenn
ich auf den Namen Kühnhold getauft worden wäre und es nur
bis zum Sicherheitsoffizier gebracht hätte, würde mir das auch
zu schaffen machen. Wie sein Bericht auch immer aussehen
mag, Ihr könnt sicher sein, daß er uns einen Dolch in den Rükken stoßen will.«
»Ja, natürlich. Das ist die Aufgabe eines Sicherheitsoffiziers.«
»Und Ihr könnt sicher sein, daß er bei Löwenstein mehr auf
seine eigenen Interessen bedacht sein wird als darauf, sie auf
die drohende Gefahr durch die Rebellen aufmerksam zu machen. Noch ein Grund, warum ich zurückkehren muß. Verdammt. «
»Wir könnten ihn jederzeit umbringen«, schlug Frost vor.
»Es ist schwierig, jemandem aus einem Sarg heraus einen
Dolch in den Rücken zu stoßen.«
Schwejksam dachte über ihre Worte nach. »Nein. Es würde
die Dinge nur noch komplizierter machen. Er weiß nicht genug, um uns wirklich schaden zu können. Er weiß nichts über
unsere Verbindung.«
Niemand wußte davon. Die Verbindung war keine richtiges
ESP, jedenfalls nicht, soweit sie es beurteilen konnten, doch
das würde das Imperium nicht daran hindern, Frost und
Schwejksam wie Esper zu behandeln, wenn es je bekannt werden sollte. Und Esper waren Bürger zweiter Klasse, nur wenig
besser gestellt als Klone. Mit Sicherheit hätte es das Ende ihrer
Karrieren als Schiffskommandant und Investigator bedeutet.
Sie würden als Versuchskaninchen enden, unter Beobachtung
von Wissenschaftlern, und am Ende würde man sie mit ziemlicher Sicherheit vivisektieren. Also hatten sie niemals jemandem davon erzählt.
»Habt Ihr etwas Neues von Eurer Tochter gehört?« erkundigte sich Frost.
Schwejksam schüttelte den Kopf. Seine Tochter Diana. Sie
war ein Esper, und sie war bei ihm und Frost gewesen, als die
Dinge auf Unseeli aus dem Ruder gelaufen waren. Diana hatte
eine Menge durchgemacht, genug, um jeden anderen daran
zerbrechen zu lassen. Aber sie war schließlich Schwejksams
Tochter. Diana hatte überlebt, und sie war stärker aus der Geschichte hervorgegangen, als sie je zuvor gewesen war. Stark
genug, um nach ihrer Rückkehr von der Unseeli Mission in den
Esper-Untergrund zu flüchten. Seither hatte Schwejksam nichts
mehr von Diana gehört oder gesehen, und er war insgeheim
froh darüber. Er hätte sie nicht gerne ausgeliefert. Diana war
seine Tochter, sein einziges Kind, und er liebte sie sehr …
Aber Schwejksam kannte seine Pflicht. Was wahrscheinlich
auch der Grund war, aus dem sie nicht mit ihm in Kontakt trat.
Schwejksam hoffte sehr, daß es Diana gutging und daß sie
glücklich war.
»Was ist mit der Besatzung?« fragte er nach einer Weile und
wechselte erneut das Thema. »Macht jemand Schwierigkeiten?«
»Das würden sie nicht wagen«, entgegnete
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