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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nichts, was eine offensichtliche Abweichung dargestellt hätte.
Der Komm-Offizier wandte den Kopf ein wenig ab, und
Schwejksam wurde bewußt, daß er noch immer eine ziemliche
Fahne haben mußte. Pech. Er zwang sich, auf das zu hören,
was der Komm-Offizier ihm zu sagen versuchte.
    »Wir sind direkt hinter dem Rand aus dem Hyperraum gefallen, um wieder in Kontakt mit dem Imperium zu treten. Unsere
Signale können die Dunkelwüste noch immer nicht durchdringen. Komm-Signale gehen zwar durch den Hyperraum und
sollten nicht beeinflußbar sein, aber das ist die Dunkelwüste .
Im gleichen Augenblick, als wir wieder im Normalraum waren,
arbeitete meine Station wieder so, wie sie sollte. Und das erste,
was wir auffangen konnten, war ein Notsignal. Nichts Visuelles, nur Stimmaufzeichnung. Es stammt von der Imperialen
Basis auf Gehenna . Ich habe bereits nachgesehen. Gehenna ist
eine unbewohnte Welt, weit draußen an der Grenze. Ein ungemütlicher Ort. Die Basis besteht aus einem wissenschaftlichen
Forschungslabor mit hundert Mann Besatzung. Sie rufen um
Hilfe. Der von ihnen verwendete Kode besitzt oberste Priorität.
Ich glaube, nur im Krieg benutzen wir einen Kode mit noch
höherer Priorität. Unsere Befehle besagen zwar, daß wir auf
direktem Weg nach Golgatha zurückkehren sollen, um persönlich über den Erfolg unserer Mission zu berichten, aber ich
dachte, Ihr wollt Euch das hier vielleicht anhören, Sir. Für den
Fall, daß Ihr andere Befehle erteilen wollt.«
    »Gut. Das war richtig«, lobte Schwejksam. »Und jetzt spielt
den Notruf ab.«
Der Kapitän lauschte angestrengt der flüsternden Stimme, die
aus dem Lautsprecher der Konsole drang. Sie war kaum hörbar, trotz aller Anstrengungen des Komm-Offiziers, das Signal
zu verstärken. Schwejksam warf einen Blick zu Frost und runzelte fragend die Stirn, aber sie schüttelte nur den Kopf. Er
wandte sich wieder an den Offizier und sagte: »Was haben die
Rechner herausgefunden?«
»Nicht viel, Sir. Es ist eine Signalboje, die immer und immer
wieder eine aufgezeichnete Botschaft ausstrahlt. Nur die Herkunft des Signals und die Bitte um Hilfe sind deutlich zu entschlüsseln. Wir haben versucht, in direkten Kontakt mit der
Basis zu treten, doch sie antwortet nicht.«
»Wenn es eine Boje ist – wie lange sendet sie schon?« erkundigte sich Frost. »Und warum hat außer uns noch niemand
das Signal aufgefangen?«
»Das wissen wir nicht, Investigator. Das Signal ist sehr
schwach, und wir befinden uns hier am Rand. Vielleicht fangen
wir es nur deswegen auf, weil wir ebenfalls hier draußen sind.
Wir lauten Ihre Befehle, Kapitän?«
Schwejksam blickte wieder zu Frost. »Wir sollten es ignorieren. Direkt nach Golgatha Weiterreisen. Die Boje könnte das
Signal schon seit Ewigkeiten aussenden. Was immer auf Gehenna geschehen sein mag, inzwischen ist es mit Sicherheit
vorbei.«
»Natürlich, Kapitän«, erwiderte Frost feierlich. »Aber diese
Leute könnten noch immer unsere Hilfe benötigen, und wir
sind das einzige Schiff in der Nähe.«
»Präzise. Unsere Pflicht ist eindeutig. Rudergänger, Kurs setzen auf Gehenna. Investigator, wir werden unter vier Augen
darüber diskutieren.« Dann wandte Schwejksam sich an seinen
Stellvertreter: »Lassen Sie mich wissen, wenn wir da sind. Ansonsten wünsche ich, nicht gestört zu werden.«
Der Erste Offizier schniefte. Seine Verachtung war kaum zu
überhören. Frost wirbelte herum, die Hand auf dem Schwert …
… aber Schwejksam gebot ihr Einhalt. Er stapfte zum Kommandositz hinüber, packte den Offizier mit einer Hand am
Kragen und hob ihn scheinbar mühelos aus dem Sitz. Die Augen des Mannes quollen hervor, und seine Zunge schwoll an,
als er verzweifelt nach Luft schnappte. Er umfaßte Schwejksams Unterarm mit beiden Händen, doch der Mann konnte den
Griff des Kapitäns nicht lockern. Er zog den Disruptor,
Schwejksam schlug ihm die Waffe aus der Hand, die über den
Decksboden schlitterte, bis Frost den Fuß darauf setzte. Die
restliche Brückenbesatzung musterte Frost verstöhlen und blieb
regungslos auf ihren Posten sitzen. Schwejksam ließ die Kehle
des Offiziers los. Der Mann fiel zurück in den Sitz, faßte sich
an den Hals und schnappte würgend nach Luft.
Schwejksam beugte sich vor und brachte sein Gesicht ganz
dicht vor das des anderen. Dann flüsterte er gefährlich leise:
»Noch eine derartige Respektlosigkeit vor meinem Rang, Bursche, und ich schieße dich in Unterwäsche aus einem

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