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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Frost. »Einige
versuchten, mir die kalte Schulter zu zeigen, also habe ich ein
paar Ohrfeigen ausgeteilt, um ihnen Manieren beizubringen.
Sie werden sich rasch erholen, wenn sie erst aus der Krankenabteilung entlassen sind. Seither sind alle sehr höflich und gehorsam, wenn ich in der Nähe bin. Ich weiß nicht, was sie so
aufgebracht hat. Wir haben ein paar Leute verloren, schön. So
etwas soll vorkommen. Das gehört zum Beruf.«
»Aber wir haben einen vollständigen Landetrupp verloren«,
entgegnete der Kapitän. »Und alle Wampyre.«
»Vertraut mir, Kapitän. Niemand gibt einen Dreck auf die
Wampyre.«
»Aber sie waren die letzten kampferfahrenen aufgerüsteten
Soldaten im gesamten Imperium!«
»Das ist genau das gleiche, als würdet Ihr sagen, sie waren
die letzten Kakerlaken. Jedermann an Bord ist froh, daß sie
nicht mehr sind.«
»Trotzdem waren es meine Männer«, beharrte Schwejksam.
»Ich war verantwortlich für sie. Und ich habe nur dabeigestanden und zugesehen, als die Hadenmänner sie abführten.«
»Was hättet Ihr denn dagegen unternehmen können? Nichts,
absolut gar nichts. Wir waren in der Unterzahl.«
»Inzwischen werden sie ebenfalls tot sein. Man hat sie sicher
auseinandergenommen, um nachzusehen, wie sie funktionieren. Dann, hat man die Einzelteile hübsch numeriert und in
Gläsern auf einem verdammten Laborregal von Haden gestapelt.«
»Da gehören sie auch hin, wenn Ihr mich fragt«, erklärte
Frost. »Ich habe ihnen nie über den Weg getraut.«
»Sie kämpften auf unserer Seite«, widersprach Schwejksam.
»Und die meisten starben dabei. Bedeutet das vielleicht gar
nichts? Nein, Euch bedeutet das nichts. Ich vergaß – Ihr seid
schließlich Investigator, nicht wahr? Ihr habt Euch noch nie um
etwas anderes gesorgt als um die beste Methode, einen Feind
zu töten. Und Gott weiß, ich wünschte, ich wäre wie Ihr.«
Schwejksam hob sein Glas. Es war bereits wieder leer. Er
griff nach der Flasche, doch Frost legte die Hand auf seinen
Arm.
»Bitte. Laßt das.«
Lange Zeit blickten sie sich schweigend in die Augen. Dann
ertönte plötzlich der Summer, und Schwejksam hob eine Augenbraue. Es war schon eine Weile her, daß ihn jemand auf
dem Kommandokanal angerufen hatte. Er aktivierte sein
Komm-Implantat und wartete einen Augenblick, um sicherzugehen, daß seine Stimme ruhig und fest klang.
»Hier spricht der Kapitän.«
»Brücke hier, Kapitän. Komm-Offizier. Ich denke, Ihr und
der Investigator solltet besser so schnell wie möglich auf die
Brücke kommen, Sir.«
Schwejksam runzelte die Stirn. Die Stimme des Mannes besaß einen eigenartigen Unterton. Einen Unterton, der auf mehr
als Besorgnis hindeutete. »Wo liegt das Problem?«
»Wir haben ein Signal aufgefangen, Sir. Ich denke, Ihr werdet die Nachricht selbst hören wollen.«
Es lag definitiv ein eigenartiger Unterton in den Worten des
Komm-Offiziers. Irgend etwas hatte den Mann bis ins Mark
erschüttert. Deshalb war er augenblicklich zu seinem Kapitän
gerannt. Schwejksam lächelte grimmig. »Also schön. Ich bin
auf dem Weg. Veranlaßt Alarmstufe Gelb, und bereitet alle
Kampfstationen vor. Schwejksam Ende.« Der Kapitän unterbrach die Verbindung und blickte nachdenklich zu Frost.
»Scheint ja wirklich etwas ziemlich Unübliches oder Gefährliches zu sein, wenn sie uns auf die Brücke rufen. Vielleicht haben wir Kontakt mit einem Schiff der Fremden.«
Frost erhob sich und strich ihre Uniform glatt. »Ich habe
Euch gleich gesagt, daß noch viel geschehen kann, bis wir zu
Hause sind, Kapitän. Irgend etwas geschieht immer.«
»Das ist es ja gerade, was mir Sorgen macht«, erwiderte
Schwejksam. »Wenn ich an mein verdammtes Glück denke,
dann steht uns mit Sicherheit eine ziemlich unangenehme
Überraschung bevor.«
»Schön«, sagte Frost. »Vielleicht bekomme ich ja Gelegenheit, irgend etwas zu töten.«
    Zwanzig Minuten später betraten Frost und Schwejksam die
Brücke der Unerschrocken und stapften auf direktem Weg zur
Komm-Station. Schwejksam hatte eine kalte Dusche genommen und fühlte sich stocknüchtern … und als hätte er gerade
einen Marathonlauf absolviert. Seine Knie zitterten, genau wie
seine Hände, wenn er für einen Augenblick vergaß, sie zu Fäusten zu ballen. Schwejksam hatte sich rasiert und war in eine
frische Uniform geschlüpft, doch es ging ihm nicht besonders
gut, und dementsprechend war seine Laune. Er beugte sich
über die Konsole und las die Instrumente ab, doch er fand

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