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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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zu tun. Er hatte versagt, und er war
auf dem Weg nach Hause, um einer Imperatorin von seinem
Versagen zu berichten, die ihn dafür töten lassen würde.
Und all diese guten Männer verloren …
Schwejksam würde mit schlechten Nachrichten nach Golgatha zurückkehren. Mit schlechten Nachrichten und mit ganz
schlechten. Die Imperatorin hatte ihm zwar schon einmal Gnade gewährt, als er versagt hatte, doch ein zweites Mal würde
das sicher nicht geschehen. Er war mit einer ganz einfachen
Aufgabe zur Wolflingswelt geschickt worden. Begleitet von
einer Kompanie ausgebildeter, aufgerüsteter Männer, von
Wampyren, und dem Liebhaber und Prinzgemahl der Eisernen
Hexe, dem Hohen Lord Dram, rechte Hand der Imperatorin.
Schwejksam war mit dem Auftrag unterwegs gewesen, den
gesuchten und flüchtigen Verräter Owen Todtsteltzer und alle,
die sich in seiner Begleitung fanden, in Arrest zu nehmen und
zu exekutieren. Anschließend sollte er mit den Köpfen der Rebellen und den Geheimnissen der Wolflingswelt nach Golgatha zurückzukehren. Man hatte ihm sogar das einzige Fremdwesen
von Grendel mitgegeben, das jemals unterworfen und gefügig
gemacht worden war. Ein außergewöhnliches und bisher einzigartiges Exemplar. Die Mission hätte ein Spaziergang werden
müssen.
    Statt dessen lag nun der Leichnam des Hohen Lords Dram im
Frachtraum, das Wesen von Grendel war tot – was eigentlich
vollkommen unmöglich sein sollte –, und die drei Wampyre,
die nicht im Kampf mit den Rebellen gefallen waren, waren
von den wiedererweckten Hadenmännern gefangengenommen
worden. Schwejksam wollte lieber nicht über den Grund nachdenken. Er kippte den Wein hinunter und schenkte sich nach.
Die Hadenmänner. Die einstigen Feinde der Menschheit. Vor
langer, langer Zeit in einem blutigen Krieg vernichtend geschlagen. Man hatte geglaubt, sie wären alle ausgelöscht worden oder sie würden zumindest bis in alle Ewigkeit in der Gruft
von Haden schlafen. Aber dieser Todtsteltzer hatte die Gruft
gefunden und sie wieder aufgeweckt, und jetzt kämpften sie an
der Seite der Rebellen. Mochte Gott dem Imperium beistehen.
Die Mauern stürzten ein, und die Wölfe waren auf die Herde
losgelassen worden.
    Schwejksam kippte ein weiteres Glas hinunter. Und noch
eins. Er war wirklich nicht scharf darauf, der Imperatorin zu
erklären, daß die Wolflingswelt zugleich auch die verlorene
Welt Haden war, die Heimat der Hadenmänner. Was bedeutete, daß die Rebellen jetzt auch Zugang zu den legendären Laboratorien von Haden besaßen. Zusammen mit all den technologischen Wundern und Schrecken, die in der Vergangenheit
dort produziert worden waren. Wissenschaft über jede Vernunft hinaus. Waffen, die aufzuhalten es keine Hoffnung gab.
Und all das war gegen das Imperium gerichtet. Durch sein Versagen hatte Schwejksam das Todesurteil der Zivilisation unterschrieben, und ziemlich wahrscheinlich auch das der gesamten
menschlichen Rasse.
    Schwejksam hatte nichts als schlechte Nachrichten für seine
Herrscherin, und sie würde ihn dafür töten …, wenn seine eigenen Leute ihr nicht zuvorkamen. Alle Männer, die er mit
hinuntergenommen hatte in die Höhlen tief unter der Oberfläche der erfrorenen Wolflingswelt , waren dort gestorben, ausgelöscht von Waffen und entsetzlichen Dingen, die niemand hatte
vorhersehen können. Und anstatt sie zu rächen, war Schwejksam in sein Schiff gestiegen, um nach Hause zu fliegen. Seine
Mannschaft wußte nichts von dem, was er dort unten gesehen
hatte. Wußte nicht, warum es so wichtig war, daß er alles stehen und liegen gelassen hatte und geflohen war. Er mußte sicherstellen, daß das Imperium vor den aufkommenden Gefahren gewarnt wurde.
    Und jetzt verachtete ihn seine Mannschaft. Viele haßten ihn
sogar. Wenn Investigator Frost nicht an seiner Seite gestanden
und sehr deutlich zum Ausdruck gebracht hätte, daß sie seinen
Tod rächen würde, müßte er sich inzwischen wahrscheinlich
keine Gedanken mehr darüber machen, was er Löwenstein sagen würde. Es hätte einen unerwarteten, bedauerlichen Unfall
gegeben, und alles wäre vorbei gewesen. Sicher wäre es ein
gnädiger Tod gewesen, wirklich – aber man durfte nicht erwarten, daß ein Investigator so etwas verstand. Investigatoren wurden von Kind auf dafür ausgebildet und erzogen, um Fremdrassige zu jagen und zu töten. Die Subtilitäten menschlichen Verhaltens gingen ihnen manchmal ab. So überließ Schwejksam
die Führung dessen, was von seinem

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