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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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lassen.
    Und vor ihr, über das Deck verteilt, die Einzelteile ihrer Projektilwaffe. Es schienen so viele Teile zu sein, daß man daraus
gleich mehrere Projektilwaffen zusammensetzen konnte. Owen
hatte nicht gewußt, daß die verdammten Dinger so kompliziert
waren.
    Seine Gefühle gegenüber den antiquierten Waffen, die Giles
aus seinem Arsenal in der Todtsteltzer-Festung zur Verfügung
gestellt hatte, waren sowieso eher zwiespältig. Projektilwaffen
waren nicht annähernd so durchschlagskräftig oder zielgenau
wie Disruptoren, aber sie mußten es auch nicht sein. Schließlich konnten sie mehrere hundert Schuß pro Minute aus dem
Lauf pumpen. Es gab auch keine zweiminütige Zwangspause
zwischen den Schüssen, und das war ein weiterer Vorteil. Hazel hatte sich sofort in den neuen (oder genauer gesagt: antiken) Waffentyp verliebt und nutzte jede Gelegenheit, seine
Vorzüge zu preisen. Sie schleppte gleich mehrere dieser Kanonen mit sich herum, und die Munition dafür beulte jede einzelne Tasche ihrer Kleidung aus. Owen beeindruckte das wenig.
Er selbst trug ebenfalls eine Projektilwaffe, aber bevor er sich
ein Urteil bildete, wollte er doch lieber abwarten, wie gut die
Waffe in einem kontinuierlichen Feuergefecht abschnitt. Insgeheim war er davon überzeugt, daß Hazel die neuen Pistolen
nur deswegen liebte, weil sie so viele Teile besaßen, mit denen
sie spielen konnte.
    Und wenn es hart auf hart kam, dann war – nach Owens
Meinung – noch immer kalter Stahl die einzig angemessene
Antwort auf die meisten Probleme. Ein Schwert besaß keine
Einzelteile, die verklemmen konnten, ihm ging nie die Munition aus, und es mußte keine zwei Minuten nachladen, bevor
man erneut damit zuschlagen konnte.
    »Wenn du deine Blase weiterhin so ausquetschst, fällt sie
noch irgendwann zusammen«, sagte Hazel leichthin. »Ich habe
noch nie jemanden so häufig zur Toilette rennen sehen. Kontrolliere lieber noch einmal deine Waffen. Es ist ungemein beruhigend.«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Owen. »An Bord dieses unnatürlichen Schiffs gibt es überhaupt nichts, das irgendwie beruhigend ist. Und das schließt Euch definitiv mit ein, Hazel
D’Ark.«
    »Du bringst mich immer wieder zum Staunen, Aristo. Ich
habe gesehen, wie du dich der größten Übermacht gestellt und
in Situationen begeben hast, in denen ich mich nicht für alles
Geld von Golgatha hätte befinden wollen. Du stammst aus
einer der berühmtesten Kriegerfamilien des gesamten Imperiums – aber jedesmal, wenn wir ein wenig warten müssen, wirst
du nervöser als eine Nonne in einem Eheanbahnungsinstitut.«
    »Ich bin kein Kämpfer«, entgegnete Owen entschieden, ohne
Hazel anzusehen. »Ich bin ein Historiker, der vorübergehend
und unter starkem Druck gezwungen wurde, als Soldat für die
Rebellion zu kämpfen. Ich persönlich kann das Ende der Rebellion gar nicht abwarten, damit ich endlich wieder ein kleiner
Gelehrter sein kann, für niemanden wichtig außer für mich
selbst, und auf dem bis auf ein gelegentliches Symposium keinerlei Druck lastet. Ich verstehe immer noch nicht, warum man
mich für diese Mission ausgewählt hat.«
    »Weil es deine Idee gewesen ist«, sagte Hazel. »Geschieht
dir recht, du Klugscheißer. Wenn jemand nicht hier sein sollte,
dann bin ich das. Ich glaube nämlich nicht, daß dein schöner
Plan funktionieren wird.«
    »Und was macht Ihr dann hier?«
»Irgend jemand muß schließlich auf deinen Arsch aufpassen,
Todtsteltzer. Außerdem begann ich mich zu langweilen. Wir
saßen nur herum, keinerlei menschlicher Komfort, viel zuviel
Gerede und keine Taten. Ich muß etwas tun, sonst werde ich
griesgrämig.«
»Das habe ich schon bemerkt«, antwortete Owen trocken.
»Vertraut mir, Hazel; der Plan wird funktionieren. Wir haben
jeden nur möglichen Ablauf untersucht und analysiert. Selbst
den Hadenmännern gefiel der Plan. Diese Mission ist genau
das, was wir benötigen, um unsere Rebellion mit einem lauten
Knall zu beginnen. Das gesamte Imperium wird aufschrecken
und Notiz von uns nehmen.«
»Oh, sicher. Alle schalten ihre Holos ein und sehen zu, wie
wir in Echtfarben in den Hintern getreten werden. Wahrscheinlich kommt dann zur besten Sendezeit noch eine Wiederholung
in Superzeitlupe, damit niemand den schmutzigen Teil verpaßt.«
»Ich dachte, ich wäre derjenige, der nervös ist?«
»Bist du auch. Ich denke einfach nur praktisch.«
»Genau wie ich, Hazel. Und deswegen ist mein Plan auch der
beste

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