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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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unterwegs und mit Euren
eigenen Angelegenheiten beschäftigt … Was auch immer das
gewesen sein mag. Schießübungen mit Euren neuen Spielzeugen vielleicht oder auch das Verführen eines Hadenmanns.«
»Ich habe die neuen Fähigkeiten ausprobiert, die mir das Labyrinth des Wahnsinns verlieh«, rechtfertigte sich Hazel. »Du
magst vielleicht Angst haben vor dem, was es aus uns gemacht
hat – ich jedenfalls nicht. Wir alle sind stärker, schneller und
ausdauernder als zuvor, doch dahinter steckt noch eine Menge
mehr. Zwischen uns existiert jetzt eine Verbindung, ein mentales Band auf irgendeiner tiefen, fundamentalen Ebene. Es ist
nicht wie ESP. Ich kann weder deine Gedanken lesen noch die
von irgend jemand anderem. Aber wir sind … auf eine einzigartige Weise miteinander verbunden. Bewußtsein mit Bewußtsein, Seele mit Seele, Körper mit Körper. Ich kann alles, was
du kannst, und umgekehrt. Zum Beispiel habe ich jetzt den Zorn. Genau wie du!«
Owen blickte sie scharf an. Der Zorn war sowohl Gabe als
auch Fluch der Todtsteltzer. Owen konnte sich für kurze Zeit in
einen richtigen Supermann verwandeln, übermenschlich
schnell, stark und unschlagbar mit der Waffe in der Hand. Der Zorn war eine Kombination aus mentalem Training, genetisch
manipulierten Drüsen und geheimen chemischen Depots tief in
seinem Körper, und er war ein sorgfältig gehütetes Geheimnis
des Todtsteltzer-Clans. Der Zorn war außerdem verführerischer
als eine Droge und machte stärker abhängig, als Drogen es je
vermocht hätten. Owen hatte lernen müssen, seinen Zorn nur
gezielt und selten einzusetzen. Eine Kerze, die doppelt so hell
leuchtet, brennt schließlich auch nur halb so lange. Zuviel Zorn würde ihn im wahrsten Sinne des Wortes ausbrennen lassen.
Hazel wußte bereits einiges darüber, aber gewiß nicht alles und
mit Sicherheit nicht halb so viel, wie sie zu wissen vermeinte.
Owen achtete sorgfältig darauf, seine Stimme ruhig zu halten,
als er zu einer Antwort ansetzte.
»Ihr müßt Euch irren, Hazel. Der Zorn ist kein ESPPhänomen. Er ist das Ergebnis vererbter Anlagen, physischer
Veränderungen im Körper und eines wahrhaft höllischen Trainings.«
»Und ich habe ihn.« Hazel grinste triumphierend. »Ich habe
mit dem Zorn geübt. Du hast mir nie gesagt, wie gut es sich
anfühlt, Todtsteltzer. Ich hatte nicht an die physischen Veränderungen gedacht, die damit verbunden sind, aber du hast
wahrscheinlich recht. Na und? Es bedeutet lediglich, daß mein
Körper sich von alleine angepaßt hat. Interessant. Ich frage
mich allmählich, welche anderen Veränderungen noch in mir
vorgegangen sind. Allein der Gedanke daran …«
Owen beugte sich vor und blickte Hazel direkt in die Augen.
»Ihr begebt Euch in gefährliches Wasser, Hazel D’Ark. Wir
wissen nicht genug über das, was mit uns geschehen ist, um
einfach drauflos zu experimentieren. Ihr springt in den Abgrund, ohne daß Ihr eine Vorstellung davon habt, wie tief es
hinuntergeht. Wir sollten vorsichtig sein. Immer schön einen
Schritt nach dem anderen, unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen.«
»Du hast nur Angst vor deiner eigenen Courage!«
»Verdammt richtig, das habe ich! Und das solltet Ihr besser
auch! Das Labyrinth war ein fremdrassiger Artefakt, oder habt
Ihr das bereits vergessen? Von fremden Mächten zu einem
fremden Zweck geschaffen. Die letzten Menschen, die vor uns
hindurchgegangen sind, haben am Ende die Hadenmänner geschaffen. Ihr riskiert jedesmal Eure Menschlichkeit, wenn Ihr
einfach blind drauflos experimentiert, Hazel! Es ist von allergrößter Wichtigkeit, daß wir die Sache langsam und vorsichtig
angehen.«
»Dazu haben wir aber nicht die Zeit! Die Rebellion braucht
uns, und zwar jetzt! Du bist doch derjenige, der von unserer
Verantwortung gesprochen hat und der immer wieder betont,
wie wichtig diese Mission ist. Wenn wir diese Sache überleben
wollen und das, was noch kommt, dann werden wir jeden Vorteil ausnutzen müssen, der sich uns bietet. Wenn du nicht vorbereitet bist, um uns anzuführen, dann tritt beiseite und laß es
einen anderen machen. Aber keine Angst, Aristo: Wenn ich
erst all meine Fähigkeiten entdeckt habe und der Supermensch
geworden bin, der zu sein du dich fürchtest, dann werde ich die
Rebellion anführen, und du kannst dich wieder hinter deinen
Büchern verkriechen. Du bist zu weich, um ein wirklicher
Krieger zu sein, Todtsteltzer. Du warst immer schon zu weich.
Du träumst noch

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