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Die rebellische Republik / Warum wir uns nicht für dumm verkaufen lassen

Die rebellische Republik / Warum wir uns nicht für dumm verkaufen lassen

Titel: Die rebellische Republik / Warum wir uns nicht für dumm verkaufen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Wieczorek
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an.
    Dass Attentäter Bachmann
kein
durchgeknallter Einzeltäter ist, schließt man trotz vieler Hinweise von vornherein verbissen aus. Erst nach der Wende findet man in Unterlagen Beweise für seine Kontakte zu Neonazis. [678] 1969 erhält er sieben Jahre Haft für den Mordversuch und erstickt am 24 . Februar 1970 an einer über den Kopf gezogenen Plastiktüte.
    12 .  4 .: Forderungen der APO an Senat und Abgeordnetenhaus von Berlin nach Attentat auf Rudi Dutschke.
    8 .– 30 .  5 : Die drei Wochen stehen im Zeichen der Kampagne gegen die Notstandsgesetze, die aber der Bundestag dennoch am 30 . Mai verabschiedet.
    10 .  5 .: In Frankreich beginnt der Pariser Mai: Eine Studentenrevolte an der Sorbonne in Paris weitet sich zu einem landesweiten Generalstreik aus.
    12 .  5 .: 70000 Gegner der Notstandsgesetze treffen sich zu einem Sternmarsch in Bonn.
    3 .  5 .: Trotz massiver Proteste der APO verabschiedet der Bundestag die Notstandsverfassung in erster Lesung.
    5 .  6 .: USA : Robert F. Kennedy fällt einem Attentat zum Opfer. Mexiko: Große Studentenunruhen vor der Olympiade.
    24 .  6 .: Die Notstandsgesetze werden endgültig verabschiedet.
    21 .  8 .: Der Einmarsch sowjetischer Truppen in die CSSR beendet gewaltsam den Prager Frühling.
    22 .  8 .: Der SDS sowie linke Studentenvertretungen und Organisationen protestieren mit einem Flugblatt »An die Zentralkomitees der Parteien der intervenierenden Staaten« gegen die Invasion. Schließlich habe kein Rechtsputsch gedroht, »der allein ein militärisches Vorgehen gerechtfertigt hätte«.(!)
    Das Flugblatt mit der Schlussparole »Es lebe die Sozialistische Weltrevolution!« unterzeichnete auch der Sozialdemokratische Hochschulbund, der damalige Studentenverband der SPD (!). [679]
    13 .  9 .: Auf der SDS -Delegiertenkonferenz in Frankfurt am Main wirft Heike Sander vom Aktionsrat zur Befreiung der Frauen im Anschluss an ihre Rede auf den SDS -Theoretiker Hans-Jürgen Krahl eine Tomate und weist so darauf hin, dass die Unterdrückung der Frau auch vor dem Lager der »linken Studenten« nicht haltmacht.
    27 .  10 .: Die von der DDR finanzierte DKP wird als angeblicher Ersatz für die verbotene KPD gegründet.
    November: 24 . Delegiertenkonferenz des SDS in Hannover, auf der das Flugblatt »Rechenschaftsbericht des Weiberrats« zu Kontroversen führte, was bei dem angeschlagenen Ton auch kein Wunder war [680]
    7 .  11 .: Beate Klarsfeld ohrfeigt im Parlament Bundeskanzler Kiesinger wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit. Sie wird dafür vor Gericht gestellt und zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.
    Dezember: Die »maoistische« KPD / ML wird als neue Partei ins Leben gerufen. Diese Gründung ist eines der ersten Anzeichen für die nahende Auflösung der APO .
     
    1969
    Januar: Studenten besetzen das Institut für Gesellschaftswissenschaften an der Uni Frankfurt.
    7 .  1 .: Teach-in an der Uni Frankfurt, bei dem Hessens Kultusminister Ernst Schütte mit Wasser übergossen, mit Senf beworfen und am Verlassen des Hauses gehindert wird.
    10 .  1 .: In Heidelberg werden fünf des Land- und Hausfriedensbruchs beschuldigte Studenten in der Räumen des AS tA verhaftet, was weitere Proteste an fast allen Hochschulen zur Folge hat.
    15 .  1 .: Schließung der juristischen Fakultät an der FU Berlin. Grund ist die neue Hausordnung, die zu mehreren Verfahren gegen Studenten führt, die diese wiederum mit Störungen des Lehr- und Forschungsbetriebs beantworten.
    1 .  5 .: Erste Frauenaktionen zum 1 . Mai, die dann im Juni zum Kita-Streik führen.
    Juni: Erster Kita-Streik in Berlin-Kreuzberg zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Kindergärten und -läden.
    12 .  6 .– 19 .  6 .: Beginn der »Rote-Punkt-Aktionen« [681] , ausgelöst durch die Preiserhöhungen der ÜSTRA -Verkehrsbetriebe in Hannover.
     
    1970
    15 .  2 .: Auflösung des SDS . Das ist zumindest offiziell das Ende der APO , die sich in nahezu alle politischen Himmelsrichtungen verflüchtigt: Jusos, DDR -Anhänger, Marxisten, Leninisten, Stalinisten, Maoisten, Trotzkisten, Rote Zellen, Anarchisten, Spontis und und und; aber dies wäre ein anderes Thema. Jedenfalls zieht sich die Ära der Splittergruppen noch eine Weile hin.
    Wie heiß es doch in der Kleinen Chronik der Freien Universität Berlin: »Ende der siebziger Jahre verlässt die Protestgeneration die Universität, der ›akademische Bürgerkrieg‹ ist beendet.«

2 Chronik der RAF [682]
    14 .  5 .  1970 :

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