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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sagte ich, »ich will Sie einweihen. Pris spielt Ihnen einen grausamen Streich. Sie hat mich hergeschickt. Ich bin ein Simulacrum, wie der Stanton. Ich sollte mich nicht verraten, aber ich kann so nicht weitermachen. Ich bin nur eine Maschine aus Schaltungen und Relais. Sehen Sie, wie unheimlich das alles ist? Sogar Ihnen tut sie das an. Was sagen Sie dazu?« »Haben Sie mir gesagt, daß Sie verheiratet sind?« fragte er. »Wenn ja, wie heißt Ihre Frau, wie alt ist sie, und hat sie einen Beruf? Und wo ist sie geboren?«
»Ich bin nicht verheiratet. Ich hatte eine Freundin, eine Italienerin, die in einem Nachtklub sang. Sie war groß und hatte schwarze Haare. Sie hieß Lucrezia, wollte aber, daß man sie Mimi nannte. Später starb sie an Tuberkulose. Das war nach unserer Trennung. Wir stritten oft miteinander.«
Der Arzt schrieb alles sorgfältig auf.
    »Wollen Sie meine Frage nicht beantworten?« sagte ich.
    Es war hoffnungslos. Aber wenigstens wollte ich etwas über Pris hören, die für mich schlimmer war als die Simulacra. »Ich habe meinen Revolver und Munition«, sagte ich. »Mehr brauche ich nicht. Die Gelegenheit wird sich bieten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie bei anderen dieselbe Grausamkeit versucht wie bei mir. Ich betrachte es als meine heilige Aufgabe, sie umzulegen – das ist die reine Wahrheit.«
Horstowski sah mich prüfend an und sagte: »Ihr wahres Problem ist die Feindseligkeit, die Sie empfinden, eine sehr dumpfe und verwirrte Feindseligkeit, die nach einem Ventil sucht, gerichtet gegen Ihren Teilhaber und seine achtzehnjährige Tochter, die selbst Probleme hat und, so gut sie kann, auf ihre Weise aktiv nach Lösungen sucht.« So ausgedrückt, klang es nicht besonders erfreulich. Es waren meine eigenen Gefühle, die mich peinigten, nicht der Feind. Es gab keinen Feind. Es gab nur mein eigenes Gefühlsleben, unterdrückt und verleugnet. »Also, was können Sie für mich tun?« fragte ich.
»Ich kann Ihnen Ihre reale Lage nicht schmackhafter machen. Aber ich kann Ihnen helfen, sie zu begreifen.« Aus einer Schublade voller Medikamente zog er ein kleines Fläschchen. »Die kann ich Ihnen geben. Nehmen Sie zwei am Tag, eine nach dem Aufstehen, eine, wenn Sie zu Bett gehen. Hybrizin.« Er gab sie mir.
»Was wird damit bewirkt?« Ich steckte die Flasche ein.
    »Ich kann Ihnen das erklären, weil Sie beruflich mit der Stimmungs-Orgel vertraut sind. Hybrizin stimuliert den vorderen Bereich der spätalen Gehirnregion. Eine Reizung in diesem Bereich führt zu größerer Wachheit, zu Heiterkeit und dem Glauben, daß schon von selbst alles gut werden wird, Mr. Rosen. Sie entspricht dieser Einstellung an der HammersteinStimmungs-Orgel.« Er gab mir ein kleines, bedrucktes Stück Papier; ich sah Hammerstein-Registerknopfeinstellungen. »Aber die Wirkung der Droge ist viel stärker; wie Sie wissen, ist die Breite des von der Stimmungs-Orgel hervorgerufenen Gefühlsschocks gesetzlich eng begrenzt.«
    Ich sah mir die Einstellungen an. Bei Gott, wenn man sie in Noten übertrug, war das beinahe der Beginn von Beethovens 16. Quartett.
»Die Droge kann ich beinahe summen«, meinte ich. »Soll ich es versuchen?«
»Nein, danke. Sie verstehen, wenn die medikamentöse Behandlung bei Ihnen nicht anschlägt, können wir immer noch einen Eingriff im Bereich der Schläfenlappen versuchen – gestützt auf eine exakte Gehirnvermessung, versteht sich, die man in San Francisco oder in Mount Zion durchführen müßte. Ich neige aber in der Regel dazu, das zu vermeiden, weil sich oft herausstellt, daß der betroffene Teil der Schläfenlappen nicht belassen werden kann. Der Staat hat das in seinen Kliniken aufgegeben.«
»Ich lasse lieber nicht schneiden«, sagte ich. »Ich hatte Freunde, bei denen das gemacht worden ist… aber mir persönlich jagt das Schauer über den Rücken. Haben Sie zufällig eine Droge, deren Einstellung im Rahmen der Stimmungs-Orgel Teilen des Chorsatzes von Beethovens Neunter Symphonie entspricht?«
»Damit habe ich mich nie befaßt.«
»Ich halte besonders viel von den Stellen ›Muß ein lieber Vater wohnen‹ und ›Überm Sternenzelt‹.«
»So vertraut bin ich damit nicht.«
Er stand aber auf und blätterte in einem Lose-Blatt-Hefter.
»Ich finde leider keine entsprechende Pille. Sie könnten sich aber bei den Ingenieuren von Hammerstein erkundigen.« »Gute Idee«, sagte ich.
»Also, nun zu Ihrem Verhältnis zu Pris. Ich glaube, Sie gehen zu weit, wenn Sie sie als Bedrohung sehen. Sie

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