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Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman

Titel: Die rebellischen Roboter: Science-fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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noch immer mit der arbeitenden Klasse identifizieren kann, obwohl er jetzt Milliardär ist.«
    »Da Mr. Barrows das meiste Geld mit Immobilien verdient hat, kennt er die Probleme der Wohnungssuchenden ganz genau. Für Damen der Gesellschaft wie Silvia Devorac ist Green Peach Hat nur eine unschöne Ansammlung von alten Gebäuden; keine von ihnen kennt so ein Haus von innen.«
    »Wissen Sie, wenn ich das alles so höre, wird mir klar, daß unsere Zivilisation doch nicht im Abstieg ist«, sagte ich. Sie lächelte mich an.
»Was wissen Sie über das Stanton-Simulacrum?« fragte ich.
»Ich weiß, daß eines gebaut worden ist. Miß Frauenzimmer erwähnte das brieflich und telefonisch bei Mr. Barrows. Mr. Barrows sagte mir auch, daß Miß Frauenzimmer das StantonSimulacrum in einen Greyhound-Bus setzen und allein nach Seattle schicken wollte, wo Mr. Barrows sich zur Zeit aufhält. So wollte sie beweisen, daß es sich unter Menschen mischen kann, ohne aufzufallen.«
»Wenn man von dem seltsamen, geteilten Bart und der altmodischen Weste absieht.«
»Davon wußte ich nichts.«
»Das Simulacrum könnte vermutlich mit einem Taxifahrer über den kürzesten Weg zum Busbahnhof zu Mr. Barrows' Büro streiten«, meinte ich. »Das wäre ein zusätzlicher Beweis für seine Menschlichkeit.«
»Ich werde das bei Mr. Barrows erwähnen«, sagte sie.
»Kennen Sie die elektronische Rosen-Orgel, oder vielleicht unsere Spinette?«
»Ich bin nicht sicher.«
»Die Rosen-Fabrik in Boise stellt die besten elektronischen Orgeln her, die es gibt. Sie sind weit besser als die Hammerstein-Stimmungsorgeln, die nicht viel mehr als einen modulierten Flötenton hervorbringen.«
    »Das war mir auch unbekannt«, sagte Miß oder Mrs. Nild. »Ich werde es Mr. Barrows mitteilen. Er ist ein großer Musikliebhaber.«
    Ich studierte immer noch Barrows' Brief, als mein Teilhaber von seiner Kaffeepause zurückkam. Ich zeigte ihn ihm. »Barrows schreibt an Pris«, sagte er und setzte sich. »Vielleicht sind wir im Geschäft, Louis. Kann das sein? Es handelt sich also doch nicht um eine Einbildung von Pris. Mensch, das ist aber schwer zu verstehen; ist er nun am Stanton interessiert oder nicht?«
»Barrows will sagen, daß er zur Zeit mit seinem Lieblingsprojekt ausgelastet ist, einer Siedlung, die Green Peach Hat heißt.« »Da habe ich einmal gewohnt«, sagte Maury. »Ende der fünfziger Jahre.«
»Wie ist es da?«
»Die Hölle, Louis. Das Ganze gehört niedergebrannt. Nur ein Streichholz kann da noch helfen.«
»Einige Weltverbesserer sind ganz deiner Meinung.«
»Wenn sie jemanden suchen, der es anzündet, mache ich das persönlich«, sagte Maury gepreßt. »Du darfst mich zitieren. Das gehört alles Sam Barrows.«
»Ah«, sagte ich.
»Er verdient ein Vermögen mit den Mieten. Slumvermietung ist heutzutage eines der größten Geschäfte. Man verdient bis zu fünf- und sechshundert Prozent auf das Kapital. Nun ja, wir dürfen persönliche Ansichten nicht mit ins Geschäftliche hinübernehmen. Barrows ist trotzdem ein kluger Geschäftsmann und der beste Kapitalgeber für die Simulacra, auch wenn er ein reicher Halunke ist. Aber du sagst, er lehnt mit dem Brief hier ab?«
»Du könntest ihn anrufen und das feststellen. Pris scheint ihn auch angerufen zu haben.«
Maury griff nach dem Telefon und wählte.
»Warte«, sagte ich.
    Er funkelte mich an.
    »Ich habe eine schlimme Vorahnung«, sagte ich.
Maury sagte in die Muschel: »Mr. Barrows.«
Ich riß ihm den Hörer aus der Hand und legte auf.
»Du – « Er zitterte vor Wut. »Was bist du für ein Feigling!« Er griff wieder nach dem Hörer und wählte erneut. »Vermittlung, ich bin getrennt worden.« Er schaute sich nach dem Brief um; darauf stand Barrows' Rufnummer. Ich packte den Brief, zerknüllte ihn und warf ihn durch das Zimmer.
Er verfluchte mich und knallte den Hörer auf die Gabel.
Wir starrten einander schwer atmend an.
»Was ist mit dir?« fragte Maury.
»Ich glaube nicht, daß wir uns mit einem Mann dieser Art einlassen sollten.«
» Welcher Art?«
»Wen die Götter vernichten wollen, den treiben sie zuerst in den Wahnsinn!« sagte ich.
Das erschütterte ihn.
»Was meinst du damit?« murmelte er, legte den Kopf auf die Seite und sah mich an. »Du glaubst, daß ich verrückt bin, wenn ich anrufe, wie? Daß ich in eine Klinik gehöre. Mag sein. Aber ich mache es trotzdem.« Er ging an mir vorbei, hob den zerknüllten Brief auf, glättete ihn, prägte sich die Nummer ein und ging zum Telefon.
»Das ist

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