Die Regeln der Arbeit
bitte?" oder „Herein", wie es die Chefs tun? Je höher Sie in der Hierarchie stehen, desto weniger Zeit haben Sie übrig. Sie werden gewandter und schneller, raffinierter und fitter. Sie haben keine Zeit, viele Worte zu machen - ein einfaches „Herein" ist da besser am Platz. Auch Sie müssen zweckdienlich agieren. Das ist das ganze Geheimnis. So, und nun weiter.
Wir haben schon über zweckdienliches Verhalten gesprochen. Wenn Sie jetzt schon eine Stufe höher denken, verhalten Sie sich ebenfalls zweckdienlich. Sie haben keine Zeit zu verlieren. Denken Sie nicht mehr:
Und was wird jetzt aus meinen Teepausen?
Bedeutet das, dass ich auch genug Urlaub bekomme?
Muss ich härter und länger arbeiten als bisher?
Bringt mir das irgendwelche Pluspunkte ein?
Denken Sie stattdessen:
Ist das besser für meine Abteilung?
Dient das dem Wohl des Unternehmens?
Wie können wir Chefs das den Mitarbeitern schmackhaft machen?
Wird das unsere Kunden zufrieden stellen?
Haben Sie die Botschaft verstanden? Sehen Sie jetzt, worum es geht? Denken Sie nicht mehr wie ein normaler Mitarbeiter, sondern wie ein Chef. Sie sollen lernen, die Dinge aus der Sicht Ihres Unternehmens zu betrachten und nicht mehr nur daran denken, ob und wie das alles Ihren unbedeutenden Arbeitsplatz betrifft. Es geht darum,
das große Ganze zu sehen,
das Gesamtbild zu sehen,
dieses Bild anschaulich zu beschreiben,
das Bild zu bestimmen,
das Bild umzusetzen,
aufzuhören, sich als etwas Besonderes zu sehen.
Ich sehe es so: Diese Regeln zeigen Ihnen, wie Sie Ihr individuelles Profil schärfen können, wie Sie selbständig und unabhängig denken lernen und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Aberwenn Sie das alles schon könnten, bräuchten Sie all diese Regeln gar nicht. Und wenn Sie es noch nicht können, können diese Regeln es Ihnen beibringen? Natürlich geht das. Wie? Lesen Sie weiter.
„DENKEN SIE NICHT MEHR WIE EIN NORMALER MITARBEITER, SONDERN WIE EIN CHEF."
Ich hatte Ihnen bereits gesagt: Es ist wichtig, dass Sie lernen, die Dinge vom Standpunkt Ihres Unternehmens aus zu sehen und nicht von Ihrem eigenen Standpunkt aus. Sie müssen das noch weiter ausbauen und am besten nur über Angelegenheiten und Probleme der Firma sprechen, auch wenn Sie zu sich selbst oder zu engen Kollegen sprechen. Überzeugen Sie sie davon, dass Sie bereits einer der Chefs sind (siehe Regel 69).
Ich erinnere mich, wie ich mein erstes Buch herausbrachte. Natürlich beschäftigte mich die Frage, ob alles richtig war - ob der Umschlag gut aussah, ob sich das Buch gut anfühlte und gut roch. Der Marketing-Leiter des Verlags war meine ewigen telefonischen Nachfragen schon leid, mit denen ich prüfen wollte, ob auch jedes Detail stimmt. Schließlich sagte er: „Es ist doch nur eine Dose Ravioli, mein Herr, nicht mehr." Ich verstand nicht, was er meinte; er erklärte es mir kurz: Jedes Buch ist ein Produkt - so, wie eine Dose Ravioli. Es steht im Regal und wird gekauft oder nicht, und darauf, ob es sich gut verkauft oder nicht, habe ich als armer kleiner Autor so gut wie keinen Einfluss. Wichtig dafür sind ganz andere Faktoren -wo das Buch im Regal steht, wie es sich im Wettbewerb ähnlicher Produkte behauptet, das Wetter, der Rabatt, den die Buchhandlung ihren Kunden anbietet, und so weiter - all diese Dinge, darunter auch sehr interessante Faktoren wie der Einfluss der Umschlaggestaltung auf den Verkauf. Meine Aufgabe war es, den Text zu liefern und über kommerzielle Fragen nachzudenken, zum Beispiel darüber, wie viele Dosen Ravioli wir in einer Abrechnungsperiode verkaufen können, wie hoch mein prozentualer Gewinn an jeder verkauften Dose ist und wie die nächste Dose aussehen soll. Vielleicht wäre es besser, wenn wir das nächste Mal Spaghetti statt Ravioli anbieten?
Wenn Probleme aufkommen, ist es immer leicht, die Dinge nur aus der eigenen Warte zu sehen - also nur das zu sehen, was mich persönlich betrifft. Sobald Sie aber in der Sprache Ihres Unternehmens sprechen, wird es für Sie leichter, über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken und die Dinge aus der Sicht Ihrer Firma zu betrachten. Das heißt nicht, dass Sie alles unkritisch übernehmen müssen. Im Gegenteil, Sie sollen aufrichtig Ihre Meinung sagen. Wenn der Fisch stinkt, dann stinkt er- und Sie sollten bereit sein, das offen zuzugeben. Aber sagen Sie es aus der Sicht Ihrer Firma und nicht aus Ihrer eigenen.
Wenn es in Ihrem Unternehmen um ein neues Verfahren geht, denken Sie erst
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