Die Regeln der Arbeit
Geiste, wenn Sie schon nicht immer körperlich anwesend sind. Wie Sie das anstellen? Nun, es ist nicht schwer. Sie sagen einfach, Sie müssten noch rasch etwas einkaufen, einen Freund besuchen oder ins Fitness-Studio gehen.
Sagen Sie nichts Negatives über die Art und Weise, wie die anderen ihre Mittagspause verbringen. Sonst halten alle Sie für einen Außenseiter. Sagen Sie auch nicht, Sie bleiben im Büro, um etwas aufzuarbeiten. Dann gelten Sie bloß als Streber. Da ist es besser, Sie sagen, Sie gehen einkaufen, setzen sich ins Auto, parken irgendwo in derfreien Natur mit einem Sandwich und einem Softdrink in der Hand - und Ihrem Laptop auf dem Schoß. So bekommen Sie die ganze zusätzliche Arbeit erledigt, ohne dass Ihre Kollegen es mitbekommen müssen.
Sagen Sie auf keinen Fall, dass Sie Trinken um die Mittagszeit ungesund und unproduktiv finden. Sagen Sie lieber: „Sorry, ich muss mal eben kurz weg. Trinkt ruhig einen für mich mit!' So wird die Mittagspausen-Clique Sie als einen der Ihren akzeptieren, ohne dass Sie einervon ihnen sein müssen. Sie werden aber nur akzeptiert, wenn Sie Ihre Missbilligung für sich behalten.
Ein anderes Beispiel: Alle wollen am Dienstagabend miteinander kegeln gehen. Sagen Sie bitte bloß nicht: „Aber Kegeln ist doch sowas von albern, findet Ihr nicht?" Sagen Sie lieber: „Am Dienstagabend? Tut mir leid, da gehe ich immer mit meiner Mutter ins Kino." Oder, noch besser, Sie schlucken Ihren Stolz, Ihren Dünkel und Ihre Ablehnung hinunter und gehen einfach mit. Wer weiß, vielleicht macht es Ihnen sogar Spaß. Jedenfalls sollten Sie nicht abseits stehen und Ihre Missbilligung niemals offen zur Schau tragen. Seien Sie klug.
Wie andere ihre Freizeit verbringen, ihr Geld ausgeben oder ihr Leben verbringen, geht Sie nichts an. Ein kluger Karrierist konzentriert sich auf seine eigene Laufbahn und nicht darauf, was die anderen tun und lassen. Konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen Weg und ignorieren Sie, was die anderen tun. So ist es für Sie leichter, kein Negativurteil auszusprechen. Indem Sie andere be- oder gar verurteilen, verbauen Sie sich viele Chancen und können nicht mehr so flexibel von einer Situation zur anderen umschwenken. Wer andere beurteilt oder kritisiert, wird schnell selbst in eine Schublade gesteckt, aus der er nicht mehr herauskommt - und das wollen Sie doch nicht, oder?
Menschen leben gerne in netten, sicheren kleinen Gruppen - in der Familie, im Freundeskreis, unterArbeitskollegen, in Stadt, Land, Nation und Regiment- und kämpfen mit harten Bandagen, wenn ihre Gruppe bedroht wird. Wenn Sie eine Gruppe bedrohen - oder, sehr wichtig, wenn die Gruppe sich von Ihnen bedroht fühlt-, dann gibt es Ärger. Also lassen Sie es unbedingt. Verstehen Sie bitte, dass diese Herdenmentalität wichtig ist und dass es wesentlich ist, sich einer Gruppe anzupassen.
Nehmen Sie einmal an, Sie wären ein Löwe in einer Horde von Löwen. Sie dürfen sich nach Herzenslust im Staub wälzen, laut brüllen, Zebras fressen und ziemlich grob sein, dann sind Sie ein perfekter Löwe und passen gut in die Gruppe. Was Sie nicht dürfen, ist, kapitulieren und Schwäche zeigen. In jedem Rudel gibt es einen Leitwolf beziehungsweise einen Leitlöwen. Sie können sich anpassen und dennoch versuchen, Verantwortung zu übernehmen und ein Leittier zu werden.
Sich-Anpassen bedeutet, dass Sie ein Chamäleon sind, kein Schwächling. Wenn ich sage, Sie sollen sich anpassen, meine ich damit nicht, Sie müssen Ihre Identität und alles, was Sie als Individuum von anderen unterscheidet, aufgeben. Alles, was Sie tun müssen, ist, die Gruppenmentalität zu kennen und zu verstehen - und sie zu Ihrem eigenen Nutzen anzuwenden. Ich habe einmal einen Angestellten kennen gelernt, der weinend zusammenbrach, weil er erkennen musste, dass sich das System und die Gruppe - seine Arbeitskollegen - gegen ihn stellten. Erwar,anders`, und die anderen witterten seine Angst und gingen gemeinsam auf ihn los. Sie sollten versuchen, ein echter Wolf im Schafspelz zu werden. Wenn die Herde Sie erst einmal akzeptiert hat, können Sie so ziemlich alles mit ihr anstellen, was Sie wollen. Wenn sie aber einen fremdartigen Wolfsgeruch an Ihnen wahrnimmt, wird sie rasch sehr unruhig.
„WENN ICH SAGE, SIE SOLLEN SICH ANPASSEN, MEINE ICH DAMIT NICHT, SIE MÜSSEN IHRE IDENTITÄT UND ALLES, WAS SIE ALS INDIVIDUUM VON ANDEREN UNTERSCHEIDET, AUFGEBEN."
Schauen Sie sich Menschengruppen genau an, und Sie werden die innere
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