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Die Regenbogentruppe (German Edition)

Die Regenbogentruppe (German Edition)

Titel: Die Regenbogentruppe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hirata
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zurück.
    Danach passierte etwas sehr Sonderbares. Aus dem Inneren der Höhle hörten wir Schläge, als wenn sich ein Dutzend Leute prügelten. Wir drängten uns aneinander und hörten das furchtbare Gebrüll wilder Tiere, die wir uns lieber gar nicht vorstellten.
    Der Meister musste wohl mit ganzen Scharen von bösen Geistern kämpfen, um Mahars Bitte zu erfüllen. Mahar sah ängstlich und besorgt aus. Er wollte nicht schuld daran sein, wenn sein Idol wegen seiner Bitte, die Prüfung zu bestehen, das Leben verlöre.
    Staub wirbelte vom sandigen Boden der Höhle auf, weil die bösen Geister drinnen noch Widerstand leisteten. Aber der Kampf endete mit den Schreien der Unterlegenen. Dann sahen wir zahllose Schatten von Gespenstern, die in schwarze Leichentücher gehüllt waren, in großer Eile aus der Höhle fliegen. Sie flatterten über die Bäume am Ufer und verschwanden zum offenen Meer hin.
    Tuk Bayan Tula erschien wieder am Eingang der Höhle, er war ganz außer Atem. Sein Kain , den er um die Hüfte trug, war zerfetzt, sein Gesicht aufgelöst. Ich war bestürzt, den mächtigen Mann in diesem Zustand zu sehen. Nur um die Bitte von Flo und Mahar zu erfüllen, die nicht von der Schule fliegen wollten, hatte er sein Leben aufs Spiel gesetzt.
    Tuk Bayan Tula hielt die Papierrolle in die Höhe, als wollte er sagen: Seht genau hin, ihr nutzlosen kleinen Würmer! Niemand, ob sichtbar oder unsichtbar, kann mir widerstehen. Ich habe die Teufel aus der tiefsten Hölle vernichtet, um ein Wunder zu vollbringen, das ein Naturgesetz auf den Kopf stellt. Eure Noten in der Prüfung werden sich wenden, sodass ihr in der altehrwürdigen Schule bleiben könnt. Nehmt mein Geschenk, da ihr jungen Leute so mutig wart, den Tod herauszufordern, um mich zu besuchen.
    Tuk Bayan Tula händigte die Rolle Mahar aus, der sie mit beiden Händen ergriff. Flo, Mahar und alle Mitglieder der Societeit verbeugten sich vor Tuk Bayan Tula, während mich Mahar in die Seite stieß, weil ich ihm die Verbeugung schuldig blieb.
    Mahar steckte die Rolle mit der Botschaft in eine ausgediente Federballdose und verwahrte diese in seiner Jacke.
    Tuk Bayan Tula gab uns durch Zeichen zu verstehen, dass wir die Rolle erst nach unserer Rückkehr öffnen sollten, und trieb uns mit einer Handbewegung zum Boot: Wir sollten schleunigst aufbrechen. Damit war Tuk Bayan Tula auch schon, dem Wind gleich, unseren Blicken entschwunden, hatte sich in einer Wolke aus Weihrauch aufgelöst und sich in seine Höhle zurückgezogen.
    Wir rannten zum Boot, der Bootsführer ließ den Motor an, und wir ergriffen die Flucht. Wir kamen überein, die Botschaft erst in drei Tagen zu lesen. Nach dem Unterricht, unter dem Filicium.

 
     
     
    42  Es war anders als sonst. Mittags versammelten sich eine Menge Leute auf dem Schulhof. Die Regenbogentruppe war vollzählig, von den Mitgliedern der Societeit fehlte kein Einziger. Erschienen war außerdem auch die Delegation, die damals nach Lanun gefahren war, als Flo am Selumar verschwunden war.
    Mahar hatte den Bootsführer eingeladen und die Kaffeebudenschwätzer, den Postbeamten, einige Bootsbesitzer sowie eine Reihe von neuen Interessenten des Paranormalen. Sie alle wollten dabei sein, wenn die Botschaft von Tuk Bayan Tula bekannt gegeben wurde.
    Dass die Reise der Societeit erfolgreich gewesen war, hatte sich sofort im ganzen Dorf verbreitet und den Ruf des Geheimbundes deutlich gehoben. Aus einem Haufen von Spinnern, die nur ihre Zeit verschwendeten, war eine achtbare Gruppe geworden, der man Respekt zollte. Kein Wunder also, dass sich an diesem Mittag so viele Leute auf unserem Schulhof eingefunden hatten, um mehr von Tuk Bayan Tula zu erfahren.
    *
    Flo und Mahar konnten es kaum erwarten, dass Bu Mus heimging. Denn wenn sie von der Zusammenkunft Wind bekommen hätte, hätte sie sie mit Sicherheit aufgelöst.
    Als Bu Mus die Schule verlassen hatte, folgten alle Flo und Mahar zum Filicium. Die beiden strahlten, weil die Last der schlechten Noten bald von ihnen genommen würde.
    Mahar stellte sich auf die Wurzel des Filicium, die am höchsten aus der Erde herausragte, auf den Platz, den ihm seine Anhänger reserviert hatten. Dort stand er, sich seiner Autorität bewusst, wie auf einem Podium. Sein Blick streifte jeden der Anwesenden, er ließ keinen aus.
    Wie gewöhnlich musste Mahar eine Rede halten, bevor die Zeremonie beginnen konnte. Er nahm die Federballdose mit der Versicherungspolice, die ihnen beiden – Flo und ihm – die

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