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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ich dir Sorgen mache.«
    »Nein, machst du nicht. Du bist großartig. Deine Mutter und ich, wir haben gewiß unsere Differenzen gehabt, aber dich hat sie großartig hingekriegt.«
    »Da warst du wohl nicht ganz unbeteiligt.«
    »Nicht in dem Maß, wie ich es hätte sein sollen.« Decker zog die Augenbrauen hoch. »Vermutlich ist deshalb was aus dir geworden.«

9
    Nachdem sie sich übergeben hatte, ging es ihr besser. Mack war nett, half ihr auf einen Stuhl, wischte ihr den Mund ab. Dann holte er eine Plastikbox und nahm den Deckel ab. Er löffelte eine Portion braunes Mus heraus.
    »Mund auf!«
    »Mir ist schlecht.«
    »Mund auf, Tandy. Du brauchst deine Kalorien.«
    Sie rührte sich nicht.
    »Du machst mich wütend, klar?«
    Mack drückte ihr mit Daumen und Zeigefinger den Kiefer auf. Sie wehrte sich vergebens. Unfaßbar, welche Kraft in zwei Fingern stecken konnte. Sie mußte ihn bewundern. Schließlich schob er ihr zwangsweise mehrere gehäufte Löffel des Pürees in den Mund. In ihrem anderen Leben hätte sie gewürgt. Aber jetzt hatte sie sich unter Kontrolle. Hühnerpüree. Gar nicht so schlecht.
    »Komm schon, Tandy. Mach den Mund auf. Ordentlich!«
    Sie gehorchte willenlos.
    »Braves Mädchen.«
    Der nächste Löffel.
    »Wie viel muß ich essen?«
    »Die ganze Portion.«
    »Mack …«
    »Du bist, was du ißt! Also halt die Klappe und mach den Mund auf!«
    Sie hielt inne. »Wie soll das denn bitte gehen?«
    Mack lachte und fütterte ihr eine weitere Portion. »Du warst heute abend nur mäßig gut. Hab dich schon besser gesehen.«
    »War nicht mein Tag.«
    »Bedrückt dich was?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Was ist es?«
    »Nur die Arbeit … vermutlich.«
    »Machen sie Ärger, die anderen Tussis?«
    »Wie immer.«
    »Mund auf, Tandy. Du gehst nicht eher, bevor du nicht deine Kalorienration intus hast. Wie willst du Muskeln ausbilden, wenn du deinem Körper keinen Brennstoff gibst?«
    »Vor einem Monat hat Leek mich zwei Wochen lang auf 800 Kalorien pro Tag gesetzt.«
    »Vor einem Monat hast du für die Form gearbeitet. Jetzt nicht mehr, Tandy. Jetzt arbeiten wir fürs Volumen.«
    Sie seufzte, gehorchte und schluckte. »Immer dieses Hin und Her. Gestern noch ein fettes Schwein, heute am Verhungern.«
    »He, soll dein Körper dich beherrschen oder du deinen Körper?«
    Sie schwieg.
    »Weißt du, was ich meine, Tandy?«
    »Ja, ich weiß. Alles unter Kontrolle, verlaß dich drauf.«
    »Keiner hat dir erzählt, daß es leicht ist. Wenn du den Weg des geringsten Widerstandes gehen willst, bist du hier fehl am Platz. Geh zu den Promi-Schönheitsfarmen, zahl eine Million Dollar pro Tag und mach alles falsch.«
    »Ich will’s mir nicht leicht machen, Mack.« Sie leckte sich die Lippen. »Darauf war ich nie aus. Leicht ist ungesund. Vielleicht ist es meine Arbeit. Meine andere Arbeit. Ich tu soviel, und niemand sagt was. Sie halten es für selbstverständlich.«
    »Auch die Ärzte?«
    »Nein, die mögen mich. Sie wissen, daß ich gut bin. Es sind die Leute, mit denen ich arbeiten muß … die Krankenschwestern … die Oberschwestern.«
    »Die sind nur eifersüchtig, Tandy. Halten’s nicht aus, daß du mehr weißt. Und vermutlich stinkt es ihnen, daß du so gut aussiehst.«
    Sie nickte.
    Mack hielt ihr die nächste Portion hin. »Achte einfach nicht auf sie, okay? Die haben’s nur auf dich abgesehen.«
    »Aber meine Arbeit ist wichtig, Mack. Die Menschen verlassen sich auf mich. Nur von den Kollegen, da kommt keine Rückmeldung.«
    »Reine Eifersucht. Sage ich doch.«
    »Aber meine Patienten … Für die bin ich wichtig.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Die Ärzte haben nicht die Zeit. Die Schwestern machen die Schwerstarbeit.«
    Mack begann die Plastikbox auszukratzen. »Fällt den Leuten im Krankenhaus überhaupt auf, wie gut du aussiehst?«
    Tandy zuckte zusammen. Er begriff nichts. Genauso gut hätte sie sich mit einer Wand unterhalten können. Aber zumindest war er ein Mensch aus Fleisch und Blut. Das wußte sie.
    »Eine Schwesterntracht verbirgt viel.«
    »Auch die da?«
    Er zwickte ihr in die Brüste. Sie schrie vor Schmerz auf.
    »Mann, mach das nicht noch mal! Mir tut alles weh!«
    Er begann sie abzutasten, ließ die Finger über ihre Brust gleiten. Die Berührung war eher medizinisch als erotisch.
    »Fühlt sich geschwollen an. Hast recht.«
    »Morgen kann ich mich sicher kaum bewegen.«
    »Schon in Ordnung. Schmerzen kann man ertragen, wenn man sie hat.«
    »Nichts mehr.« Sie stieß die Hand mit dem

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