Die Reise-Bibel
bereits vor einer halben Stunde geschlossen!«
Drei: Dieser Satz ist noch nicht ganz verklungen, da ertönt mit einem lauten Klacken und einer kurzen Übersteuerung des Mikros
die Lautsprecheranlage im Terminal: »Meine |71| sehr geehrten Damen und Herren, wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit für eine dringende Durchsage! Bitte verlassen Sie diese
Halle auf dem schnellsten Wege. Leisten Sie dabei den Anordnungen des Personals unbedingt Folge. Es wurde ein verdächtiger
Gegenstand aufgefunden, der keinem Passagier zugeordnet werden konnte und den wir aus Sicherheitsgründen von unserem Spezialistenteam
zerstören lassen werden.«
Vier: »Scheiße!«, sagt Heiner. »Wo ist denn eigentlich diese dusselige Boje?«
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|72| Weise Worte
Mit Schlaumeiern auf Tour
In 20 Jahren werden Sie eher von den Dingen enttäuscht
sein, die Sie nicht getan haben,
als von denen, die Sie getan haben.
Lichten Sie also die Anker und verlassen Sie den sicheren
Hafen. Lassen Sie den Passatwind in die Segel schießen.
Erkunden Sie.
Träumen Sie.
Entdecken Sie.
Mark Twain
Die Welt ist ein Buch.
Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus
Reisen ist in der Jugend ein Teil der Erziehung,
im Alter ein Teil der Erfahrung.
Sir Francis Bacon
Nur Reisen ist Leben,
wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
Jean Paul
Nur aufs Ziel zu sehen,
verdirbt die Lust am Reisen.
Friedrich Rückert
|73| Reisen ist das einzig Taugliche
gegen die Beschleunigung der Zeit.
Thomas Mann
Wenn du ein Schiff bauen willst,
dann trommle nicht Männer zusammen,
um Holz zu beschaffen und Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht
nach dem weiten endlosen Meer.
Antoine de Saint-Exupéry
Auf Reisen gleichen wir einem Film,
der belichtet wird. Entwickeln wird
ihn die Erinnerung.
Max Frisch
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|74| Ziele, Zahlen, Merkwürdigkeiten
Reise-Fakten (Teil 3)
Gibt’s doch nicht …?!
Amsterdam, freizügiges
Was tun die Holländer nicht alles, um weiterhin als liberalstes Land der Welt gefeiert zu werden: Coffeeshops, Bordellbesuche
auf Krankenschein, die Legalisierung der »Frikandel spezial« als Nahrungsmittel – allein damit sind die Niederländer schon
weit vorne. Gerne vergessen wird aber der Vondelpark in Amsterdam. Dort ist Paaren erlaubt, hetero- wie homosexuell, Sex zu
haben. Allerdings gibt es für die freie Liebe im Park auch ein paar Regeln. Müll muss nach dem GV wieder mitgenommen werden,
in der Nähe von Spielplätzen ist die Vögelei nicht erlaubt. Und: Es darf nur nachts und in den Abendstunden kopuliert werden.
Australien, gefährliches
Australien, darüber sind wir uns einig, ist prinzipiell ein schönes Land, auch wenn man bei Bill Bryson so einiges über die
Gefahren von Tier- und Pflanzenwelt nachlesen kann. Besonders hüten sollte man sich vor Begegnungen mit der giftigsten Schlange
der Welt, die übrigens nicht Victoria Beckham, sondern »Australischer Inlandtaipan« (auch: Zornschlange) heißt. Theoretisch
wäre dieses Monster in der Lage, mit einem Biss bei durchschnittlicher Giftabgabe 250 000 Mäuse oder 100 Menschen zu töten und damit also das intelligente Leben z. B. in Peking auszulöschen.
|75| Australien, ungefährliches
Glücklicherweise leben in Australien nicht nur gefährliche, sondern auch sehr niedliche Tiere: Koalas zum Beispiel. Vermutlich
die ungefährlichsten Tiere, auf die man treffen kann. Was heißt treffen: die knuffigen Knopfaugen hängen meistens eukalyptus-betäubt
in Bäumen herum und schlafen bis zu 20 Stunden am Tag. So eine Art öffentlicher Dienst des australischen Outbacks.
Bikini, der
Der Schweizer Erfinder des Bikinis, Louis Réard, Jahrgang 1896, war ursprünglich gar kein Modedesigner, sondern Maschinenbauingenieur.
Bei der Vorstellung seiner Schöpfung 1946 durch ein Revuegirl im Pariser Schwimmbad »Molitor« meinte er: »Der Bikini ist so
klein, dass er alles über die Trägerin enthüllt bis auf den Mädchennamen ihrer Mutter!« Eine Sensation in diesen Zeiten. Zumal
auch der Name »Bikini« in zynischer Weise auf einen anderen, gerade erst zurückliegenden Skandal hinwies: Am 1. Juli 1946 wurde über dem Bikini-Atoll die erste Atombombe der Nachkriegszeit abgeworfen. Die öffentliche Empörung um die Atombombe
und das Atoll inspirierte Louis Réard also, seine Strandbekleidung »Bikini« zu nennen, in der Hoffnung, dass sein Modegag
einen
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