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Die Reise-Bibel

Titel: Die Reise-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Braun
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unvermeidlichen Bluntstones hervorlugen, hält der Australier für eine passende Bekleidung für Strand, Kneipe und Museum (obwohl
     er da eigentlich nichts verloren hat, sofern dort nicht die Trophäen von Steve Irwin, dem »Crocodile Hunter«, ausgestellt
     werden). Beim gesetzten Essen im Nobelrestaurant ist der Tisch der Aussies immer am dröhnenden Gelächter und den unfeinen
     Gesängen auszumachen (okay, das könnten auch die Iren sein, aber die haben meistens noch Instrumente dabei). Prinzipiell sind
     Australier im Ausland gut zu haben, denn von arroganter Fremdelei oder kleinkarierten Beschwerden halten sie wenig. Stattdessen
     rücken sie dem Rest der Welt mit guter Laune auf den Pelz, und falls ihnen mal was nicht passt, regeln sie das schon selbst.
     Nicht immer auf die sensibelste Art und Weise.
    |109| Der Holländer
    Rätselhaft, was den gemeinen Niederländer überhaupt aus dem eigenen Land drängt. Er gehört zwar offiziell zu den reisefreudigsten
     Völkchen, doch im Grunde verlässt er den holländischen Heimathafen nur formal. Sein Heim nämlich schleppt er in der Regel
     hinter einem beigen Opel Vectra oder einem Toyota Corolla hinter sich her, drei mal drei Quadratmeter Holland. Auf mindestens
     anderthalb Fahrbahnen cruist der Willem dann mit Tempo 80 durch Europa, um schließlich nach drei Tagen irgendwo auf einem
     Zeltplatz mit angeschlossenem Baggersee zu ankern und diesen gastlichen Ort – auf dem sich hauptsächlich andere Holländer
     aufhalten – bis zur Abreise nicht mehr zu verlassen. Die mögliche Variante: der Holländer als Fußballfan. In dieser Eigenschaft
     reist er von Kopf bis Fuß in Oranje durch die Länder, die gerade eine Fußball-WM oder -EM ausrichten und badet in vorauseilendem
     Fatalismus schon einmal in Endorphin, damit die gute Laune seines Stammes auch dann nicht abreißt, wenn die holländische Nationalmannschaft
     als Geheimfavorit des Turnieres wie immer total unverdient und wie immer sehr schnell ausscheidet.
    Die Scheichs
    Ein paar Mal im Jahr fallen arabische Milliardäre in europäische Großstädte ein, um sich kompetente medizinische Betreuung
     zu kaufen und ein paar Produkte der westlichen Warenwelt. Organisiert werden diese Ausflüge wie militärische Manöver, mit
     dem Unterschied, dass sie noch etwas mehr Geld kosten. In der Regel buchen die Öl-Mogule ganze Stockwerke in Luxushotels,
     die sie nach ihren Vorstellungen ummodeln lassen, um nur ja nicht mit Normalsterblichen in Berührung zu kommen. In Schulklassenstärke
     schwärmt der weibliche Tross allmorgendlich aus und fällt über die metropolen Nobelstraßen her, was aber in der Regel nicht |110| als biblische Plage, sondern als hochwillkommenes Business aufgefasst wird. Nachmittags halten dann Kleinbusse vor den Nobelherbergen,
     in denen Pagen Waren im Wert eines Lear Jets in die Vorratsräume der arabischen Gäste verladen. Zuweilen erhalten besonders
     dienstfertige Hotelangestellte oder Leibwächter anschließend absurd hoch dotierte Jobangebote in Brunei oder Saudi-Arabien,
     ansonsten reduziert sich der Kontaktwunsch der arabischen Gäste mit Bewohnern ihrer Gastländer auf die reine Dienstleistung.

[ Menü ]
    |111| Entdecker oder Stubenhocker?
Das kleine Reise-Bibel-Quiz
    1.   Was versteht man unter dem Begriff »Trulli«?
Unwilliger Kellner in einem italienischen Restaurant
Maltesische Flugente, eine landestypische kulinarische Spezialität
Ein Rundhaus in Apulien
Zappeliges Mädchen im Ruhrgebiet, das nur Unsinn macht
    2.   Wo genau liegt Sidney?
Irgendwo in Iowa
In Australien
In Ozeanien, zu Kiribati gehörend
In Montana
    3.   Wer oder was ist unter der Bezeichnung »Kingda Ka« bekannt?
Der größte Orang-Utan im Leipziger Zoo
Die schnellste Achterbahn der Welt
Der bekannteste Schlangenbeschwörer der Welt aus Marrakesch
Der aktuelle König der Tongas in der Südsee
    4.   Was bietet eines der größten und luxuriösesten Hotels der Welt, das »Emirates« , seinen Gästen nicht?
Einen Butler für jeden Gast
Zwei Hubschrauberlandeplätze
Eine separate Zufahrt für Very Important People
Ein hauseigenes Theater für 2000   Gäste
    |112| 5.   Wer von den folgenden Popstars kam nicht bei einem Flugzeugabsturz ums Leben?
Marc Bolan (Hot Love)
Buddy Holly (Heartbeat)
John Denver (Take me Home, Country Roads)
Glenn Miller (In the Mood)
    6.   Was ist die teuerste Stadt der Welt?
London
Moskau
Tokio
Hamburg
    7.   Welche/r deutsche Schauspieler/in betreibt nebenbei auch ein

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