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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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unternommen. Und das trotz wiederholter Warnungen der Gouverneure der Allianz, daß keine Störung des Handels der Allianz toleriert werden würde, und trotz absichtlich verbreiteter Meldungen, daß die Allianz sich dem Schutz der Seidenstraße extrem verpflichtet fühlt und einen beträchtlichen Teil ihrer Flotte dazu bereitstellen wird, die Kontinuität des Handels zu gewährleisten. Aus diesen Gründen dürfen wir wohl annehmen, daß die herrschenden Kräfte der Morthan-Solidarität sowohl die öffentlichen Warnungen als auch die militärischen Berichte mißachtet haben, und daß sich die Vereinigte Alliierte Sternenflotte von diesem Augenblick an in offenem Kriegszustand mit der Morthan-Solidarität befindet.«
    »Ein ziemlich genauer Überblick der Situation, würde ich sagen.« Korie warf Leen einen Blick zu. »Stimmen Sie mit mir überein?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte der Leitende Ingenieur. »Wenn jemand mir auf die Nase boxt, dann bedarf es keiner allzu großen Schläue, um herauszufinden, daß er auf einen Kampf aus ist.«
    »Bitte haben Sie Geduld mit mir, Mister Leen. Ich bin behindert und Ihnen gegenüber im Nachteil«, sagte Harlie. »Ich möchte dennoch fortfahren. Es scheint, daß wir während des Angriffs beträchtliche Schäden erlitten haben. Basierend auf den Autologeintragungen bis zu dem Augenblick, an dem meine Erinnerung unterbrochen wurde, gehe ich davon aus, daß uns die Hyperraumblase einer morthanischen Rakete erwischt hat. Nach meiner derzeitigen Wahrnehmungsfähigkeit zu urteilen, war der Treffer schwer, aber nicht tödlich. Ist dies korrekt, Mister Korie?«
    »Ja, Harlie. So weit, so gut.«
    »Vielen Dank, Sir. Ich denke, Sie werden auf einige Probleme mit der Sauerstofferzeugung gestoßen sein. Meine Sensoren habe einen außergewöhnlichen Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration festgestellt. Möglicherweise werden Sie die Brennstoffzellen der Torpedos ausschlachten müssen, um eine atembare Atmosphäre aufrechtzuerhalten.«
    Korie unterdrückte ein Lächeln. Leen schien sich zu ärgern.
    »Fahre fort, Harlie.«
    »Kapitän Lowell befindet sich in der Krankenstation…« Harlie zögerte. Dann fuhr er in sanfterem Tonfall fort: »Es tut mir leid, Sir. Darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen? Kapitän Lowells Zustand scheint äußerst ernst zu sein.« Pause. Dann: »Bitte verzeihen Sie mir, daß ich davon anfange, Sir, die Frage mag Ihnen unangemessen erscheinen; aber darf ich Sie als kommandierenden Offizier im Logbuch eintragen?«
    »Ich bitte darum«, entgegnete Korie.
    »Ich datiere Ihr Kommando bis zu dem Augenblick zurück, in dem Kapitän Lowell verletzt wurde. Es scheint während des Angriffs geschehen zu sein? Ist das korrekt?«
    »Ja, Harlie.«
    »Sie werden einen Stellvertreter benötigen«, fuhr Harlie fort. »Flugingenieur Hodel ist im Rang der nächste. Soll ich ihm die entsprechenden Verantwortungen zuweisen?«
    »Ja, Harlie. Trag es im Logbuch ein und benachrichtige ihn.«
    Harlie verstummte, dann meldete er sich leise zurück: »Mister Korie, ich möchte Sie davon in Kenntnis setzen, daß meine Reaktionszeit verlangsamt ist. Ich habe beträchtliche Schäden erlitten. Ich denke, daß der Prozeß noch weiter fortschreitet. Einige meiner Einheiten sind…« Pause. »Ja, korrekt. Einige meiner Einheiten zeigen Anzeichen von Unzuverlässigkeit. Möglicherweise sinkt meine Zuverlässigkeitsquote noch weiter ab. Ich werde versuchen, mich so lange wie möglich funktional zu erhalten. Sie werden mich brauchen.«
    »Vielen Dank, Harlie. Bitte fahre mit deiner Einschätzung der Situation fort.«
    »Sie haben anscheinend passive Gravitationssensoren ausgefahren. Einen Augenblick bitte, ich werde ihre Meßdaten auswerten und verarbeiten…
    Innerhalb eines Radius’ von fünfundzwanzig Lichtstunden sind keine Objekte zu entdecken, die sich mit signifikanter Geschwindigkeit fortbewegen. Möglicherweise gibt es jedoch treibende Wracks, und in einer Entfernung von elf Stunden befindet sich definitiv etwas, aber ich benötige eine aktive Gravitationslinse, um präziser zu werden. Sie befürchten, daß morthanische Kriegsschiffe die Gegend nach beschädigten alliierten Sternenschiffen absuchen, wie zum Beispiel dem unseren, ist das korrekt?«
    »Ja, das stimmt. Mach weiter.«
    »Wir besitzen keine historischen Erkenntnisse über morthanische Raumschlachten, auf die wir uns stützen könnten. Was wir jedoch besitzen, sind Informationen über interne morthanische Streitigkeiten, die wir

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